Language:
German
Pages:
1 Online-Ressource (XI, 341 Seiten)
,
Illustrationen
Keywords:
Benin Westafrika
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Anthropologie, medizinische
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Medizin, traditionelle
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Ethnomedizin
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Globalisierung
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Gesundheit
;
Gesundheitswesen
Abstract:
Die medizinische Landschaft Benins ist geprägt von einer Fülle therapeutischer Traditionen, deren Lehren in unterschiedlichem Maße miteinander konvergieren und konfligieren. Durch Globalisierungsprozesse im Bereich der Medizin stehen in Benin neben indigenen medizinischen Spezialist/inn/en nicht nur die Biomedizin, sondern auch TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) und diverse religiöse Einrichtungen (z.B. innerhalb Christentum, Islam, Ahnendienst und Vodoun) für Therapien zur Verfügung. Trotz des historisch begründeten machtpolitischen Vorteils der Biomedizin, wird diese in Benin zwar in Anspruch genommen, verdrängt aber keineswegs andere therapeutische Einrichtungen. Stattdessen nutzen Patienten und Patientinnen die Angebote verschiedener Heilsysteme - chinesische, religiöse, indigene etc. - parallel zu oder anstelle von biomedizinischen. Die Zielsetzung dieser Arbeit besteht in der Untersuchung von Nutzungskriterien und Entscheidungsverläufen bei bestimmten Bevölkerungsgruppen hinsichtlich ihrer medizinischen Versorgung. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Bevölkerung durch ihr Verhalten die Durchsetzung bestimmter medizinischer Praktiken beeinflusst und dadurch Institutionen bestimmter Medicoscapes fördert. Obwohl die Einwohner/innen Benins in ihrem Auswahlverhalten selbstverständlich auch von den durch Globalisierungsprozessen gelenkten therapeutischen Angeboten tangiert werden, nehmen sie ebenfalls direkten Einfluss auf den Verlauf von Globalisierungsprozessen, indem bestimmte Einrichtungen medizinischer Traditionen angenommen werden oder auch nicht. Um diesen Fragen nach Nutzungskriterien und Entscheidungsverläufen bei der Bevölkerung nachzugehen, befasse ich mich in der vorliegenden Arbeit zunächst mit lokalen Krankheits- und Gesundheitskonzepten. Therapeutische Ressourcen, Verhalten im Krankheitsfall, Bezugspersonen und private Netzwerke, die in gesundheitsrelevanten Fragen aktiviert werden können, werden in den anschließenden Kapiteln aus akteurzentrierter Perspektive betrachtet. Die Arbeit beruht auf einer 20-monatigen quantitativen und qualitativen Feldforschung, die zwischen 2000 und 2004 durchgeführt wurde.
Note:
Literaturverzeichnis: Seite 268-287
,
Dissertation, Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln, 2005
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