Language:
German
Pages:
111 S.
,
graph. Darst.
Series Statement:
Arbeitspapiere. Institut für Ethnologie und Afrikastudien 136
Abstract:
Diese Studie beschäftigt sich mit der Bedeutung eines Afrosalons für die informellen sozialen Netzwerke seiner afrikanischen Besucherinnen. Auf der Datengrundlage einer eigenen Feldforschung arbeite ich heraus, wie der soziale Raum des Afrosalons zur Gemeinschaftsbildung afrikanischer Frauen und Männer beiträgt. Dass die Akteure nicht nur einen Friseurbesuch beabsichtigen, sondern auch Gemeinschaft herstellen wollen, zeigt sich unter anderem im gemeinsamen Speisen, in langen Unterhaltungen und dem generell langen Verweilen im Salon. Innerhalb des im Salon verankerten afrikanischen Gemeinschaftsnetzwerks werden Ressourcen in Form sozialer Unterstützung bereitgestellt, die zu einer Bewältigung der transnationalen Lebensweise der Akteure beitragen. Während afrikanische Männer insbesondere am geselligen Leben im sozialen Raum "Afrosalon" partizipieren, schaffen afrikanische Frauen darüberhinaus ein geschlechtshomogenes, informelles soziales Unterstützungsnetzwerk, innerhalb dessen sie frauenspezifische Belastungen zu bewältigen suchen. Dass afrikanische Frauen ein genuin frauenspezifisches informelles Unterstützungsnetzwerk aufbauen, verweist auf ihre besondere Position: Probleme mit deutschen Ehemännern und praktische Belange des Alltags wie etwa eine fehlende Kinderbetreuung werden gemeinsam angegangen. Der Person der Salonbesitzerin kommt hier aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung in Deutschland eine zentrale Rolle als Vermittlerin und Ratgeberin zu. Die egozentrierten Netzwerke der afrikanischen Akteure werden durch den sozialen Raum im Afrosalon an ein Gemeinschaftsnetzwerk auf der Mesoebene angeschlossen, was sozialer Isolation entgegenwirkt
URL:
http://www.ifeas.uni-mainz.de/Dateien/AP136.pdf
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