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  • Sonderforschungsbereich 948 - Helden, Heroisierungen, Heroismen  (28)
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    Freiburg : Universität
    Sprache: Englisch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    Ausgabe: Version 1.0, published 1 February 2023
    Suppl.: Enthalten in
    Serie: Compendium heroicum. das Online-Lexikon des Sonderforschungsbereichs 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“
    DDC: 305.8
    Schlagwort(e): Eisernes Kreuz ; Kriegsheld ; Ehrenlegion ; Held ; Heroisierung ; Militär ; Orden ; Viktoriakreuz ; Phaleristik
    Kurzfassung: Abstract: Orders and decorations are portable badges and insignia awarded to recognize or reward specific forms of service or meritorious conduct. These objects belong more broadly to the field of phaleristics, which among other things is devoted to the study of the formalized systems of reward in both historical and contemporary societies. Likewise, although they take different forms and can be awarded in a variety of ways by both state and non-state actors, orders and decorations have historically been studied predominantly within the contexts of military institutions and their traditions and cultures.〈br〉In more theoretical terms, they are cultural artefacts which, together with their recipients, have an important role as symbols which can aide in the creation and reinforcement of cultural ideals and values as well as other forms of social stratification. Because of these functions, orders and decorations have been, and continue to be, important symbols of the heroic or specific heroic ideals. Indeed, in some contexts they represent the nexus of such concepts and can become conflated at a definitional level. This can be seen most readily within military structures and cultures, where ‘decorated’ soldiers are often automatically regarded as ‘war heroes’
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  • 2
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    Freiburg : Universität
    Sprache: Deutsch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    Ausgabe: 1.0, publiziert am 5. August 2022
    Serie: Compendium heroicum. das Online-Lexikon des Sonderforschungsbereichs 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“
    DDC: 303.3
    Schlagwort(e): Heiligenverehrung ; Verehrung ; Literatur ; Heroisierung ; Sinnkonstitution ; Heldenverehrung ; Bewunderung ; Held ; Heroismus
    Kurzfassung: Abstract: Mit den Begriffen der Bewunderung und Verehrung beschreiben wir emotionale und affektive Dynamiken zwischen Gemeinschaften (den Bewunderern bzw. Verehrern) und heroischen Figuren (dem bzw. den Bewunderten/Verehrten). Im Verehren und Bewundern positioniert sich eine Gemeinschaft gegenüber einer Figur[1], drückt ihre Hochachtung für den Helden bzw. für seine Taten aus und verteidigt ihn gegen Kritik und Deheroisierung durch ein außenstehendes Publikum. Bewunderung nimmt dabei Bezug auf bestimmte nachahmungswürdige Taten, Eigenschaften oder Haltungen eines Helden und rückt dessen Exemplarität in den Vordergrund. Verehrung richtet sich dagegen auf die als außerordentlich und ‚unnachahmlich‘ geltende Heldenfigur in ihrer Gesamtheit sowie auf das mit ihr verbundene Sinnsystem.〈br〉Der folgende Artikel bietet Ansätze zu einer deskriptiven Heuristik, mit der sich Bewunderung und Verehrung in ihrer Bedeutung für Heroisierungsprozesse erfassen lassen. Dazu beschreiben wir Heldenverehrung zunächst als einen dynamischen Prozess der wechselseitigen Affizierung einer heroischen Figur und ihrer Anhänger, die gemeinsam die Verehrungsbeziehung hervorbringen und aufrechterhalten. Anschließend soll das für Heroisierungsprozesse konstitutive Zusammenwirken von individueller Bewunderung und kollektiv praktizierter Verehrung umrissen werden. Die jeweilige Funktion von Bewunderung und Verehrung ist dabei jedoch nicht statisch, vielmehr sollen sie hier als Elemente eines variablen und dynamischen Arrangements verstanden werden, das in verschiedenen historischen und kulturellen Kontexten auf unterschiedliche Weise konfiguriert und funktionalisiert werden kann
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  • 3
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    Freiburg : Universität
    Sprache: Englisch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    Ausgabe: Version 1.0, published 19 August 2022
    Serie: Compendium heroicum. das Online-Lexikon des Sonderforschungsbereichs 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“
    DDC: 305.8
    Kurzfassung: Abstract: Heroes (and heroines) cross boundaries. They transgress them, thereby drawing attention to themselves and provoking social reactions. Strictly speaking, they cannot yet be called heroes during the act of crossing boundaries because they are only created through a process which begins with the transgression. In the approach discussed here, the focus is thus not on the ‘finished’ hero with his heroic attributes, but rather the various constitutive processes involved in the creation of the hero and his (her) attributes. At the (preliminary) end of the heroization process, the heroic figure appears with his quality of autonomy or transgressiveness. In this sense, the process of transgressing boundaries and thus one of several forms of boundary work which characterize heroizations is analyzed below
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    Freiburg : Universität
    Sprache: Deutsch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    Ausgabe: Version 1.2, publiziert am 5. September 2022
    Serie: Compendium heroicum. das Online-Lexikon des Sonderforschungsbereichs 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“
    DDC: 302
    Schlagwort(e): Canetti, Elias ; Heroismus ; Heroisierung ; Held ; Heldenverehrung ; Held ; Heroismus ; Individuum ; Kollektiv ; Gruppenidentität ; Masse
    Kurzfassung: Abstract: ‚Singuläre‘ Helden und Kollektive werden häufig in komplementären Begrifflichkeiten zueinander gedacht und die Rede vom ‚heroischen Kollektiv‘ als ein Paradoxon abgetan, das es der Natur der Sache nach gar nicht geben kann. Zugleich aber zeigt sich, dass Kollektive in verschiedenen Formen mit Semantiken des Heroischen in Verbindung gebracht werden und dass es sich hierbei nicht um exotische Einzelfälle handelt. Es soll daher im Folgenden eine Systematisierung vorgenommen werden, die sich der Frage stellt, auf welchen Ebenen sich über die Phänomene der Interaktionen einer heroischen Figur mit dem Kollektiv der Gewöhnlichen hinaus das Beziehungsgeflecht von Singularität und Pluralität – in ihren Extremfällen also Held und Masse – denken lässt. Dies erfolgt über eine Typologie, die sich in Heldenkollektiv, heroisches Kollektiv und kollektives Heldentum unterteilt. Die Reihenfolge der Begriffe richtet sich dabei danach aus, wie sehr in der Logik des jeweiligen Phänomens die Identität des Einzelnen hinter das Kollektiv zurücktritt
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  • 5
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    Freiburg : Universität
    Sprache: Deutsch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    Ausgabe: Version 1.1, publiziert am 8. September 2022
    Serie: Compendium heroicum. das Online-Lexikon des Sonderforschungsbereichs 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“
    DDC: 303.6
    Schlagwort(e): Brink, Cornelia ; Gewalt ; Gewalttätigkeit ; Heroismus ; Gewalt ; Krieg ; Heroisierung ; Gewaltdarstellung ; Gewaltverzicht ; Held ; Kollektives Gedächtnis ; Legitimität ; Medienkultur ; Männlichkeit ; Sozialordnung
    Kurzfassung: Abstract: Das Phänomen der Gewalt ist in vielen Facetten in zahlreichen Heldenerzählungen präsent: Die Bewährung in Krieg und Kampf etwa kann den Ausgangspunkt für Heroisierungsprozesse darstellen, der Schutz Wehrloser vor der Gewalt anderer kann in Begriffen und Narrativen des Heldentums erzählt werden, der Einsatz des eigenen Körpers im Angesicht der Drohung zu erwartender Gewalt kann mit dem Heldenstatus belohnt werden. Gewalthandeln, verstanden als der vorsätzliche Übergriff auf den Körper eines anderen gegen dessen Willen, ist zwar keine konstituierende Bedingung für Heroisierungsprozesse, gleichwohl aber deren häufiger Begleiter. Ebenso ist die Bereitschaft, sich der Gewalt anderer bewusst auszusetzen, sie passiv zu ertragen oder sich ihr aktiv entgegenzustellen, ein prominenter Anlass für Konstruktionsprozesse des Heroischen. Gewalt und Heldentum ist keine ontologische Verbundenheit zu eigen, aber aufgrund spezifischer Ähnlichkeiten – etwa in Bezug auf ihr transgressives Moment, ihre affektive Wirkung, ihr ambiges Verhältnis zur Ordnung sowie ihren Fokus auf eine identifizierbare Tat – lassen sie sich als Phänomene verstehen, die über zahlreiche theoretische Schnittstellen miteinander verbunden sind
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  • 6
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    Freiburg : Universität
    Sprache: Englisch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    Ausgabe: Version 1.0, published 5 September 2022
    Serie: Compendium heroicum. das Online-Lexikon des Sonderforschungsbereichs 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“
    DDC: 305.8
    Schlagwort(e): Canetti, Elias ; Held ; Heroismus ; Individuum ; Kollektiv ; Gruppenidentität ; Masse ; Heroisierung
    Kurzfassung: Abstract: It is tempting to think about ‘singular’ heroes and collectives only in terms of complementary opposites and thus to dismiss the ‘heroic collective’ as a paradox that cannot exist. At the same time, various forms of collectives are in fact associated with semantics of the heroic, and they are by no means exotic exceptions to the rule. Therefore, this article will present a systematic consideration of the question of how to understand the intertwining of singularity and plurality – that is, in their most extreme form, the hero and the masses – that goes beyond the dichotomy of one heroic figure versus the collective of ordinary people. This takes the form of a typology that distinguishes between the collective of heroes, the heroic collective, and collective heroism. The order in which these types are presented is based on the logic of each of these phenomena, namely, the degree to which the identity of the individual disappears behind the collective
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  • 7
    Online-Ressource
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    Freiburg : Universität
    Sprache: Englisch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    Ausgabe: Version 1.0, published 8 September 2022
    Serie: Compendium heroicum. das Online-Lexikon des Sonderforschungsbereichs 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“
    DDC: 303.6
    Schlagwort(e): Gewalt ; Gewaltdarstellung ; Gewalttätigkeit ; Gewaltverzicht ; Heroisierung ; Held ; Heroismus ; Kollektives Gedächtnis ; Krieg ; Legitimität ; Männlichkeit ; Medienkultur ; Sozialordnung
    Kurzfassung: Abstract: In many of its facets, the phenomenon of violence is present in numerous hero narratives: the trial in battle and war for instance can constitute the point of departure for heroization processes; protecting the defenceless against the violence of others can be told in concepts and narratives of heroism; using one’s own body when faced with the threat of expected violence can be rewarded with hero status. Violence, understood as the wilful damaging of the body of another against that individual’s will, is admittedly not a constitutive condition for heroization processes, but it often accompanies them. The willingness to deliberately subject oneself to the violence of others, to endure it passively or to confront it actively is equally a prominent reason for construction processes of the heroic. There is no inherent ontological bond between violence and heroism; however, owing to specific similarities – for instance with regard to their transgressive element, their affective impact, their ambiguous relationship to order and their focus on an identifiable deed – they can be understood as phenomena that are linked to each other through numerous theoretical interfaces. Two central lines of thought proceed from this possible connection between violence and heroism: first, both violence and the heroic call for their legitimation and often find it in references to each other. The heroic thus joins the concepts of ‘violence’ and ‘legitimacy’ and forms with them a tense web of interrelation in which questions as to the reciprocal dependence of the phenomena should be asked. Second, attention can be focused on those involved in violence – perpetrator, victim and audience – and the questions addressed: which agents are heroized; who is doing the heroizing; for which conduct is heroizing happening and which agents can be heroized at all? This also takes into account the observation that heroization processes and experiences of violence are to be understood as historically and culturally contingent phenomena and that a vast number of violent and heroic situations are thus conceivable
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  • 8
    Online-Ressource
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    Freiburg : Universität
    Sprache: Englisch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    Ausgabe: Version 1.0, published 21 September 2022
    Serie: Compendium heroicum. das Online-Lexikon des Sonderforschungsbereichs 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“
    DDC: 305.8
    Schlagwort(e): Giesen, Bernhard ; Archetypus ; Das Sakrale ; Verbrechensopfer ; Gruppenidentität ; Held ; Täter ; Tragischer Held ; Typologie
    Kurzfassung: Abstract: The ‘typological field of the heroic’ is proposed in this article as a model that captures the web of interrelation in which heroes, perpetrators and victims encounter one another at the level of collective memory. The idea originates with Bernhard Giesen’s 2004 work ‘Triumph and Trauma’
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  • 9
    Online-Ressource
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    Freiburg : Universität
    Sprache: Englisch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    Ausgabe: Version 1.0, published 19 August 2022
    Serie: Compendium heroicum. das Online-Lexikon des Sonderforschungsbereichs 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“
    DDC: 302.23
    Kurzfassung: Abstract: Heroic figures perform their deeds on their own. It is they who decide, who act, and who risk their lives. Hegel wrote that heroes in the ‘heroic age’ were still fully responsible for their deeds. Therefore, for Hegel, there could no longer be heroes in a modern, civil society which is characterised by the division of labour: Numerous members are involved in the course of each event, responsibility is spread, and it is “no longer a matter of individual heroism and the virtue of a single person”. Historically, Hegel’s prognosis has not come true. Even in the so-called ‘post-heroic age’, heroic figures are all around us. However, it remains true for the portrayal of heroes that they are usually shown as lone fighters with sole responsibility. Heroic stories concentrate on one protagonist and they place a strong and active individual figure at their centre. Drive and determination are both essential hallmarks of the hero. It is therefore not surprising that, along with ‘heroic death’ and ‘heroic bravery’, ‘heroic deed’ is one of the few established idioms which comprise ‘hero-’.〈br〉As with the other central features of heroic figures (extraordinariness, transgressiveness, affective and moral charge, and agonality), this analysis aims to show how the traits of heroic agency emerge. Heroic agency is analysed as the result of a ⟶constitutive process.6 Within this process agency is attributed to and concentrated on the respective figure. In order to trace it, we start with a concrete heroic figure (Louis Pasteur) and reconstruct how this trait came about. For this purpose, actor-network theory is applicable and will be introduced as an analytical tool below.〈br〉Actor-network theory – expanded to include approaches from literature and media studies – is used to examine attribution, communication and representation processes through which a person is first made into a hero. Accordingly, the heroic figure represents a ‘real fiction’ which is generated via communication and media, irrespective of whether a real historical person is the starting point or not. If a historical person forms the starting point, the concentration of agency takes place as a historical process, as a history of transmission. However, in the case of fictional representations it can also be examined how the strong agency emerges as a communication and representation effect
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  • 10
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    Freiburg : Universität
    Sprache: Deutsch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    Ausgabe: Version 2.0, publiziert am 13. September 2022
    Suppl.: Enthalten in
    Serie: Compendium heroicum. das Online-Lexikon des Sonderforschungsbereichs 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“
    DDC: 303.3
    Schlagwort(e): Verehrung ; Held ; Heiligenverehrung ; Heroisierung ; Heldenverehrung ; Sinnkonstitution ; Literatur ; Bewunderung ; Heroismus
    Kurzfassung: Abstract: Mit den Begriffen der Bewunderung und Verehrung beschreiben wir emotionale und affektive Dynamiken zwischen Gemeinschaften (den Bewunderern bzw. Verehrern) und heroischen Figuren (dem bzw. den Bewunderten / Verehrten). Im Verehren und Bewundern positioniert sich eine Gemeinschaft gegenüber einer Figur, drückt ihre Hochachtung für den Helden bzw. für seine Taten aus und verteidigt ihn gegen Kritik oder Deheroisierung durch Außenstehende. Darüber hinaus haben Verehrung und Bewunderung aber auch eine gemeinschaftskonstituierende Funktion, weil die Verehrer oder Bewunderer sich im Medium der heroisierten Figur als Gruppe bestimmen, von anderen Gemeinschaften abgrenzen und mit ihnen um die Aneignung und Bewertung der Heldenfigur konkurrieren.〈br〉Zwar werden die Begriffe Bewunderung und Verehrung alltagssprachlich oft nahezu synonym gebraucht, doch begreifen wir sie hier als distinkte Phänomene, deren Verhältnis und Zusammenspiel im Folgenden näher zu bestimmen ist. Als Bewunderung bezeichnen wir grundsätzlich den Bezug auf konkrete nachahmungswürdige Taten, Eigenschaften oder Haltungen eines Helden, dessen Nachahmungswürdigkeit oder Exemplarität in den Vordergrund gerückt wird. Dagegen richtet sich Verehrung auf die als außerordentlich und ‚unnachahmlich‘ geltende Heldenfigur in ihrer Gesamtheit sowie auf das mit ihr verbundene Sinnsystem (wenngleich auch hier der Figur in der Regel konkrete Heldentaten zugeschrieben werden, die als Ausweis ihres heroischen Wesens gelten).〈br〉Der folgende Artikel bietet Ansätze zu einer Heuristik, mit der sich Bewunderung und Verehrung in ihrer Bedeutung für Heroisierungsprozesse erfassen lassen. Dazu beschreiben wir Heldenverehrung zunächst als einen dynamischen Prozess der wechselseitigen Affizierung einer heroischen Figur und ihrer Anhänger. Anschließend soll das für Heroisierungsprozesse konstitutive Zusammenwirken von individueller Bewunderung und kollektiv praktizierter Verehrung umrissen werden. Die jeweilige Funktion von Bewunderung und Verehrung ist dabei jedoch nicht statisch, vielmehr sollen sie hier als Elemente eines variablen und dynamischen Arrangements verstanden werden, das in verschiedenen historischen und kulturellen Kontexten auf unterschiedliche Weise konfiguriert und funktionalisiert werden kann
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  • 11
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    Freiburg : Universität
    Sprache: Englisch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    Ausgabe: Version 1.0, published 17 August 2022
    Suppl.: Enthalten in
    Serie: Compendium heroicum. das Online-Lexikon des Sonderforschungsbereichs 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“
    DDC: 302.23
    Schlagwort(e): Held ; Heldin ; Heroisierung ; Heroismus ; Heros ; Herrscher ; Gruppenidentität ; Märtyrer ; Medien ; Sozialer Prozess
    Kurzfassung: Abstract: Attempts to capture the terms ‘hero(ine)’ and ‘heroic’ in supertemporal and essentialist definitions are rooted in a subliminal need and seem obvious due to the persistence and topicality of the subject. However, heroic properties (and their theoretical analyses) are, as a vast number of studies on the subject shows, specific to a culture, group and era. To date, all-encompassing definitions have not been able to reflect this historicity. Against this background, a heuristic working definition and delimitation of the concept appear sensible and necessary.〈br〉〈br〉The definition of hero(ine) proposed herein is based on an understanding of ‘heroic’ as a culturally constructed, relational and processual phenomenon: hero(in)es substantially contribute to the establishment of collectively potent models of order, are created subject to certain social and historical conditions and are represented in various media. This understanding directs our attention towards the processes of heroization and heroism, i.e., firstly, towards the question of how a real (living or dead) person or a fictional character becomes a hero(ine) of a collective and, secondly, towards the collective guidance from and adoption of conduct considered heroic. Heroization and heroism occur within the framework of communicative processes that serve not only the social functionalisation of the heroic, but also have their own dynamic and creative power
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  • 12
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    Freiburg : Universität
    Sprache: Englisch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    Ausgabe: Version 1.0, published 11 November 2022
    Suppl.: Enthalten in
    Serie: Compendium heroicum. das Online-Lexikon des Sonderforschungsbereichs 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“
    DDC: 305.8
    Schlagwort(e): Heiligenverehrung ; Bewunderung ; Held ; Heldenverehrung ; Heroisierung ; Heroismus
    Kurzfassung: Abstract: We use the terms admiration and adoration to describe emotional and affective dynamics between communities (the admirers or adorers) and heroic figures (the admired or adored). In the act of adoring and admiring, a community positions itself in relation to a figure, expresses its esteem for the hero and/or his deeds and defends him against criticism or deheroization from outsiders. Beyond that, however, adoration and admiration also have a community-forming function because through the medium of the heroized figure the admirers or adorers define themselves as a group, they distinguish themselves from other communities and they compete with other communities for the appropriation and interpretation of the hero figure.〈br〉〈br〉Although the terms admiration and adoration are often used almost synonymously in colloquial situations, we will think of them in this article as distinct phenomena. One of the aims of this article is to determine in some detail how they relate to each other and how they interplay. In general, we define admiration as the reference to specific imitable deeds, qualities or attitudes of a hero, whose imitability or exemplariness are emphasised. By contrast, adoration focuses on the hero figure in its entirety that is deemed exceptional and ‘inimitable’, as well as on the system of meaning associated with the hero figure (even though specific heroic deeds are generally also attributed to the figure, which are viewed as proof of its heroic nature).〈br〉〈br〉This article presents heuristic approaches for understanding admiration and adoration in their significance for heroization processes. To that end, we first describe how hero adoration is a dynamic process of reciprocal affective relations between a heroic figure and its devotees. Then, the combined effect of individual admiration and collectively practiced adoration that is constitutive for heroization processes will be outlined. The respective functions of admiration and adoration in creating that combined effect are not static, however. Rather, they should be understood as elements of a variable and dynamic arrangement that can be configured and functionalised differently depending on the historical and cultural context
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  • 13
    Online-Ressource
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    Freiburg : Universität
    Sprache: Englisch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    Ausgabe: Version 1.0, published 23 August 2022
    Suppl.: Enthalten in
    Serie: Compendium heroicum. das Online-Lexikon des Sonderforschungsbereichs 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“
    DDC: 301
    Schlagwort(e): Akteur ; Begriff ; Handlung ; Handlungstheorie ; Held ; Heroisierung ; Sozialität ; Intentionalität
    Kurzfassung: Abstract: A heroic deed is any kind of action by an actor that is the subject of a heroization process. It is true that there are forms of heroization that are not directed at a specific deed performed by a heroic figure but, for example, at their attitude. In many cases, however, an active or passive action forms the reference point of heroization processes, is represented in the form of a heroic narrative and is interpreted as evidence of the heroic qualities attributed to the person. In this article, the phenomenon of the heroic deed is explained using Max Weber's concept of action and Leo Braudy's model of 'acts of fame'
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  • 14
    Online-Ressource
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    Freiburg : Universität
    Sprache: Englisch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    Ausgabe: Version 1.0, published 22 August 2022
    Suppl.: Enthalten in
    Serie: Compendium heroicum. das Online-Lexikon des Sonderforschungsbereichs 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“
    DDC: 301
    Schlagwort(e): Habitus ; Held ; Heroismus ; Nachahmung ; Gruppenidentität ; Selbstaufopferung
    Kurzfassung: Abstract: We define a community’s orientation towards heroic models as ‘heroism’. Unlike the everyday and, often, also the academic usage of the term, our definition does not describe the sphere of the heroic in general or the exaggeration of heroic forms. Instead, we understand heroism as a heuristic term describing a conventional system of what Pierre Bourdieu calls “internalised patterns” with heroic connotations. By understanding heroism as a “socialised subjectivity”, we are able to relate it to Bourdieu’s concept of the habitus
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  • 15
    Online-Ressource
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    Freiburg : Universität
    Sprache: Deutsch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    Ausgabe: Version 1.2, zuletzt bearbeitet am 2. Nov. 2021
    Serie: Compendium heroicum. das Online-Lexikon des Sonderforschungsbereichs 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“
    DDC: 302.5
    Schlagwort(e): Giesen, Bernhard ; Held ; Gruppenidentität ; Urfassung ; Opfer ; Täter ; Tragischer Held ; Verbrechensopfer ; Typologie ; Das Sakrale ; Archetypus
    Kurzfassung: Abstract: Das ‚typologische Feld des Heroischen‘ soll hier vorgeschlagen werden als ein Modell, das jenes Relationsgeflecht erfasst, in welchem sich Helden, Täter und Opfer auf der Ebene des kollektiven Gedächtnisses begegnen. Diese Idee geht auf Bernhard Giesens Werk ‚Triumph and Trauma‘ von 2004 zurück
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  • 16
    Sprache: Englisch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    DDC: 306.3
    Anmerkung: Age of rogues : Rebels, revolutionaries and racketeers at the frontiers of empires. - Ediburgh : Ramazan, Öztan (Hrsg.), 2021. - 120-147, ISBN: 978-1-4744-6264-8
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  • 17
    Online-Ressource
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    Freiburg : Universität
    Sprache: Deutsch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    Ausgabe: 1.1, zuletzt bearbeitet am 31. Mai 2021
    Serie: Compendium heroicum. das Online-Lexikon des Sonderforschungsbereichs 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“
    DDC: 306.9
    Schlagwort(e): Held ; Sterben ; Heroisierung ; Kollektives Gedächtnis ; Heldentod ; Gefallener ; Tod ; Sterblichkeit ; Opfertod ; Martyrium ; Heldin
    Kurzfassung: Abstract: Sterblichkeit ist in vielen Kulturen eine Voraussetzung für Heldentum. Denn der Tod gilt als ein Risiko, das Helden eingehen, als ein Opfer, das sie erbringen, und damit als eine ultimative Grenzüberschreitung. Sowohl die Bereitschaft, zu sterben, als auch der Tod und seine Umstände spielen eine wesentliche Rolle in Heroisierungsprozessen. Die Verehrung und Bewunderung von Helden enden nicht mit ihrem Leben, sondern setzen sich fort oder entstehen in einigen Fällen erst posthum.〈br〉Tod und Sterben erhalten auf zwei Wegen eine Funktion in Heroisierungsprozessen: 〈br〉1) Im Fall des ‚heldenhaften Todes‘ bilden das Sterben und die Todesumstände einer Figur einen eigenen Faktor für ihre Heroisierung. In der Regel handelt es sich dabei um eine nachträgliche Heroisierung, die mit der Zuschreibung einhergeht, der Held habe sich unter Inkaufnahme oder in der Gewissheit des eigenen Todes einer gefährlichen Situation ausgesetzt und somit ein Selbstopfer erbracht. Die innere Einstellung des Helden gegenüber dem Tod wird damit – oft unabhängig davon, ob diese Einstellung faktisch gegeben war oder ob es sich um eine bloße Projektion der Verehrer handelt – zu einem entscheidenden Kriterium der Heroisierung. 〈br〉2) Der ‚Tod von Helden‘ meint zunächst nicht mehr als das Sterben von Figuren, die bereits zu Lebzeiten einen heroischen Status erlangt hatten. Der Tod eines Helden ist häufig ein Anlass für die Verehrergemeinschaft, sich seine Taten und sein Wirken erneut zu vergegenwärtigen und seinen Heldenstatus zu bekräftigen. Ein solches Ereignis ist daher nicht selten mit rituellen Ehrbezeugungen, Erinnerungspraktiken, Toten- und Grabkulten verbunden
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  • 18
    Online-Ressource
    Online-Ressource
    Freiburg : Universität
    Sprache: Deutsch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    Ausgabe: 1.1, zuletzt bearbeitet am 15. Juni 2021
    Serie: Compendium heroicum. das Online-Lexikon des Sonderforschungsbereichs 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“
    DDC: 302
    Schlagwort(e): Canetti, Elias ; Held ; Masse ; Individuum ; Heroisierung ; Heroismus ; Kollektiv ; Gruppenidentität
    Kurzfassung: Abstract: ‚Singuläre‘ Helden und Kollektive werden häufig in komplementären Begrifflichkeiten zueinander gedacht und die Rede vom ‚heroischen Kollektiv‘ als ein Paradoxon abgetan, das es der Natur der Sache nach gar nicht geben kann. Zugleich aber zeigt sich, dass Kollektive in verschiedenen Formen mit Semantiken des Heroischen in Verbindung gebracht werden und dass es sich hierbei nicht um exotische Einzelfälle handelt. Es soll daher im Folgenden eine Systematisierung vorgenommen werden, die sich der Frage stellt, auf welchen Ebenen sich über die Phänomene der Interaktionen einer heroischen Figur mit dem Kollektiv der Gewöhnlichen hinaus das Beziehungsgeflecht von Singularität und Pluralität – in ihren Extremfällen also Held und Masse – denken lässt. Dies erfolgt über eine Typologie, die sich in Heldenkollektiv, heroisches Kollektiv und kollektives Heldentum unterteilt. Die Reihenfolge der Begriffe richtet sich dabei danach aus, wie sehr in der Logik des jeweiligen Phänomens die Identität des Einzelnen hinter das Kollektiv zurücktritt
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  • 19
    Online-Ressource
    Online-Ressource
    Freiburg : Universität
    Sprache: Deutsch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    Ausgabe: 1.1, zuletzt bearbeitet am 15. Juni 2021
    Serie: Compendium heroicum. das Online-Lexikon des Sonderforschungsbereichs 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“
    DDC: 303.482
    Schlagwort(e): Sullenberger, Chesley ; Grenzüberschreitung ; Held ; Grenze ; Heroisierung ; Transgression ; Überschreitung ; Grenze ; Soziale Norm ; Autonomie ; New York, NY
    Kurzfassung: Abstract: Heldinnen und Helden sind Grenzgänger. Sie überschreiten Grenzen, ziehen dadurch die Aufmerksamkeit auf sich und provozieren eine gesellschaftliche Reaktion. Genau genommen können sie beim Akt der Grenzüberschreitung noch nicht als Helden bezeichnet werden, weil sie erst durch einen Prozess, der mit der Transgression beginnt, zu solchen gemacht werden. In dem hier gewählten Zugang steht somit nicht der ‚fertige‘ Held mit seinen heroischen Attributen im Fokus. Vielmehr werden die verschiedenen Konstitutionsprozesse untersucht, die am Zustandekommen des Helden und seiner Eigenschaften beteiligt sind. Am (vorläufigen) Ende des Heroisierungsprozesses erscheint die heroische Figur mit ihrer Eigenschaft der Autonomie oder Transgressivität. In diesem Sinn wird im Folgenden der Prozess der Grenzüberschreitung und damit eine von mehreren Formen des boundary work, die Heroisierungen auszeichnen, analysiert
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  • 20
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    Freiburg : Universität
    Sprache: Deutsch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    Ausgabe: 1.1, zuletzt bearbeitet am 15. Juni 2021
    Serie: Compendium heroicum. das Online-Lexikon des Sonderforschungsbereichs 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“
    DDC: 302.5
    Schlagwort(e): Giesen, Bernhard ; Held ; Gruppenidentität ; Urfassung ; Opfer ; Täter ; Tragischer Held ; Verbrechensopfer ; Typologie ; Das Sakrale ; Archetypus
    Kurzfassung: Abstract: Das ‚typologische Feld des Heroischen‘ soll hier vorgeschlagen werden als ein Modell, das jenes Relationsgeflecht erfasst, in welchem sich Helden, Täter und Opfer auf der Ebene des kollektiven Gedächtnisses begegnen. Diese Idee geht auf Bernhard Giesens Werk ‚Triumph and Trauma‘ von 2004 zurück
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  • 21
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    Freiburg : Universität
    Sprache: Deutsch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    Ausgabe: 1.0, zuletzt bearbeitet am 18. Jan. 2021
    Serie: Compendium heroicum. das Online-Lexikon des Sonderforschungsbereichs 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“
    DDC: 305.5
    Schlagwort(e): Zeit ; Kollektives Gedächtnis ; Heroisierung ; Präfiguration ; Held ; Periodisierung ; Heldenverehrung ; Heroismus ; Tradition ; Langzeit ; Temporalität ; Analogie
    Kurzfassung: Abstract: Helden und Heldinnen, Heroisierungen und Heroismen sind weder zeitlos noch allein aus ihrer Gegenwart heraus erklärbar. Der Bezug auf Vergangenes und häufig auch auf die Zukunft ist für das Heroische konstitutiv – es handelt sich um ein temporales Phänomen. Die Untersuchung heroischer Figuren, von Heroisierungen und Heroismen muss daher auch jene Zeitstrukturen erfassen, die für das Heroische typisch sind und es gegenüber anderen sozialen und kulturellen Phänomenen auszeichnen. Grundsätzlich lassen sich drei Zeitstrukturen identifizieren, die das Heroische in besonderer Weise charakterisieren: 〈br〉Erstens handelt sich beim Heroischen um ein persistentes Phänomen der longue durée. Die Existenz des Heroischen sowie von heroischen Verhaltensidealen stand seit der Antike zumindest bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts in Europa offenbar nie grundsätzlich infrage.〈br〉Zweitens benötigen die zugrundeliegenden Heroismen und Heroisierungsprozesse stets den Bezug auf Vergangenes, auf Traditionen und Präfigurationen. Ein Held oder eine Heldin tritt nicht plötzlich aus dem Nichts auf die Bildfläche. Heroische Figuren erschließen sich nicht allein aus einer synchronen Perspektive und ihre Verehrung und Repräsentation kommt nicht ohne Vorbilder aus.〈br〉Diese diachronen Bezüge zwischen Vergangenem, Gegenwärtigem und Zukünftigem sind, drittens, nicht als lineare Abfolge oder gar mithilfe teleologischer Entwicklungsmodelle zu verstehen. Auch die Vorstellung zeitlicher Diskontinuitäten ist für ein Verständnis heroischer Phänomene nur begrenzt hilfreich. Das Heroische ist weniger durch Brüche und plötzliche Neuausrichtungen gekennzeichnet als vielmehr durch eine besondere Kombinatorik älterer und jüngerer Bedeutungselemente, in der Früheres und Späteres jeweils neu in Beziehung gesetzt wird. Vor allem die Wechselwirkungen zwischen Prä- und Postfigurationen sowie die Pluralität und Vielschichtigkeit verschiedener sich überlagernder Zeitbezüge ist charakteristisch für heroische Phänomene.〈br〉Ein Ergebnis der Arbeit im Sonderforschungsbereichs 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“ ist daher, dass sich die Zeitstrukturen des Heroischen nicht – wie anfangs angenommen – als Konjunkturen oder Transformationen bestimmter Heldenfiguren beschreiben lassen. Als nützlich erwiesen sich stattdessen nicht-lineare Konzepte wie die longue durée im Sinne Fernand Braudels, das Zeitschichten-Modell nach Reinhard Koselleck oder der Präfigurationsbegriff im Anschluss an Hans Blumenberg. Sie unterlaufen die naive Vorstellung einer einfachen zeitlichen Sukzession oder Teleologie und eignen sich in besonderem Maße dafür, die Zeitstruktur des Heroischen als ein komplexes, interdependentes Neben- und Übereinander zu fassen. Ihre volle Beschreibungs- und Erklärungskraft entfalten diese Modelle jedoch erst in Kombination: Sie ermöglichen es, das Heroische einerseits als ein Phänomen von langfristiger Persistenz zu begreifen, andererseits die reziproken Dynamiken innerhalb dieser longue durée als Überlagerung, Amalgamierung und Hybridisierung von Bedeutungselementen verschiedener Zeitschichten zu erklären
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  • 22
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    Freiburg : Universität
    Sprache: Deutsch
    Seiten: Online-Ressource
    Ausgabe: 1.0, zuletzt bearbeitet am 17. Feb. 2020
    Serie: Compendium heroicum. das Online-Lexikon des Sonderforschungsbereichs 948 „Helden – Heroisierungen – Heroismen“
    DDC: 306.2
    Schlagwort(e): Selbstmord ; Protest ; Selbstverbrennung ; Martyrium ; Widerstand ; Sterben ; Selbstaufopferung ; Soziale Integration ; Heroisierung
    Kurzfassung: Abstract: Der Begriff des Protestsuizids beschreibt die politische Instrumentalisierung des eigenen Sterbens in der Öffentlichkeit. Er zählt zur Familie der politisch motivierten Suizide, die eine Bandbreite unterschiedlicher Aktionsformen der Selbsttötung beinhaltet, vom schleichenden Hungertod bis hin zum Spektakel der Selbstverbrennung. Dem Protestsuizid fehlt zunächst jeder Jenseitsbezug, da die Selbsttötung des Verstorbenen explizit auf die Durchsetzung einer diesseitigen Forderung drängen will, von welcher der Akteur selbst zudem nicht mehr profitieren kann. Aufgrund der Tatsache, dass der Verstorbene weder auf Dies- noch auf Jenseitige Belohnung hoffen darf, wird der Protestsuizid häufig als eine Form des ‚altruistischen Suizids‘ (Durkheim) bewertet, sodass entsprechende posthume Heroisierungsprozesse durch die Zuschreibung des Opferwillens für die Gemeinschaft in Gang gesetzt werden. In der Art und Weise, wie das Leiden und Sterben des Akteurs durch die Hinterbliebenen bewertet wird, ist der Protestsuizid mit dem Phänomen des Martyriums verwandt und kann daher als Form des ‚politischen Martyriums‘ bezeichnet werden. Dies trifft insbesondere auch auf die Bedeutung des Verstorbenen für das ‚boundary work‘ von Gemeinschaften sowie auf die ambivalente Stellung des Opfers zwischen ‚victima‘ und ‚sacrificium‘ zu, sodass die Akteure des Protestsuizids analog zur Figur des Märtyrers untersucht und beschrieben werden können
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  • 23
    Online-Ressource
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    Freiburg : Universität
    Sprache: Deutsch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    DDC: 303.6
    Schlagwort(e): Heroismus ; Heroismus ; Literatur ; Held ; Held ; Open Access
    Anmerkung: Gewalt und Heldentum. - Baden-Baden : Gölz, Olmo ; Brink, Cornelia (Hrsg.), 2020. - 229-237, ISBN: 978-3-95650-818-9
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  • 24
    Online-Ressource
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    Freiburg : Universität
    Sprache: Deutsch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    DDC: 303.482
    Schlagwort(e): Gu, Hongming ; Rezeption ; Kulturvermittlung ; Literatur ; Kultur ; China ; Europa
    Anmerkung: Deutsch-chinesische Helden und Anti-Helden : Strategien der Heroisierung und Deheroisierung in interkultureller Perspektive. - Baden-Baden : Zhuangying, Chen ; Aurnhammer, Achim (Hrsg.), 2020. - 119-132, ISBN: 978-3-95650-609-3
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  • 25
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    Freiburg : Universität
    Sprache: Deutsch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    DDC: 303.482
    Schlagwort(e): Literatur ; Held ; Deutsch ; Heroisierung ; Kulturkontakt ; China ; Deutschland
    Anmerkung: Deutsch-chinesische Helden und Anti-Helden : Strategien der Heroisierung und Deheroisierung in interkultureller Perspektive. - Baden-Baden : Zhuangying, Chen ; Aurnhammer, Achim (Hrsg.), 2020. - 11-16, ISBN: 978-3-95650-608-6
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  • 26
    Sprache: Deutsch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    DDC: 303.6
    Schlagwort(e): Wessel, Horst ; Kollektive Gewalt ; Gewalttätigkeit ; Nachkriegszeit ; Berlin
    Anmerkung: Gewalt und Heldentum. - Baden-Baden : Gölz, Olmo ; Brink, Cornelia (Hrsg.), 2020. - 85-99, ISBN: 978-3-95650-817-2
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  • 27
    Online-Ressource
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    Freiburg : Universität
    Sprache: Deutsch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    DDC: 303.482
    Schlagwort(e): Wilhelm ; Wilhelm, Richard ; Kulturvermittlung ; Open Access ; Kultur ; China ; Deutschland
    Anmerkung: Deutsch-chinesische Helden und Anti-Helden : Strategien der Heroisierung und Deheroisierung in interkultureller Perspektive. - Baden-Baden : Aurnhammer, Achim (Hrsg.), 2020. - 133-148, ISBN: 978-3-95650-609-3
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  • 28
    Sprache: Deutsch
    Seiten: 1 Online-Ressource
    DDC: 303.6
    Schlagwort(e): Gewalt ; Gewalttätigkeit ; Heroismus ; Gewalt ; Heroisierung ; Krieg ; Kollektive Gewalt
    Anmerkung: Gewalt und Heldentum. - Baden-Baden : Gölz, Olmo ; Brink, Cornelia (Hrsg.), 2020. - 9-29, ISBN: 978-3-95650-818-9
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