Language:
German
Pages:
123 S.
,
Ill
Series Statement:
Arbeitspapiere. Institut für Ethnologie und Afrikastudien 135
Abstract:
In der vorliegenden Arbeit untersucht Tina Brüderlin die Prozesse der sozialen und rituellen Menschwerdung bei den Hamar Südäthiopiens. Die Lebenswelt der Hamar ist geprägt von kulturspezifischen Normen und Vorstellungen des Menschseins, die von verschiedenen Akteuren in rituellen, aber auch alltäglichen Handlungen bestätigt und perpetuiert werden. Der Frage der emischen Vorstellungen von "Person" und ritueller Reinheit nachgehend, beschreibt die Arbeit die ausschlaggebenden Kriterien für die Integration oder den Ausschluss eines Lebewesens in die soziale und rituelle Ordnung und damit in die Gemeinschaft der Hamar. Der Fokus liegt hierbei auf der prä- und postnatalen, sowie der Kleinkindphase des Lebens und den damit assoziierten Ritualen. Dabei werden auch die Ausschlussmerkmale betrachtet, die ein neues Leben als rituell unrein kategorisieren und zu dessen Verbannung aus der Gemeinde führen, z.B. durch Abtreibung oder Infantizid. Das Arbeitspapier gibt Einblicke in die Komplexität der traditionellen Wertevorstellungen der Hamar; Wertevorstellungen, die insbesondere in den letzten Jahren durch externes Eingreifen von Regierungs- und Missionsvertretern, die die traditionelle Praxis der lokalen Gruppen zu unterbinden suchen, immer mehr herausgefordert werden.
URL:
http://www.ifeas.uni-mainz.de/Dateien/AP135.pdf
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