Language:
English
Pages:
1 Online-Ressource (210 Seiten)
Dissertation note:
Kumulative Dissertation Humboldt-Universität zu Berlin 2024
DDC:
300
Keywords:
Hochschulschrift
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berufliche Geschlechtersegregation
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geschlechts-untypische Berufe
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Berufseinstieg
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Berufsaustritt
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Occupational gender segregation
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Gender-atypical occupations
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Entries
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Exits
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Sozialwissenschaften
Abstract:
Negative Folgen daraus, dass Frauen und Männer in unterschiedlichen Berufen arbeiten, machen die Reduktion beruflicher Segregation zu einem wichtigen politischen Ziel. Die Forschung konzentriert sich jedoch primär auf Erklärungen der Segregation, während Strategien zur Desegregation von geschlechtsuntypischen Berufen weniger Beachtung finden. Des Weiteren wird berufliche Desegregation in der Öffentlichkeit und Wissenschaft vorwiegend als Vorteil für Frauen wahrgenommen, während die Abneigung von Männern, in geschlechtsuntypischen Berufen zu arbeiten, oft vernachlässigt wird. Diese kumulative Dissertation widmet sich dem Desegregationspotenzial geschlechtsuntypischer Berufe für Frauen und Männer. Die erste Studie untersucht anhand des deutschen Zivildienstes, wie geschlechtsuntypische Lernerfahrungen den Einstieg von Männern in geschlechtsuntypische Berufe fördern können. Die zweite Studie beschreibt, wie Männer und Frauen durch unterschiedliche Mechanismen aus geschlechtsuntypischen Berufen und Unternehmen, in denen das eigene Geschlecht in der Minderheit ist, verdrängt werden. Die dritte Studie untersucht den Zusammenhang zwischen der Selektion in geschlechtsuntypische Berufe und den Erfahrungen in diesen. Sie zeigt, dass sich stressresistente Personen eher in diese Berufe hineinselektieren, was sie jedoch nicht vor mentalen Gesundheitsrisiken in geschlechtsuntypischen Berufen schützt. Die Studien zeichnen die Dynamiken geschlechtsuntypischer Berufe anhand von Ein- und Austritten sowie der fehlenden Interdependenz zwischen Selektion und Erfahrungen nach. Die nach Geschlecht getrennten Analysen verdeutlichen, dass geschlechtsuntypische Berufe mit geschlechtsspezifischen Hindernissen einhergehen. Die ergänzende Betrachtung von Männern zur auf Frauen fokussierten Forschung trägt nicht nur Strategien zur Desegregation frauendominierter Berufe bei, sondern zum Verständnis geschlechtsspezifischer Hindernisse und Potenziale bezüglich beruflicher Desegregation.
Abstract:
Negative consequences arising from women and men working in different occupations render addressing occupational segregation a significant policy goal. However, most research focuses on explaining segregation; strategies to foster entries and persistence in occupations dominated by the other gender receive less attention. Furthermore, occupational integration is often viewed as beneficial for women's economic advancement. The reluctance of men to work in gender-atypical occupations, on the other hand, plays a subordinate role. In response, this cumulative dissertation hones in on the integrating potential of gender-atypical occupations for women as well as men. The first study highlights a policy potential of increasing men's entry into gender-atypical occupations based on evidence from gender-atypical learning experiences in the civilian service in Germany. The second study compares the exit from gender-atypical occupations with the exit from firms in which one's own gender is in the minority and shows that exits from gender-atypical occupations operate along gender-specific mechanisms. The third study explores the relationship between the selection into gender-atypical occupations and the experiences within them, showing that stress-resilient individuals are more likely to select into them, yet, this does protect them against negative mental health consequences of gender-atypical occupations. These studies trace the dynamics of gender-atypical occupations through entries, exits, and the interdependence between selection and experiences. The analyses reveal that each gender faces distinct obstacles when entering and working in gender-atypical occupations. Thus, complementing efforts focused on women with similar attention to men not only informs strategies for integrating female-dominated occupations but also provides a more nuanced understanding of gender-specific barriers and potentials for occupational integration.
URN:
urn:nbn:de:kobv:11-110-18452/30510-9
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