ISBN:
9783958322011
,
3958322018
Sprache:
Deutsch
Seiten:
401 Seiten
,
23 x 14 cm
Ausgabe:
Erste Auflage
Suppl.:
Rezensiert in Hegasy, Sonja, 1967 - What can Europe learn from Arab philosophy? 2020
Suppl.:
Rezensiert in Hegasy, Sonja, 1967 - Philosophie als Einbahnstraße? 2020
Paralleltitel:
Erscheint auch als Frey, Michael, 1982 - Liberalismus mit Gemeinsinn
Dissertationsvermerk:
Dissertation Universität Bern 2018
DDC:
181.8
Schlagwort(e):
Naṣṣār, Nāṣīf
;
Civilization, Arab 20th century
;
Philosophy, Arab 20th century
;
Modernism (Aesthetics)
;
Hochschulschrift
;
Naṣṣār, Nāṣīf 1940-
;
Philosophie
;
Libanon
;
Politik
;
Philosophie
;
Arabisch
;
Gesellschaft
;
Liberalismus
;
Naṣṣār, Nāṣīf 1940-
;
Kulturkontakt
;
Gegenwart
;
Geistesleben
;
Arabische Staaten
;
Araber
;
Islam
;
Zivilisation
;
Modernismus
;
Nationalismus
Kurzfassung:
Ausgehend von einer Kritik der sozialen Wirklichkeit des Libanon entwickelt Nassif Nassar (geb. 1940) eine politische Philosophie, deren Relevanz über den arabischen Raum hinausgeht. Sein Konzept des Liberalismus mit Gemeinsinn fordert zum einen vom Einzelnen ein kritisch-offenes Vernunftdenken ein, das in Abgrenzung zur Absolutheit partikular-gemeinschaftlicher Wahrheitsansprüche bescheiden auftritt. Es soll seine Postulate aus Respekt vor und im alltäglichen Dialog mit den Überzeugungen anderer sowie im Abgleich mit gesamtgesellschaftlichen Interessen kontinuierlich kritisch hinterfragen. Zum anderen verteidigt dieser Liberalismus individuelle Rechte, deren Ursprung Nassar auf ein universelles Menschsein zurückführt. Aus diesen Prämissen folgt sowohl der Respekt individueller Freiheiten als auch ein staatlich-institutionell gestütztes solidarisches Handeln unter gleichgestellten Personen. Dieses Handeln ist zudem auf sieben intrinsische Werte und damit über Rechtsansprüche hinaus auf ein holistisches Gerechtigkeitsverständnis ausgerichtet. Grundlage einer in diesem Sinne liberal-gemeinsinnigen Gesellschaft ist ein schulischer Philosophieunterricht, in dem der Einzelne in Konversation mit der Philosophiegeschichte zum kritisch denkenden sowie über die Grenzen seiner partikularen Gemeinschaft hinaus solidarisch handelnden Staatsbürger ausgebildet wird. Dieses Buch ist das erste, das sich mit der Philosophie Nassif Nassars auseinandersetzt. Es zeigt, welch wichtige Rolle (selbst-)kritisches Denken in zeitgenössischen arabischen Diskursen spielt. Zudem illustriert es, wo die 'westliche Philosophie' in Nassars Ideenwelt Anschlussmöglichkeiten findet. Denn es scheint, dass in Zukunft auf bestimmte Probleme, die etwa globale Prozesse des sozialen Wandels oder der Verlust sozialer Kohäsionen mit sich bringen, überhaupt nur noch eine transkulturell ausgerichtete Philosophie plausible Antworten liefern kann.
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