ISBN:
3319100238
Language:
German
Pages:
Online Ressource (3156 KB, 294 S.)
Edition:
1. Aufl.
Series Statement:
Phaenomenologica v.215
Parallel Title:
Print version Phänomenologie der Gewalt
DDC:
10
Keywords:
Electronic books
Abstract:
Das vorliegende Buch präsentiert eine phänomenologische Analyse der verschiedenen Formen zwischenmenschlicher Gewalt und ihrer oft unterbelichteten Beziehungen. Auf der Grundlage einer Transformation der Phänomenologie und im Rekurs auf den aktuellen Diskurs der Gewaltforschung entwickelt es einen methodologischen Rahmen für eine nicht-reduktive Analyse von Gewalt, der in angewandten phänomenologischen Fallstudien erprobt wird.Gewalt war bislang vorwiegend in den Human- und den Sozialwissenschaften ein zentrales Thema, wurde aber nur allzu selten zum Gegenstand genuin philosophischer Reflexion. Um dieses Desiderat aufzugreifen und die Bedeutung philosophischer Reflexion für den Diskurs über Gewalt zu demonstrieren, entwickelt das vorliegende Buch einen phänomenologischenAnsatz zur Analyse zwischenmenschlicher Gewalt. Seine Intention besteht darin, ein Korrektiv zu den konventionellen, allzu einseitig verfahrenden instrumentalistischen, essentialistischen oder funktionalistischen Erklärungen von Gewalt vorzulegen.Im Anschluss an eine kritische Reflexion auf zentrale Aporien des Gewaltdiskurses, denen es sich zu stellen gilt, integriert der Autor relevante Theoreme klassischer Phänomenologie mit neueren Ansätzen in einen umfassenden Analyserahmen. In drei 'Fallstudien' wird dieser Rahmen in konkreten Phänomenanalysen angewandt und der ihm zugrunde liegende weite Gewaltbegriff auf die Probe gestellt. Das Buch schließt mit einem Entwurf einer 'relationalen Phänomenologie', die es erlaubt, die vielfach unterbelichteten bzw. ausgeblendeten Beziehungen zwischen den verschiedenen Formen von Gewalt ins Auge zu fassen. Michael Staudigl, PD Dr., lehrt Philosophie am Institut für Philosophie der Universität Wien. Er absolvierte Studien- und Forschungsaufenthalte in Freiburg, Prag, Louvain-la-Neuve und New York, war von 2001-2002 wissenschaftlicher Mitarbeiter einer psycho-traumatologischen Ambulanz in Wien, von 2003-2010 Visiting Fellow am Wiener Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM), von 2003-2006 APART-Stipendiat der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). 2007-2010 führte er ein vom Österreichischen Fonds zur Förderung wissenschaftlicher Forschung(FWF) gefördertes Forschungsprojekt am IWM durch und leitet gegenwärtig ein weiteres solches Projekt am Institut für Philosophie. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der klassischen und neueren Phänomenologie, der Sozialphänomenologie und 'angewandten Phänomenologie', sowie der Anthropologie, Sozialphilosophie und der interdisziplinären Gewaltforschung.
Description / Table of Contents:
Vorbemerkung; Inhaltsverzeichnis; Chapter 1: Zur Einleitung; Literaturnachweise; Chapter 2: Die Aporien der Gewalt und das Desiderat einer phänomenologischen Gewaltanalyse; 2.1 Gewalt und Gegen-Gewalt; 2.2 Naturfaktum oder Kulturprodukt?; 2.3 Schwellenerfahrung Gewalt; 2.4 Das Desiderat einer Phänomenologie der Gewalt; Zitierte Literatur; Chapter 3: Gewalt in der Phänomenologie? Eine Spurensuche; 3.1 Spuren der Gewalt in der Phänomenologie Husserls; 3.1.1 Gewalt im Rahmen von Husserls statischer Phänomenologie; 3.1.2 Gewalt im Horizont der genetischen Phänomenologie``
Description / Table of Contents:
3.1.3 Perspektiven generativer Phänomenologie``3.2 Ansätze in der klassischen Phänomenologie: Sartre, Merleau-Ponty und Lévinas; 3.2.1 Jean-Paul Sartre - Von der Mechanik der Gewalt zur Analyse von Gewalt als konkreter zwischenmenschlicher Beziehung; 3.2.2 Merleau-Ponty - Gewalt im Zeichen leibhaftigen Existierens; 3.2.3 Lévinas - Gewalt als Verletzung des Anderen und das Problem der ethischen Gewalt``; 3.3 Ein kurzes Resümee; Zitierte Literatur; Chapter 4: Methoden und Leitmotive einer Phänomenologie der Gewalt; 4.1 Grundzüge einer Phänomenologie im Umbruch; 4.1.1 Erfahrung und Ausdruck
Description / Table of Contents:
4.1.2 Die Subjektivität und der plurale Ursprung von Sinn4.2 Leitmotive einer Phänomenologie der Gewalt; 4.2.1 Leibhaftigkeit der Gewalt; 4.2.2 Symbolizität der Gewalt; 4.2.3 Die ethische Epoché``; 4.3 Subjekt, Sinn und Gewalt; Zitierte Literatur; Chapter 5: Die vielen Gesichter der Gewalt. Phänomenologische Fallstudien; 5.1 Zur Phänomenologie interaktiver Gewalt; 5.1.1 Das doppelte Faktum der Gewalt``; 5.1.2 Exkurs zur Ohrfeige; 5.1.3 Konklusion: Zur Relationalität interaktiver Gewalt; 5.2 Zur Phänomenologie sozialer Gewalt. Rassismus als leibhaftige Desozialisierung
Description / Table of Contents:
5.2.1 Vorbereitende Überlegungen5.2.2 Zur Phänomenologie rassistischer Methoden; 5.2.3 Schlussreflexion; 5.3 Entwurf einer phänomenologischen Genealogie extremer kollektiver Gewalt; 5.3.1 Zur Einleitung; 5.3.2 Der gelebte Leib und die Phantasmen der Integrität; 5.3.3 Die Hypostase des politischen Körpers`` und die Produktion des Feindes - Gewalt im Zeichen von affektiver Indifferenz un...; 5.3.4 Ein Ausblick: Der Leib als Bedrohung`` und Ressource``; Zitierte Literatur; Chapter 6: Zur relationalen Phänomenologie der Gewalt. Ergebnisse und Konsequenzen
Description / Table of Contents:
6.1 Fortschritte und offene Probleme der neueren Gewaltforschung6.2 Einsatzpunkt und Dimensionen phänomenologischer Gewaltforschung; 6.3 Die vielen Gesichter der Gewalt und ihre relationale Genese; 6.4 Konklusionen; Zitierte Literatur
Note:
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