Sprache:
Deutsch
Seiten:
1 Online-Ressource
Serie:
Spiritualität, Ethik und Soziale Arbeit
DDC:
304.84
Schlagwort(e):
Migration
;
Spiritualität
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Sozialarbeit
Kurzfassung:
Abstract: Wenn wir uns dessen auch nicht bewusst sind, so ist es genau in diesem Moment möglich, dass Tausende Menschen aus ihrer Heimat fliehen, um ihr Leben vor dem direkten Tode zu schützen oder, um durch Arbeit zu überleben bzw. ihre Lebensqualität zu verbessern. Dies wird von einer Einwanderin aus Südamerika beschrieben, die wir interviewen durften: 〈br〉Mein Vater hat, soweit ich mich erinnern kann, meine Mutter immer geschlagen. Er hat uns Töchter zwar nicht immer körperlich angegriffen, dafür jedoch verbal. Dies sind Dinge, die dich psychisch sehr prägen. Dann kommt es zu einem Punkt, an dem es nicht mehr normal ist, man allerdings nicht den Mut aufbringt, etwas dagegen zu unternehmen, und nicht den Mut hat, aus dieser Situation zu fliehen. Mit 27 kam ich nach Spanien und sagte mir, entweder ich tue etwas oder ich töte meinen Vater auf der Stelle. Das letzte Mal, als ich diese Entscheidung traf, geschah dies, weil er meine Mutter derartig geschlagen hatte, dass sie fast invalide oder etwas ähnliches hätte werden können. Daher schlug ich meiner Mutter vor, unser Zuhause zu verlassen. Vielleicht hätten wir nicht allzu viel Komfort oder ich hätte die Möglichkeit, nach Spanien zu gehen und dann meine Mutter und meine Schwester aus der Situation zu befreien. Meine Mutter meinte, dass sie zu mir käme und meine Tochter betreuen würde und so kam sie dann auch. 〈br〉Wir müssen uns hier mit einer spezifischen Art von Migrationsströmen befassen, die aus der Struktur einer Weltwirtschaft (Wallerstein, 2007) sowie der Entstehung von Nationalstaaten in Europa hervorgehen. Diese Faktoren führen zu Migrationen wirtschaftlicher Art und insbesondere zu Migrationsbewegungen von „Süd nach Nord“, die aus Überlebensgründen oder zur Verbesserung der Lebensqualität stattfinden. Die Beschreibung dieser Art von Migrationsströmen ist auf die Rolle zurückzuführen, die in den letzten Jahrhunderten zwei parallel verlaufende Prozesse gespielt haben: der graduelle Aufbau einer kapitalistischen Weltwirtschaft und die Entstehung einer neuen politischen „Architektur“ gemeinsamer hierarchischer Nationalstaaten
DOI:
10.6094/UNIFR/222781
URN:
urn:nbn:de:bsz:25-freidok-2227819
URL:
https://doi.org/10.6094/UNIFR/222781
URL:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:25-freidok-2227819
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