Kultur Strategie


Forschungsarbeit, 2012

426 Seiten


Leseprobe


Inhalt/Contents

I Horizonte relativer Strategie
A. Die großen Kulturrevolutionen
B. Perspektiven des globalen Kultur- und Diversitätsmanagements
1. Bewusstseinsarchitektur und interkulturelle Forschung
2. The Dawn of an Intercultural Metascience. An Epistemological Blueprint for 360° Synergy
C. Weltkultursystemanalyse
1. Visuelle Systematisierung der Weltkulturen
2. Global Culture Systems Analysis. Sustainability and Accountability
D. Globalisierungsmanagemen t
1. Transnational Management
E. Strategische Dimensionen des intrapsychischen Prozessmanagements im Kontext des globalen Kommunikationsmanagements
F. Globale Verhandlungsstrategie

II Horizonte absoluter Strategie
A Die Integrität der Schöpfung
1. Kulturelle Identität und Ethik im Kontext der Integrität der Schöpfung
B. Fundamente und Grundlagen der Kultur
1. Die Kultur und die Schöpfungsordnung
C. Das religiöse Bewusstsein als einheitsstiftendes Prinzip der Menschheit
1. Menschliche Defizite hinsichtlich der komplementären Erkenntnis der Einheit und der Diversität:
Auf der individuellen Ebene
Auf der kollektiven Ebene
2. Grundlagen und Weg der Einheit
D. Metaphysik und Kultur
1. Der Primat Gottes
2. Die biologische, die psychologische und die geistige Natur ganzheitlicher menschlicher Kultur
3. Summum Unum

III Die Integration relativer und absoluter strategischer Horizonte
A. Die Konvergenz von Strategien der Division und Integration in einem weiteren strategischen Horizont
1. The State-of-the-Art of the Intercultural Art and Science: On Human Relativity In Intercultural Research
2. Enhancing the Intercultural Art and Science: Sources, Models and the Achievement of True Cultural Intelligence
B. Strategische Instrumente des inter- und des transkulturellen Managements

IV Globales bilinguales Englisch-Deutsches Strategisches Management Wörterbuch

Bibliographie

I Horizonte relativer Strategie

A. DIE GROSSEN KULTURREVOLUTIONEN: RÜCKBLICK UND AUSBLICK

Die Lage der Welt unserer Epoche ist gekennzeichnet durch eine postideologische Säkularisierung und Relativierung der Werte einerseits, sowie von Fundamentalismus andererseits. Dies führt zu einer Verlagerung des Gleichgewichts der Kräfte, während sich das wirtschaftliche Gleichgewicht gleichermaßen zugunsten der emergenten, bevölkerungsreichen Welt zu verlagern im Begriff zu sein scheint. In mancher Hinsicht handelt es sich um eine Rückwärtsbewegung des Pendels der Kolonialisierung, das nun die vormaligen Kolonisatoren intra- und interkulturell, sowohl wirtschaftlich als auch geisteskulturell zu bedingen scheint. Sowohl die globale Wirtschafts- und Finanzkrise, als auch die weltpolitische und strategische Polarisierung scheinen durch die Konkomitanz eines geistigen Vakuums bei gleichzeitiger Emergenz konkurrierender geistiger Kräfte in der menschlichen Zivilisation bedingt zu sein und somit sowohl intrakulturelle Gleichgewichte, als auch das geopolitische strategische Gleichgewicht zu verändern.

Das auf der nuklearen Zweitschlagkraft basierende Gleichgewicht des Schreckens der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts scheint durch die die kulturspezifischen Wertegemeinschaften unterminierende Diktatur des Werterelativismus in der westlichen Welt das geistige strategische Gleichgewicht als Vorläufer materieller strategischer Ungleichgewichte zu verlagern. Daher ist es erforderlich, erkennbare Eckdaten des globalen Kulturwandels und Kulturverständnisses näher zu betrachten, um einem Auseinanderklaffen von Kultur- und Zivilisationsdynamiken einerseits und in zunehmendem Maße evidenter Schöpfungsordnung andererseits zu unterbinden.

Wenn Kultur, über die primären wirtschaftlichen, politischen und strategischen Interessenlagen hinaus entwicklungsstrategisch, im Kontext einer das Leben des Menschen bedingenden Integrität der Schöpfung, gedacht werden kann, wird sie sich von einem Damoklesschwert in eine Pflugschar für alle Akteure, Share- und Stakeholder inbegriffen, transformieren.

Während der vergangenen fünfhundert Jahre hat unsere Welt, unter anderen, fünf bedeutsame Revolutionen durchlaufen, die bis heute nachwirken und zwar folgende:

Reformation

Marxismus

Nationalismus

Gegenkulturrevolution

Kulturrevolution

Wahrscheinlich wäre der Begriff Regression in vieler Hinsicht angebrachter, wenn man das Unheil bedenkt, das diese fünf Ideologien verursacht haben und auch heute noch weltweit tun. Die Ideen, die durch sie in die Welt gesetzt wurden, leben weltweit fort und verursachen, gleich einem Virus, weltweiten Schaden bei all den Menschen und Kulturen, die situationsbedingt anfällig dafür sind. Ein Organismus ist für ein Virus anfällig, wenn er nicht genügend Abwehrkräfte hat. Die Abwehrkräfte bestehen hier, vergleichbar mit einer prophylaktischen Impfung oder in einer digitalen Systemumgebung, einer aktualisieren Antivirussoftware, die die neuesten Mutationen und Entwicklungen des Virus erkennt und Antikörper oder dafür bereitstellen kann, in einer geistigen Disposition die die mentalen Mechanismen entlarvt und davor schützen kann, dass man in ihren Sog mit den oft irreversiblen Konsequenzen gezogen wird.

Alle haben große Menschenopfer gefordert gleich einem heidnischen Gott, der einen unersättlichen Hunger nach Menschenopfer hat. In der Tat, der Gott ist hier kein persönlicher oder ein übernatürliches Prinzip, das es zu besänftigen gilt, aber doch ein abstraktes mentales Prinzip, das verabsolutiert, also nicht vergöttlicht, sondern vergötzt wird. Somit sind sie alle Formen des Götzentums, und insofern eine heidnische Regression. Das klingt schmerzlich in den Ohren von Menschen die all ihre Hoffnung auf diese Götzen gesetzt haben und häufig und millionenfach mit ihrem Leben dafür bezahlt haben.

Sie haben allein im zwanzigsten Jahrhundert vielleicht ebensoviele Menschenleben gefordert, wie das vereinte Deutschland Einwohner hat. Sie basierten auf dem Prinzip des Götzentums und waren dialektische Pendelgegenbewegungen zum Status Quo im Bereich des Religion, der Politik und der Kultur: enormer Kollateralschaden eines Götzentums, das auf mentalen Mechanismen beruhte und nicht durch den Überlebenskampf mit einer unbeherrschbaren Naturgewalt höher Ordnung bedingt war, sondern eher auf der ebenso unbeherrschbaren und noch verheerenderen Naturgewalt des Mentalen des Menschen gründete. Heidnisch, weil die Götzen nicht externalisiert, sondern internalisiert, aber den denselben Absolutheitsanspruch hatten und keinen anderen Götzen neben sich duldeten.

Der Mensch hat einen strukturellen und funktionellen Bedarf nach geistiger und seelischer Integration in einem Einheitsprinz, äußerlich, wie innerlich. Er verabsolutiert das äußere, um seine innere Integration und Einheitserfordernis, seine Widerspruchsfreiheit, deren permanente Spannung er nicht ertragen würde, zu realisieren.

Es erhebt sich die Frage, wie der Mensch die alles überragende Bedingung der inneren Konsistenz und Widerspruchsfreiheit, die seine geistig, psychosomatische Einheit gewährleistetet auf einem Weg erreichen kann, die nicht dialektischer Natur ist und keine Pendelbewegung von konkurrierenden Kräften initialisiert, die alle ihre Ideologien verabsolutieren wollen, in der Hoffnung die strukturell, funktionelle Integration ihres gesamten Wesens dadurch zu erlangen. Diese wird sehr oft höher bewertet als der Wert des Lebens selbst. Doch auf dem Weg der Reaktion und Gegenreaktion gibt es nur Relatives. Und solange das Absolute im Relativen zu finden gehofft wird, schwingt das Pendel von Reaktion und Gegenreaktion weiter und weiter durch die Jahrhunderte, durch ganze Zeitalter, ja selbst durch die gesamte bekannte Menschheitsgeschichte.

Wie kann dieses Pendel der dialektischen Götzenverabsolutisierung, das seinen gesetzmäßigen retrospektiv verifizierbaren und vorhersehbaren Tribut fordert, ins Lot gebracht und das Prinzip der dialektischen Reaktion und Gegenreaktion, die einen endlosen Kreislauf bilden, gesteuert und beherrscht werden? Das ist die Frage, die sich unter dem Strich, als Bilanz der Erkenntnis aus der Analyse und Betrachtung der verschiedenen Revolutionen ergibt, die aber alle dem einen und demselben Prinzip gehorchen, also einer Gesetzmäßigkeit? Es handelt sich nicht um eine äußere Gesetzmäßigkeit, sondern um eine Gesetzmäßigkeit des menschlichen Geistes mit dramatischen Folgen in der äußeren Welt. Die tatsächliche Ursache der Revolutionen liegt nicht im Äußeren, dort liegen nur die auslößenden Motive, sondern in den mentalen Prozessen als Reaktion auf die vermeintlichen Ursachen.

Wie kann der Mensch sein Bedürfnis und somit die Erfordernis einer Gesamtintegration bei gleichzeitiger Beherrschung der Dialektik stillen und erlangen? Das wäre eine konstruktive metarevolutionäre Frage:

Es ist eine Frage der Steuerung der vermeintlichen revolutionären Prozesse, so, daß der dialektische Kreislauf der endlosen Reaktion und Gegenreaktion aufgehoben und die innere Einheit und Widerspruchsfreiheit gewährleiste, und somit kein weiterer pseudorevolutionärer Bedarf mehr besteht. Dies erfordert eine Betrachtung des menschlichen Geistes, um die den Mechanismen zugrundeliegenden Prinzipien zu erforschen, zu erkennen und zu steuern.

Die Pendelbewegung, die durch die Reformation, den Marxismus und den Nationalismus und den heutigen religiös-kulturellen „Kulturalismus“ ausgelöst wurden, pflanzen sich gleich Wellen auf dem Meer der Menschheitsgeschichte endlos fort, verursachen selbst Tsunamis, wenn das geologische Fundament zusätzlich erschüttert wird und noch tiefere strukturelle Schichten des Menschen als die ideologischen bewegt werden. Dann kann es zu verheerenden Verwüstungen und Kriegen kommen

Das Auftreten von Tsunamis im Zeitalter der Phase des Kulturalismus (Kulturkampf und religiöser Fundamentalismus), der kulturell und religiös bedingten Konflikte, ist eine interessante Parallele. Beide sind fundamental. Der Tsunami ist durch das Fundament des Meeres bedingt und erfährt dadurch eine Potenzierung. Der kulturell-religiöse Fundamentalismus ist deshalb fundamental, weil er eine extreme Form einer Ideologie ist die gleichermaßen verheerende Konsequenzen hat und deren Wirkungs- und Ausbreitungsgrad unüberschaubar ist und gleich den Tsunamis ganze Teile der Erde verwüsten kann, besonders jene, deren Lage sehr exponiert und daher gefährdet ist, das heißt, keinerlei höher gelegene für die Flutwelle unerreichbare Erhebungen hat. Ebenso erfordert der Schutz gegen den sogenannten Fundamentalismus eine geistig höhere Positionierung, die für den fundamentalen kulturell-religiösen Fanatismus unanfällig macht; eine höhere geistige Verankerung. Und das gilt auch die anderen Formen der revolutionären, verabsolutierenden Götzenverehrung von Ideologien sozialer, politischer, kultureller und religiöser Art. Demnach wäre die Frage dahingehend umzuformulieren, wie sich der Mensch eine geistige Plattform errichten und sich im Meer der endlosen dialektischen Prozesse so verankern kann, daß der nicht von den Wellen erfaßt und mitgerissen werden kann, denn diese haben kein Ende. Sie transzendieren den Menschen um zahllose Generationen, pflanzen sich in die Endlosigkeit fort, wo doch der Mensch als Krone der Schöpfung so ausgestattet ist, daß er alles, inklusive sich selbst, beherrschen könnte.

Die Dialektik ist endlos, der Mensch dagegen ist endlich. Seine eigene materielle Endlichkeit sollte ihm schon angesichts des ihn überdauernden Meeresgetöses zur Vorsicht mahnen. Gleich einer Welle wird er in der Flut verschwinden. Doch das Spiel der Wellen und Ideologien wird nie enden, sondern nimmt nur stets neue Formen an.

Die ideologischen Dialektiken reihen sich in eine endlose Schnur von Dialektiken mit zahllosen Perlen größerer oder kleinerer Umbrüche und Paradigmenwechsel bis hin zu den historischen Revolutionen ein. Das Prinzip der Perlenschnur oder Perlenkette ist ein Kette, die schicksalhaft um des Menschen Hals gelegte Kette, eine Schlinge, in der er gefangen ist und die ihn bisweilen zu ersticken droht. Von dieser Perlenkette scheint es kein Entrinnen zu geben. Das ist die condition humaine. Die zentrale Frage ist daher, ob es eine Möglichkeit gibt, den Hals aus der Schlinge zu ziehen und die Perlenschur, die ja eine Schlinge ist, abzulegen und sie in die Schmuckschatulle der Evolutionsgeschichte abzulegen. Kann die Endlosschleife durchbrochen werden, das Programm des menschlichen Geistes, der in einer dialektischen Endlosschleife gefangen ist, unterbrochen werden? Der Mensch versucht diese Schlinge, nach Kräften, soweit möglich, als ein makabres Schmuckwerk zu interpretieren. Doch selbst eine goldene Kette bleibt, wenn Sie ohne Unterlaß um den Hals gelegt ist und getragen werden muß, ein zweischneidiges Schwert, ein Damoklesschwert, das ständig determinierend über dem Schicksal hängt. Auch ein goldener Käfig ist und bleibt ein Gefängnis, wenn man darin verweilen muß. Er hört nur auf ein Gefängnis zu sein, wenn man ihn sebstbestimmt betreten und verlassen kann.

Die angestoßenen Gedanken und Ideen, die sich als Ideologien vielfältiger Prägung verdichten, diffundieren in der Zeit und im Raum ad Infinitum. Vielleicht kann man der Problematik etwas habhafter werden, wenn man, wie es in der indischen Psychologie der Fall ist, das Mentale nicht als immateriell, sondern vielmehr als materiell betrachtet. Materie wiederum kann man, so wissen wir vermittels des Komplementaritätsprinzips von Niels Bohr entweder als Teilchen und als Energie betrachten. Betrachtet man sie als Energie so wird verständlicher, daß die als Ideologien verdichteten Gedanken und Ideen sich gleich Wellen, Zellen oder Photonen unendlich diffundieren können. Gleich einem Zahlenstrahl beginnend mit der Zahl eins, setzt er sich endlos fort sobald die Dualisierung begonnen hat.

Auf der mentalen Ebene herrscht das Prinzip der Dualität und der Dialektik. Die mentale Welle stößt zahllose weitere Wellen an und kann im Mentalbereich des Ozeans kein Ende finden, denn Wellen sind seine ureigene Natur, sowie es die Natur der Sonne ist, aufgrund ihrer gewaltigen Energie Licht auszustrahlen. Niemand außer dem Schöpfer dieser Naturkräfte kann ihnen gebieten das nicht zu tun, was ihre ureigene Natur ist. Ebensowenig ist es möglich, im geistigen Bereich dem Mentalen zu gebieten, sich anders zu verhalten, als es durch seine Natur vorgegeben ist. Obschon die Variationen im Bereich des Ozeans des Mentalen myriadenfache Formen und Gestalten annehmen können, bleiben all diese Variationen doch gewissermaßen im horizontalen Bereich der Zeit, im Bereich der imperativen Dialektik, in dem eine Welle die andere auslöst und so fort. Das Optimum das hier zu erhoffen ist, sind Optimierungen aufgrund der Multiplizierung der Alternativen und Synergien aus diesen. Damit könnt man sich zufrieden geben, doch auch diese Optima erzeugen ihrerseits wiederum das endlose Spiel der Wellen auf dem Ozean des menschlichen Geistes. Man bleibt weiter in der Endlosschleife, wenn auch vielleicht auf einer etwas höheren Ebene intellektueller Sophistikation. Etwas extrem formuliert könnte man es als ein Flugzeug in der Warteschleife für die Landung über einer goldenen, traumhaften Stadt einer anderen Welt betrachten. Vom Flugzeug aus kann man die Silhouetten und Attraktionen zum Greifen nah wahrnehmen, aber es gibt keine Landeerlaubnis auf jenem Flughafen; wiederum eine Endloswarteschleife ohne Möglichkeit der Landung an dem Ort, der die Wirklichkeit in einem anderen Licht erscheinen läßt und in dem ganz andere Gesetze und Regeln herrschen als die bekannten. Woher soll man aber die Landecodes und Koordinaten für jenen unbekannten Hafen bekommen? Bislang hat man sich in einem andern Bewußtseinsraum bewegt, dessen Spezifikationen relativ bekannt sind.

Es ist erforderlich, den Hafen und Ankerplatz einer ganz anderen Geisteskultur zu erreichen, das Spiel der Wellen der Ideen und Ideologien oder das den Wellen auf dem Ozean des Mentalen zugrundeliegende energetische Prinzip zu erkennen. Bei all diesen Metaphern, die die Dialektik des Mentalbereichs beschreiben, gilt es sich von der horizontalen Ebene in die vertikale zu erheben, um ein bestimmendes Prinzip identifizieren. Im Bereich des Ozeans sind es die kosmischen Kräfte, die den Wellengang determinieren. Im Bereich der mentalen Wellen ist es das Prinzip der Dualität und Dialektik, die die endlose Ausbreitung der Wellen erzeugt, die wir als Natur des Ozeans des Mentalen, wie auch des physischen erkannt haben.

Mit einem anderen Metaphernsatz weiter voranarbeitend gilt es, zu dem Punkt zu gelangen, wo das Pendel, das sich endlos fortbewegt und nicht zur Ruhe kommen kann, weil es die Natur eines funktionierenden Pendels ist, gleich der dialektischen Welt der Ideen und Ideologien zu schwingen, aufgehängt und fix und unbewegt verankert ist; von der sich endlos bewegenden Peripherie des sich drehenden Rades zur unbewegten Nabe zu gelangen, um das mentale Schicksalsrad von der Unsteuerbarkeit in die Steuerbarkeit zu überführen. Oder, in der Wellenmetapher, geistig zu jenem Punkt zu gelangen, wo die Gezeiten und die Wellen ihre elektromagnetische dialektisch wirkende Kraft beziehen. Dieser Ort, den wir über die verschiedenen Metaphern suchen hat die Eigenschaft, daß er jeweils eine Rückführung, numerisch betrachtet, der 2 der Dualität in die 1 de Einheit it. Dort ist die Dualität und Dialektik potentiell, noch nicht aktualisiert. Dies wäre zunächst ein Rettungsanker vor der Unerbittlichkeit der Dialektik, in der Aktion und Reaktion stabilisiert sind, der Ort der Konvergenz von Zeit und Zeitlosigkeit und der Dämmerung, die einen Übergang zwischen Tag und Nacht bildet, einen Angelpunkt der beide Zustände umfaßt. Doch auch dieser ist nicht von Dauer, obwohl man ihn geistig auszudehnen vermag und sich nicht in die beiden zwangsläufigen Zustände der Pendelbewegung des Tages und der Nacht involvieren lassen muß.

Bislang haben die Gesellschaften, entsprechend ihren kulturellen Wertepräferenzen, die dialektischen Widersprüche bald autoritärer oder demokratisch-kooperativer gelöst. In Einklang damit haben sie ihre politischen Systeme gewählt. Entsprechend diesen grundsätzlichen gesellschaftlichen Optionen tranchieren die institutionellen Umgebungen der Gesellschaft im Einklang mit den vorherrschenden Wertsystemen die Artefakte der mentalen Dialektik. Auch bei Umwälzungen geht der Determinismus des Werte bedingten dialektischen Problemlösens weitgehend unabhängig von der Systemveränderung, weiter. Dasselbe Rad, dasselbe Pendel, dieselben Wellen bewegen sich fort, weil ein und dasselbe Mentale mit den einen und denselben dialektischen Gesetzmäßigkeiten in allen Kreationen und Geschöpfen seines Geistes fortwirkt. Gerade darin besteht die Unerbittlichkeit des Mentalen, daß es als Geschöpf der Zeit nicht über die „Gezeiten“ der Dualität hinauszugehen vermag. Statt sich linear höherzuentwickeln dreht sich der Mensch im Kreis, bestenfalls ansatzweise in einer Aufwärtsspirale, aufgrund der Einsicht in die endlose Repetition der Phänomene. Doch auch Hegel stellte bereits fest, daß wir aus der Geschichte lernen, daß wir nichts aus ihr lernen; eben deshalb weil die Gesetz des Mentalen konstant bleiben und sich auf dieser Ebene gar nichts fundamentales ändern kann, kein fundamentaler Lerneffekt erzielt werden kann.

Die Einsicht in die Weglosigkeit, in die Ausweglosigkeit der mentalen condition humaine kann zu einer Suspendierung der dialektischen Intensität führen, von der Positionierung aus dem Bereich der extremen Pendelausschläge hin zur stabileren Verankerung des Pendels, hin zur Nabe des Rades, das zwar Teil und Kern des Rades ist, aber im übrigen stabil bleibt und nicht der unerbittlichen Bewegung der Peripherie unterworfen ist.

Wie kann man den endlos strahlend blauen Himmel weit über der Düsternis der Irrungen und Wirrungen des menschlichen Gemüts mit seinen emotional verstärkten selbstsuchenden Abgründen wieder erlangen; das verlorene Paradies gewissermaßen wiedergewinnen? Kulturell diverse säkulare und religiöse Weltanschauungen haben ihre Lösungen über die Zeitalter hinweg angeboten. Selbst die Wissenschaft versucht es in brillanten Konstrukten und Konstruktionen, die Philosophie in brillanten Synthesen; man befindet sich auf der Jagd dessen, was die Mensch im inneren zusammenhält, dessen durch dessen Wissen alles gewußt werden kann. Doch je mehr man etwas gewinnen will, das Geheimnis des Lebens hinter dem Leben, desto mehr riskiert man es zu verlieren. Die Bibel sagt: Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren, wahrscheinlich weil die Prämisse der Suche falsch ist und nicht zum Ziel führen kann. Im Bereich der Dualität und Relativität des Ichs ist das Eine, Absolute schlichtweg nicht beheimatet und nicht lokalisierbar. Je mehr man es dorthin verbannen möchte, desto mehr flieht es.

Asiatische Philosophien haben Lösungen angeboten: Die indische Kultur, deren höchste Priorität die Wahrheitssuche ist, hat das Konzept des Bewußtseins-Zeugen entwickelt, um die Bewußtheit des Bewußtseins jenseits des gängigen Bewußtseins zu beschreiben, welches jenseits des Gemüts liegt; das reine Bewußtsein. Der Daoismus sucht das höchste Einheitsprinzip, das alle Dualität transzendiert pragmatisch im Nicht-Tun, das jedes Tun, welches seinerseits die Verkettung und Verstrickung in der individuellen und kollektiven mental-emotionalen Dialektik in Gang setzt, transzendiert. Die Religion, insbesondere die christliche monotheistische, erkennt die mystische Einheit und das Erlösungswerk der Liebe des Schöpfers, die Gnade, als den Weg der zur Einheit jenseits aller Dualität zurückführt. Dieses Erlösungswerk wurde auf Geheiß des Vaters und Schöpfer durch die Hingabe seines einzigen Sohnes für das Geschöpf und die Schöpfung erwirkt. Ein kosmisches Erlösungswerk, das die gesamte Schöpfung und den Schöpfer versöhnt, die Welt des sichtbaren relativen, dialektisch dualen in der Welt des unsichtbaren, absoluten einen mystisch erlöst. Dieser dadurch ermöglichte neue Himmel und Erde erlöst alle menschlichen Unzulänglichkeiten, auch die mentalen dialektischen Labyrinthe der Wege und Irrwege des rein menschlichen Geistes im Geist des einen Gottes, der den eigentlichen Schlüssel zur Schöpfung jenseits aller menschlichen Erkenntnisse und Konstruktionen in der Hand hält, und der Geist Gottes offenbart jene Geheimnisse aber nur wem er will.

Will man etwas Geschaffenes verstehen, so sollte man den Weg zum Schöpfer des Geschaffenen suchen und ihn respektvoll über sein Werk befragen, statt seine eignen Spekulationen dem Werk aufzuprägen und es falsch zu interpretieren. Der Mensch hat sich in der Reformation, dem Marxismus, dem Nationalismus und Hitlerismus, der Gegenkulturrevolution, sowie der den Kreislauf subsumierenden heutigen Kultur-und Religionsrevolution, die eine neue Schleife des fünfphasigen religiös-politisch-national-sozial-kulturellen Kreislaufes einleitet, progressiv vom Zentrum der Schöpfung, gleich einem seine Autonomie suchenden Adoleszenten in der Entwicklungskrise, zu lösen versucht und ist dadurch den ideologischen Irrwegen fern von seiner angestammten geistigen Heimat, der der mystischen Verbindung mit dem Vaterhaus, dem Vater, anheimgefallen.

Heute, in der dämmernden Erkenntnis der Irrwege in Bezug auf die geistige Heimat des Menschen in der Einheit mit Schöpfung und Schöpfer, kehrt er nach Jahrhunderten der Ernüchterung durch die unfruchtbaren Dialektikern des menschlichen Geistes wieder zum Ausgangspunkt zurück und er sucht die Rückverbindung und Reintegration mit dem, was wer intuitiv und erfahrungs- und erkenntnismäßig als seine eigentliche Heimat wahrnimmt. Deshalb haben wir gegenwärtig ein weltweites Wiedererwachen des kulturellen, das in hohem Maße mit einem religiösen Widererwachen gekoppelt ist. Es ist das Pendant der Phase 1 der fünf Revolutionen und koinzidiert seit dem zweiten Vatikanum mit dem Auftrag der Ökumene, einer Umkehrung des vor beinahe fünfhundert Jahren ausgelösten Konfliktes, eine Reintegration und Rückführung der Dialektik in die Einheit. Wenn diese Replizierung des Zyklus auf einer höheren Ebene der Spiralwindung erfolgen kann, kann diese religiöse zyklische Phase eine echte Re-Integration, Wieder-Einswerdung bewirken, und all reformatorischen und revolutionären Dialektiken des menschlichen Geistes wieder in die eine wahre Heimat des menschlichen Geistes, jenseits der Dialektiken zurückführen und gewissermaßen die Wiedegewinnung des verlorenen Paradieses bedeuten. Wenn der Mensch mit dem Schöpfer und der Schöpfung im Sinne der allumfassenden mystischen Einheit jenseits der dialektischen mentalen Konstrukte seiner eigenen begrenzten Welt kooperiert und wenn er auf einer nun erweiterten Ebene höherer Erkenntnis auf der höheren Spiralwindung des Evolutionsprinzip der Doppelhelix (der DNA) nicht mehr in die Verkettung und Verstrickungen der Dualität des Gemütes zurückfällt und diese von seiner nun teuer erworbenen höheren Ebene der Erkenntnis der Einheit alles Seienden jenseits der rein mentalen Erkenntnis und Erkenntnisfähigkeit leiten und steuern kann, dann ist die Tür des Vaterhauses geöffnet, deren Durchschreitung zur wahren Heimat zurückführt, zur einen Quelle, zum einen Ursprung, zur einen Wahrheit. Und wo ist dann der Stachel des Gemütes, der Dualität wenn die Einheit im Vaterhaus vollzogen ist, wenn das Ziel einer Herde und eines Hirten erreicht ist?

Die kulturell-religiöse revolutionshistorische Phase, die heute eine neue Spiralwindung der Revolutionen einleitet, ist eine integrative, in der die vorangehenden gipfeln und enthalten sind, da sie mit der Einheit der gesamten Schöpfung und dem Schöpfer, die alles sichtbare und unsichtbare umfaßt, einhergeht, wenn sie auf der ihr gebührenden Ebene betrachtet wird. Die Dialektik der Religionen ist ein gefährlicher Weg, der erneute Dialektiken und Destruktionen auslösen kann und dies tut. Die nun mögliche höhere Ebene der Erkenntnis erfordert die damit verbundene Erkenntnis der essentiellen Einheit, die die destruktiven Dialektiken des reduktiven Einheitsbegriffs und der Absolutheit der Fragmente, die sich als das Absolute betrachten, aufhebt; zumindest in einer Form, die die friedliche Koexistenz ermöglicht, da das Mentale und die mentalen Prozesse, die in der Zeit entstanden sind, eventuell Zeit für eine weitere Integration im Hinblick auf die „eine Hirt, eine Herde“ - Perspektive benötigen, obschon das Bewußtseins schon viel weiter fortgeschritten sein kann.

Auch die dialektischen Spaltungen des Marxismus und des Nationalismus sind in dieser Phase in einer Integration begriffen. Die ideologische Bipolarisierung der Welt endete mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion;

die national-faschistischen Spaltungen in den Nachwehen des Weltkrieges und dem Aufbau supranationaler und weltumspannender Konzepte und Konstrukte,

die Wirrungen der Gegenkulturrevolution werden Schritt für Schritt als Irrwege entlarvt, da sie eine totale Loslösung vom Absoluten und von den guten Traditionen mit sich brachten: eine geschichtslose und zukunftslose Perspektive der Sackgasse des gutgemeinten Aufbäumens der Jugend der Welt gegen die dialektische Destruktionspotenziale des Menschen; eine totale Negation als endgültiger Befreiungsschlag, aber fehlgeschlagen und als Erkenntnisgewinn in der Geschichte der Menschheit verbucht werden kann und somit letztendlich doch fruchtbar sein kann.

Die kulturell, religiöse Revolution ist also einerseits eine Phase im revolutionären Kreislauf, in der aufgrund ihrer umfassenden Natur aber insbesondere alle Phasen präsent sind. Die Reintegration der anderen revolutionären Dialektiken führt mit ihr zu einer übergeordneten allumfassenden Integration mit der Einheit der Schöpfung insgesamt.

Die sanktionierte Ökumene ist die Reintegration der Dialektik der Reformation,

das Ende der Bipolarisierung Welt ist die Reintegration der Spaltung des Marxismus

die supranationale Integration ist die Reintegration der Spaltung des Nationalismus,

und die globale Zivilisation ist die Reintegration der kulturellen Ethnozentrismen;

die kulturell-religiöse Revolution, die im Prozess ist, kann, wenn sie erfolgreich ist zur Reintegration mit dem Absoluten und der Einheit von Schöpfer und Geschöpf, der Einheit des Menschheitsfamilie unter der Ägide des Schöpfer und Vaters aller jenseits aller Dialektik führen: die eine wahre Revolution.

Doch nur der Ratschluß des Höchsten, in dessen Hand die Zeit, der Mensch und das Mentale, ja selbst das reine Bewußtsein sind, wird über den weiteren Bemühungen des Menschen befinden und sie sanktionieren. Der Mensch hat sein eigenes Schicksal in der Form der Revolutionen selbstbestimmend in die Hand nehmen wollen. Das sollte nun im Lichte der Erkenntnis der Verläufe dieser Prozesse in einem weitern Blickwinkel betrachtet werden.

- Und dennoch, mit der Erkenntnis wahrhaftiger Religion hätte er es in der Hand gehabt, das Rad des dialektischen Schicksals zumindest in der Unerbittlichkeit seiner Revolutionen (Umdrehungen) mäßigen zu können. Die Vergebung und die Feindesliebe unterbrechen so manchen wenig tugendhaften sich selbst dialektisch perpetuierenden Kreislauf, der sich über Generationen, beispielsweise zwischen Nationen, Kulturen und Religionen, erstreckt. Die edelsten christlichen Kardinaltugenden, in deren Kenntnis wir seit nunmehr zweitausend Jahren sind leisten die Befreiung von den Schlingen des zeitlichen, mentalen, dialektischen Psychosozialen, die die Menschen in wenig tugendhaften Kreisläufen aneinanderfesseln und mit der Zeit unentwirrbarer werden, da sie als Selbstläufer der Rationalität unzugänglich werden. Somit eskalieren Erbfeindschaften über Generationen hinweg in absehbarer Regelmäßigkeit, zyklisch in Krieg. Die drei deutsch-französischen Kriege zwischen 1870 und dem Ende des zweiten Weltkrieges beispielsweise sprechen dafür. Heißt Freundschaft und echte politische Partnerschaft nicht auch Vergebung der Fehltritte des ehemaligen Feindes, nicht weiter auf der Kriegsbeute nach dem Motto „der Gewinner nimmt alles, der Verlierer geht leer aus“ beharren und praktische Vergebung durch Rückgabe der Kriegsbeute, um somit ein für alle Male das Schicksalsrad, das ein unerbittliches Generationen umspannendes Langzeitgedächtnis hat, zum Stillstand zu bringen, denn die Vergebung und die Nächstenliebe sind göttliche Tugenden und Christus ist durchaus in der Lage das Rad des Schicksalsrad anzuhalten, denn:

SATOR AREPO TENET OPERA ROTAS

CHRISTUS DER SÄMAN HÄLT DAS RAD DES SCHICKSLAS AN

Man darf dieses Verhalten im christlichen Geist postulieren, insbesondere wenn ehemalige Kontrahenten seit weit über tausend Jahren dieselbe christliche Ethik und Lehre auf ihre Banner geschrieben haben, auch wenn man sich dadurch der Schmach der Stigmatisierung als Revanchist aussetzt. Die höhere Wahrheit wird langfristig obsiegen. Die Wahrheit befreit, wenn ihr Tag gekommen ist. Und der kommt wenn er kommen muß, wenn die Zeit reif ist.

Dies würde auch den Streß abbauen, der sich wiederum in einem Feedbackkreislauf fortpflanzt, der durch die Diskrepanz der geopolitischen Weltkarten und der mental über Genrationen gespeicherten Weltkarten entsteht und unterhalten wird. -

Besteht die wahre Revolution in der Nichtdialektik der Integration der Teile in einem Bewußtsein? Hat die Integration rein mental-emotional basierten revolutionären Dialektik der ZWEI des zweiten Jahrtausends mit der Dämmerung der DREI als numerischem Integrator der Dualität der ZWEI des zweiten Jahrtausends nicht bereits begonnen und weist auf deren Transzendenz in einem möglichen neuen universelleren Bewußtsein hin, das die Religion von Anfang an als Erlösung aus der konstitutiven Dualität des Menschen auf ihre Banner geschrieben hat? Mußte sich das Mentale, durchaus mit seiner Ambivalenz, aber nicht zuvor zu seiner vollen Blüte entfalten, damit die edelste Frucht des menschlichen Geistes reifen kann? Jene Frucht auf die hin die Schöpfung angelegt ist: das Bewußtseins der einen Schöpfung, der Einheit. Der Geist der Trinität ermöglicht diese allumfassende Integration. Daher kommt der Religion in dieser Phase wieder eine allumfassende entscheidende Bedeutung zu. Die Dreifaltigkeit faßt die Integration und Transzendenz widerspruchsfrei und sublim zusammen: die Vermittlung zwischen den Welten, sowie die Transzendenz; Erlösung durch Christus und Rückführung durch den Geist der Wahrheit zur Einheit des Vaters als einem Hirten und einer Herde auf einer Erde. Diese drei Aspekte sind das übergeordnete Programm der Menschheitsgeschichte. Sie bestand bereits bevor die Schöpfung wurde. Wer könnte es ändern! Keine Revolution, die sich außerhalb dieser Bestimmung vollzieht, ist von Bestand. Deshalb ergibt sich der Auftrag der Relativierung aller menschlichen Belange durch ihre Kompatibilität mit dem Schöpfungspragramm, das allumfassend ist. Andere Kulturen, Zeiten und Breiten haben diese intuitive Erkenntnis durch Abstimmung mit den metaphysischen Entitäten, Prinzipen und Zyklen des kosmischen Ganzen gesucht, bisweilen bis in die Detailentscheidungen hinein.

Wenn ein Zen-Adept sich Hals über Kopf in das Meer des Zen stürzt, ein wahrer Mystiker, gleich welcher Religion, die höchsten Bereiche der Erkenntnis erlangt, ein Christ das Antlitz Christi erfährt, der Yogi im Samadhi die Befreiung erlangt, dann haben diese Wege über das Labyrinth der Weges des Mentalen hinweg gewissermaßen direkt zum Ziel geführt.

Die mühsamen Wege wahrer Erkenntnissuche konvergieren zum Gipfel der Erkenntnis hin. Gleich einem Himalaya der Erkenntnis sind die verschiedenen Routen der Wege der Erkenntnis zunächst nicht einsehbar voneinander, sondern getrennt und unvereinbar. Erst wenn man aufsteigt dämmert das eine Ziel der verschiedenen Wege. In dem Maße wie man sich dem Ziel nähert lösen sich ihre Widersprüche auf. Die Einheit als erlösenden Prinzips der mannigfachen Diversität und Dualität ist daher weniger eine Frage des Weges, sondern vielmehr des Fortschritts auf dem Wege der Erkenntnis der Einheit. Und die geistig-psychisch- körperliche Einheit ist interdependent und Teil der allumfassenden Einheit. In dieser Einheit offenbart sich das Leben in Fülle, das Herz und der Geist des strahlend blauen Himmels, die wahre Freiheit und Befreiung, die Einheit in Gott und höchste Erkenntnis, allumfassende Caritas und Veritas, einem jeden nach seinen kulturellen und persönlichen Erfordernissen. Wahrheit-Bewußtsein-Glückseligkeit haben es südasiatische Erleuchtete genannt. Der eine Geist kann viele Formen annehmen; wichtig ist, daß es der wahre Geist der Einheit und nicht der Spaltung ist. All das ist das Geschenk das jenseits der Dialektik des Mentalen bereitet ist und auf jene wartet, die den geringen Preis des relativen, dualistischen, relativen, rein mentalen Bewußtseins in die Waagschale legen. Doch dieses Opfer wird veredelt in der Erkenntnis der Einheit zurückgegeben.

Im grenzenlosen Ozean des Göttlichen sind dies untrennbare Wellen vom All-Bewußtseins und entsprechen einer höheren, über das relative des Mentalen hinausführende Spiralwindung der Evolutionsspirale.

Nun möchte ich die Ebenen der dialektischen und der nichtdialektischen Realitätserkenntnis in einem Einheitsmodell unter kulturellem Blickwinkel zusammenfassen. (siehe folgende Seite) Das Modell hat eine Domstruktur und wurde unter der Bezeichnung Transkultureller Management Profiler von mir zunächst für Zwecke des globalen kulturgrenzüberschreitenden Managements entwickelt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der transkulturelle Profiler ist ein Integrations- und Steuerungsinstrument der gesamten psychologischen Architektur globaler Managementakteure zur Optimierung der interkulturellen und transkulturellen Managementprozesse, insbesondere globaler Manager metanationaler Organisationen, die Komplexität multidimensional managen müssen. Dem Optimum sind in Bereich des zeitgebundenen, relativen der Kulturen die Grenzen der Dialektik des Mentalbereichs zu dem die mentale kulturelle Software oder Programmierung gehört, gesetzt. Anpassung und Synergie sind deren Optimum, die aber noch meist unter einem höher zu bewertenden Optimum in Bezug auf Nachhaltigkeit, Effizienz und Konfliktfreiheit liegen.

Neurophysiologie und Philosophie des Ostens und des Westens stellen die Kategorie eines das mentale transzendierende Bewußtseins bereit, das alle denkbaren psychologischen Parameter, die sowohl die kulturelle Ausprägung der Revolutionen als auch die diversen kulturellen Werte und Verhaltensmuster im Bereich des globalen Managements und der globalen Kommunikation determinieren.

Was die kulturkontingente Umsetzung von Ideologien anbelangt, so erkennt man beispielsweise, daß die sozialanthropologisch kollektivistischen Kulturen des Ostens (Rußland und China) den politischen Kollektivismus des Marxismus positiv rezipiert haben, daß aber auch nur ein Hauch davon in sehr individualistischen Kulturen wie den angelsächsischen, wie den USA beispielsweise eine sprichwörtliche Hexenjagd zur Folge hat. Ebenso wie die autoritären Kulturen dieser Völker dem Marxismus eine sehr zentraldirigistische autoritäre Prägung gegeben haben, hat der ausgeprägte Individualismus und viel geringere Autoritarismus der angelsächsischen Kulturen eine sehr liberale Form des Finanzkapitalismus geprägt. Das autoritäre kollektivistische System hat abgewirtschaftet, weil es die dem Kollektivismus und Kommunitarismus entgegengesetzten individualistischen Pol der Selbstbestimmung nicht integrieren konnte, denn Werte sind ganzheitliche Kontinua und repräsentieren Dilemmata, die in der Form der Integration ihrer Pole auf längere Sicht gelöst werden müssen, um die Viabilität der Gesellschaften nicht durch Ein-Prinzip Imperialismus zu schwächen und seiner Ressourcen zu berauben. Die Finanzkrise der ersten Dekade des zwanzigsten Jahrhunderts, die beinahe das Weltfinanzsystem aus den Angeln gehoben hätte, wurde durch Exzesse am individualistischen Pol des Individualismus-Kommunitarismus Wertekontinuums verursacht, bei gleichzeitig geringer zentraler autoritärer Abstimmung oder Koordination des Gesamtfinanzsystems. Globale Krisen, wie das Ende der ideologischen Bipolarisierung der Welt; sowie die Bedrohung des globalen Finanzsystems und somit der Weltwirtschaft werden vom kulturellen Mißmanagement der Systeme mitbestimmt. Man könnte systematisch alle Kulturparameter einen nach dem anderen durchgehen und zeigen, wie die kulturellen Wertepräfeenzen die Ausgestaltung revolutionärer Ideologien über den Determinismus der Dialektik des Mentalen hinaus, determiniert haben.

Betrachtet man das skizzenhafte Dommodell, das die kulturspezifische psychologische Architektur eines globalen Akteurs symbolisiert, so erkennt man rein äußerlich schematisch vom Domdesign her zwei Hauptkomponenten, und zwar die Kuppelkonstruktion mit der Laterne, sowie die darunterbefindlichen Räume des Domes mit seinem Fundament. Von Eckstein bis Schlußstein bildet er eine nach oben konvergierende Einheit, die in der Konvergenz der Kuppelbögen ersichtlich ist. Richtet man den Blick auf die zwölf mal zwölf dimensionalen Ebenen, eine Zahl der Quadratur der Ganzheit und Architektur aller Schwingungen der kulturellen Psyche in allen möglichen Registern, denn eine Oktave beseht aus zwölf Halbtonschritten, so ergeben die 12 Oktaven der psychologischen Architektur und ein Gesamtbild der interkulturellen psychologischen Variationsmöglichkeiten. Blickt man in die Struktur hinein, so erkennt man die multidimensionale kulturelle Dialektik, sowie den Übergang zu der antennenhaften Spitze der Einheitsdimensionen.

Das Psychogramm eines interkulturellen Akteurs bleibt suboptimal, solange nicht die die kulturelle Dialektik unterordnende und integrierende Ebene der Einheit, die ich als noetisch oder transkulturell bezeichnet habe, ins Spiel kommt. Kann sie aktiviert werden, so werden interkulturelle mentale Dialektiken aus ihrer Dialektik erlöst und in ihre Einheit zurückgeführt. Interkulturell und mental-dialektisch bedingte Antagonismen können somit gelöst werden. Die Lösung besteht im Perspektivewechsel des interkulturellen Akteurs. Was auf der dualistischen Ebene ein Dilemma erzeugte, hört im Lichte des noetischen, transkulturellen, einen Bewußtseins auf, eines zu sein.

Die nachhaltigste und konfliktfreiste und befreiende Revolution ist daher die, die von der alles integrierenden noetischen oder transkulturellen Ebene ausgeht. Wie die Laterne auf der Kuppel des Doms kann sie bei entsprechender Stärke die gesamte interkulturelle Architektur des Interkulturellen ausleuchten, alle Register und Tonarten der 12 Oktaven-Architektur harmonisieren.

Die Validierung dieser Dimension kann nicht konventionell vermittelt werden, um sie nicht auf den Mentalbereich zu reduzieren, wo wiederum die Geister der Dialektik greifen würden. Eine Sensibilisierung und logische Heranführung ist hilfreich, doch im wesentlichen liegt die anvisierte, die mentale und kulturelle Dialektik integrierende Dimension im Bereich der persönlichen Entwicklung, der Erfahrung und des inneren Wachstums.

Somit bedürfte es eines kritischen Masse bewußter Menschen, die Relativität der mentalen und kulturellen und revolutionären Prozesse in einer übergeordneten Erkenntnis erlösen kann, um einen universellen Bewußtseinswandel anzubahnen, der eine friedliche revolutionsfreie globale Zivilisation bedingt,

B. Perspektiven des globalen Kultur- und Diversitätsmanagements

1. BEWUSSTSEINSARCHITEKTUR UND INTERKULTURELLE FORSCHUNG

Kulturmodelle

1. Determinismus (achtziger Jahre)
2. Indeterminismus (neunziger Jahre…)
3. Probabilismus (drittes Jahrtausend)

Die bilingualen Kapitel 1 und 2, die eine Integration des kulturell-sprachlichen Perspektivenwechsels erfordern,werden einerseits die wesentlichen Kulturmodelle kurz darstellen, die der Interkulturalist und insbesondere der globale Manager bereits kennen sollte, den Bezug der Modelle untereinander herstellen, sowie diese interkulturelle Logik in die umfassendere Logik einer ganzheitlichen Bewusstseinsarchitektur in der bereits bekannten Gestalt des transkulturellen Profilers auf Seite 20 und 232 einbetten, mit anderen Worten, den interkulturellen Managementansatz in einen emergenten transkulturellen integrieren. Dieser erweiterte theoretische und praktisch wirksame Bezugsrahmen ist wissenschaftlich fundiert und effektiv.

Das Ziel dieser Erörterung besteht weniger in der Darstellung, Deutung und Anwendung des Bekannten, sondern vielmehr in deren Integration in einem zukunftsorientierten leistungsfähigeren, den kulturellen Herausforderungen des dritten Jahrtausends angemessen optimierten interkulturellen Paradigmas, das hier als noetisch, transkulturell oder quantisch bezeichnet wird. Doch jeder interkulturelle Forscher, so meine ich, schuldet den Pionieren der interkulturellen Forschung den wissenschaftlichen und menschlichen Respekt, ihre Arbeit angemessen zu repräsentieren. Andere haben das Recht und sogar die Pflicht deren Werk im Lichte wissenschaftlicher Paradigmenwechsel im Sinne einer Verpflichtung der Menschheit insgesamt gegenüber fortzusetzen, denn das globale Management bezieht sich nicht nur auf die globale Wirtschaft und deren Erfordernisse, sondern auf alle Bereiche des Lebens auf der Erde, die nun allesamt eine globale Dimension haben, nicht zuletzt auch die Überlebensfrage des Menschen schlechthin. Deshalb ist nicht nur eine interkulturelle Standortbestimmung der Akteure, sondern auch eine Standortbestimmung der interkulturellen Forschung vonnöten um sie im Lichte der globalen Erfordernisse voranzutreiben.

Ich möchte aber gleich darauf hinweisen, dass die drei Generationen der interkulturellen Forschung keine fixen Kategorien, sondern dass die Übergänge fließend sind.

Geert Hofstede (1980)

Kultur wird hier als mentale Software oder als kollektive mentale Programmierung definiert, die Kulturgruppen voneinander unterscheidet. Diese Forschung ist in- sofern deterministisch, als dass jeder erforschten nationale Gruppe statistisch basiertefixe landeskulturelle Werte zugeordnet werden. Doch Hofstede räumt ein, dass unser Denken und Verhalten desweitern über die determinierende nationalkulturelle Ebene hinaus von weiteren kulturellen Ebenen, vergleichbar mit dem Individualkultur Profil der Ebene D6 des transkulturellen Profilers, bestimmt wird und er fügt auch hinzu, dass es sich bei der mentalen Programmierung um eine Vorprogrammierung handle, wobei das Individuum noch eine Marge der Mit- und Ausgestaltungsfreiheit besäße. Die fixen landeskulturellen Positionen geben dem Modell dennoch eine statische Prägung; daher dessen deterministische Orientierung.

Die vier (und schließlich fünf) Kulturdimensionen Hofstedes wurden am konzisesten von den britischen Managementwissenschaftlern Hickson and Pugh definiert:

1. Machtdistanz als die Art und Weise, wie die Menschen einer Kultur Autorität managen.
2. Individualismus-Kollektivismus als die Art, in der Menschen Beziehungen managen.
3. Unsicherheitsvermeidung als die Art, in der Menschen ihr Sicherheitsbedürfnis managen.
4. Maskulinität als die Art, in der Menschen sich selbst managen.
5. Langzeitorientierung vs. Kurzzeitorientierung als die Art, in der Menschen die Zeit managen.

Nun haben wir das Aggregat-Kulturmodell Hofstedes in wenigen Zeilen resümiert. Es ist im Transkulturellen Profiler Modell auf der Ebene des Nationalkulturprofils D7, 1-5, S. 8 angesiedelt. - Diese geistig-kulturelle Landkarte sollte man von nun an immer als Wegbegleitung, bildlich gesprochen, einsichtsbereit zur Ortung verfügbar haben. - Nun harrt nur noch seine Übersetzung in die diversen Sphären des gesellschaftlichen und organisationalen Lebens anhand der dafür nachfolgend ebenso prägnant subsumierten landeskulturellen Indices.

Weiterhin hat Hofstede die Unterscheidung von Werten und Praktiken und deren Zuordnung zu National- und Organisationskulturen im Zwiebelmodell veranschaulicht, deren Grad der Reversibilität, sowie deren Erwerbszeitraum erforscht, sowie die von ihm erforschten Kulturen inbezug auf managementrelevante Charakteristika kartiert.

Hofstede’s National Culture Profiles (country culture rankings)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: G. Hofstede, Cultures and Organizations, Software of the Mind and Bartlett, Ghoshal, Birkinshaw, The Transnational, 2003

Fons Trompenaars und Charles Hampden-Turner (1997)

Das Kulturmodell des britisch-niederländischen interkulturellen Forscherduos, das auch als Dilemmadoktoren bezeichnet wird, weil sie eine Dilemmatheorie entwickelt haben, die für die Lösung globaler kultureller Dilemmalösung angewandt werden kann und die später noch im Lichte der Transkulturalität erörtert werden wird.

Die auf Kluckhohn und Strodtbeck zurückgehende Kulturdefinition von THT (kurz für Trompenaars und Hampden-Turner) bezieht sich auf „die Art und Weise, wie eine Gruppe von Menschen Probleme bewältigt und Dilemmata löst.“

Das siebendimensionale Modell, siehe Transcultural Profiler, Ebene D7, 5-12, Seite 222, besteht aus folgenden Dimensionen, die ich im Wortlaut der Autoren, zusammen mit der anschließenden Landeskulturenklassifizierung inbezug auf diese sieben Parameter der Kulturanalyse, wiedergeben möchte:

1. Universalism-particularism: seeks to discover one's prime allegiance to rules and und classifications or to the exceptional, unique circumstances and relationships
2. Individualism-communitarianism: measures the extent to which managers see the individual employee and shareholder as paramount, their development, enrichment, and fulfillment; or to what extent the corporation, customers and the wider community should be the beneficiaries of all personal allegiances
3. Specific-diffuse: measures the tendency to analyze, reduce and break down the field of experience or to synthesize, augment, and construct patterns of experience
4. Neutral versus affective: this concern the legitimacy to show emotions while at work
5. Inner-directed - outer-directed: concerns the 'locus of control.' Is it inside each of us, or outside in our environments to which we must adapt?
6. Achieved-ascribed status: refers to whether status is conferred to people on the basis of what they have achieved or because of what they are
7. Sequential-synchronous time: has to do with whether one sees time as passing in a sequence or coming round again and again' (THT 7D-model, source: Trompenaars, Hampden-Turner, Managing People Across Cultures 2005).

Trompenaars – Hampden-Turner Classification of Cultures

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Dieses Modell ist ebenso wie das vorhergehende Hofstedesche Modell ein statistisch basiertes Modell zur Unterscheidung von Kulturen, jedoch etwas weniger statisch als das vorausgehende, denn Kulturen können auf den Wertekontinua in beiden Richtungen "entlangtanzen".Während dieselbe Nationalkultur in einem Bereich eine Position auf einem und demselben Kontinuum einnehmen kann, kann sie in einem anderen Bereich eine andere einnehmen. Während man in beiden Modellen von der Annahme ausgeht, dass eine mentale Programmierung vorhanden ist, ist sie im statischeren Hofstedeschen irreversibler, im letzteren THTs ist sie dagegen reversibler und veränderlicher. Daher kann man von einer Progression von einer eher deterministischen zu einer emergenten indeterministischeren Kulturkonzeption sprechen und das fünfdimensionale Kulturmodell Hofstedes dem Determinismus, das siebendimensionale Kulturmodell Trompenaars und Hampden-Turners hingegen dem Übergang vom Determinismus zum Indeterminismus zuordnen. Der Indeterminismus im eigentlichen Sinne zeichnet sich erst in der nächsten Kulturauffassung ab.

Zusammen vollenden die beiden Modelle die Ebene D7, 1-12 des transkulturellen Profilers, Seite 232 und verkörpern das aus 12 maßgeblichen Parametern für die Differenzierung von Kulturen und die Kulturanalyse bestehende Nationalkulturprofil in Ergänzung des gleichermaßen aus 12 Parametern bestehende Individualkulturprofils der Transkulturellen Profilerebene D6, 1-12. Beide zusammen ermöglichen ein differenzierteres kulturelles Profiling, das durch die Einbettung in die Gesamtarchitektur des Bewusstseins des globalen Managers im globalen Managementkontext vermittels der Integrations- und Steuerungsfunktion der Ebenen D1 bis D5, insbesondere der transkulturellen/noetischen Ebene vorteilhaft kontextualisiert werden kann.

Die virtuose Beherrschung des gesamten Wertekontinuums, bzw. des Wertekontinua Clusters, und dessen Integration ist die Voraussetzung für die Generierung von interkulturellen Synergien und unterstreicht desweiteren, dass Werte keine statische, fixe und unveränderliche Positionen verkörpern, sondern vielmehr Prozesse im Bereich der Mediation von Unterschieden sind.

Unter dem Begriff Dilemma Doktoren ist das britisch-niederländische Kulturgelehrten-Gespann bekannt für die Dilemma Theorie. Nachfolgend möchte ich zeigen, wie auch in diesem Bereich das interkulturelle Paradigma durch das emergente transkulturelle nutzbringend im Hinblick auf umfassende und nachhaltige „360° Synergien“ durch Einbeziehung und Operationalisierung (Ebene D3) der im Transkulturellen Management Modell oder Profiler enthaltenen und die kulturelle Dialektik des Mentalbereichs transzendierenden umfassenderen Logik der diesen Bereich transzendierenden Bewusstseinsdimensionen D1 und D2 mit ihrem strukturell-funktionell integrativen und optimierenden Charakter, erweitert werden kann.

Nun das von mir zu der Veranschaulichung dieser Progression von einem 90° Synergiemodell hin zu einem 360° Synergie entwickelte Modell, das dem ganzheitlichen Menschen mit seinen in der Phylogenese angelegten Potentialen gerecht wird, inklusive Legende. Es sei mir gestattet, das diesbezügliche Kapitel aus Transcultural Management in Englisch einzufügen:

2. The Dawn of an Intercultural Metascience An Epistemological Blue Print for 360° Transcultural Synergy

The dawn of a global civilization presupposes the waning of the dark clouds of the culture wars of the 20th century and the mindsets that have been thinking from the background of this century. A more global civilisation needs a radically new approach. Optimizing old approaches still amounts to old approaches, however improved, with consequences that can only be different in degrees with regard to their capacity of generating cultural problems. We are prolonging the past indefinitely in myriad variations. We haven’t been able to identify and successfully implement a kind of master control software that allows us to successfully manage our mental software. This is the master dilemma of which intercultural dilemmas are but mirror reflections at lower levels. Like Don Quijote, we create and fight our dilemmas ourselves heroically, ‘with unbearable sorrow, going where the brave dare not go, dream the impossible dream, this is my quest’ (Cervantes, Don Quijote). The moment we realize that there is a master dilemma, which creates myriads of sub-dilemmas, we see a new possibility, one of realizing our seemingly impossible dream. The dilemma is that we are conditioned in myriad ways and that this conditioning, which has taken place in our lifetime and probably beyond, determines our actions, attitudes and behaviours. So, conditioning and time are elements of concern here. Instead of liberating us from this conditioning, cultural categorizations have cemented us into straitjackets of mental programming, which we act out mindlessly. So, the programming of the mind has become utter mindlessness, while freedom is rationalized by the automation of our being. The programming goes on in ever more sophisticated ways. Does this have a future? It has brought us some awareness and models. So far, so good. The entire intercultural approach pertains to a time and a mind, which is the product of that time, which flow in to the future, reproducing the same mind-product-of-time. Part of the master dilemma is that this conditioning is perpetuated, however sophisticated. It applies to the researcher as well as to the researched. They partake in the same mechanism, ever recreating the dilemma. Yet, what we need more of is not recreation but creation. This is our cre-do. The new (creation) presupposes the dream, the perception of the possibility, the belief in it, the hope of its attainment, then the daring heroism of a quixotic mindset. If we master the master dilemma, dilemma doctors will be rationalized by this new epistemological ‘technology’. Presently they need the conditioning, which creates the dilemmas, in order to solve them, to make a living of it. The moment you master this root problem, there is less need for masters nor slaves nor dilemmas nor dilemma doctors.

Is this awareness feasible and operational? Self-interest and celebration of that self (academically and monetarily) are their value preference rather than helping mankind ahead on the road of evolution. No wonder, most of them are from high IDV cultures. They are creating new dimensions of difference, more divisive factors, competing for new, smarter ones among them. But what about the master dimension, that which manifests the sub-dimensions? Is there one and is it possible to manage it in a way that puts the dimensions of cultural difference in a radically new light, transcending them at will, enabling us to put them on and off, inclusive of their reconciliations and synergies? The present approach is largely horizontal: thinking in cultures, their empirically identified value preferences and the optimum interfacing thereof. These fairly fixed categories are comparable to Newtonian physics categories. The vertical dimension approach to be added is the level of conscious evolution. At the intersection of the horizontal and the vertical there, at this centre lies the quintessentially new approach. Simply a shift of focus to incorporate the observer or conscious entity behind the mind, as the quantum physicists since Heisenberg and Schrödinger have been envisaging in the first part of the previous century. Can we afford to exclude what the hard scientists have been envisaging over hundred years ago and which enabled space age? Can an analogous process in our area of concern enable the space age consciousness corollary, the global transcultural civilisation? The new coexists with, encompasses and simply transcends the old. No destruction, just tapping into a new resource, a higher order of things. The master dilemma is that of conditioning, the mind as a storehouse of it and time versus deconditioning or transcending conditioning to leverage consciousness as a whole instead of the myriad fragments of the sum total of our learning and socialization. Conditioning versus deconditioning, psychological consciousness versus pure consciousness. Time versus freedom of time and therefore mental programming versus mental deprogramming are road sign dimensions which point to a substantial reality that escapes conceptual terminology, for the mind with its mental programming, the time, memory, language storehouse is one horn of the master dilemma to be integrated at a new level. Integrating the observer, the observation and the observed, this is the challenge. Whether this is possible and what its potentialities are will be looked at cross-culturally, in order to see how various civilisations across the ages have approached this question. We are postulating a reality that, transcending words and concepts, governs the dimensions - like a master key unlocking all doors of our mental edifice - we are trying to reconcile as well as the potential synergies. We are not projecting an illusory magic quid, a miraculous compensation of our dire human condition of intercultural strive - a fairy tale cloud cuckoo land -, but we are investigating a biological reality of the mind which has been investigated by select adepts and elites of East and West, science and philosophy of all civilisations across the ages. Finding out whether such a master key exists and how it can fit intercultural research will be the prime quest here and now. In order to investigate this question we want to undertake a journey across cultures, ages and civilisations, in order to find out whether across the millennia there are supporting elements of our hypothesis. The new intercultural edifice we envisage must rest on an incorruptible foundation, with as many supporting pillars as possible, which mutually validate and consolidate each other to provide a rock solid base for further research. It must reflect the truth, have universal validity, appeal and operationality. Each reader must decide whether he has the solidity to travel a road of the mind of another culture or whether he prefers to wait until the new insight is translated in the categories of his native culture by the quixotic heroes, for we must, though it may sound contradictory, have a sound foundation in the best of our own culture, before we can add on what we envisage, before we can transcend cultural programming.

Let us first turn our eyes towards the cradle of Western Civilisation, which is Greece. Non-Aristotelian thinking has become much en vogue. On the one hand Aristotelian thinking seems to be considered too static (‘opposites in the same space mutually excluding each other’) to allow higher frequency dynamics of successful reconciliation. On the other hand, however, it provides the notion of a trinitary hierarchical structure of man, the noetic-psycho-somatic triad. The second level, the psychological level is the repository of our mental software, or collective mental programming. The psychological structure contains the mind, time, the sum total of our conditioning. The third level of the triad the noetic, from the Greek NOUS, beyond the repository of learning, socialization and conditioning as a whole, seems to be of pristine, unalloyed, universal nature, and, as we will see in the neurophysiologic approach, it has the power of control over the subjacent level, the psychological which in turn governs the somatic level. We are in the presence of a hierarchical top-bottom control system. Yet, if we ignore or are unable to activate the noetic level of the integrated hierarchical triad, which has the power of control of the psychological level, the latter cannot be adequately managed, which means, it runs wild. As it is the repository of our mental software we needn’t be surprised if it is dysfunctional. So, over 2000 years ago, Ancient Greece knew a holistic, threefold noetic-psycho-somatic structural concept of man, which in our days has gone out of fashion, so to speak. Is it connected to its unique cultural performance of laying the foundation of Western Civilisation? By returning to the roots and the cradle of our Western Civilisation we can resource us and see whether we can leverage this superordinate level to the psychological, mental level, which is assumed to have the prerogative of the power of control over the subjacent levels and therefore of the entire repository of our cultural conditioning.

If we turn our eyes further East and deeper in the past, to the Ancient Indian Civilisation, we notice, that it considers the mind as material as opposed to the immateriality assumption of Western psychology and that it has a few thousand years of exploration of the inner cosmos of man with results that fill libraries and cannot be dealt with in our specific inquiry into an enhanced culture management principle. However, in our search for another structural element of our new edifice of an intercultural metascience we encounter a concept, which is that of the ‘consciousness witness’ and which is considered one of the greatest contributions of India to Human Civilisation. Consciousness-witness, similar to the ‘Nous’ or noetic level of Ancient Greece, refers to a level of consciousness beyond the mental structure and functions we are conversant with, which is pure consciousness, choiceless awareness, perception, unalloyed by the mental and emotional ups and downs, the incessant movements of the mind. Various systems of yoga are trying to access and leverage this level of our holistic biological consciousness-mind-body structure to enhance mental and physical structure and functioning.

Turning our attention now to Ancient China, we are aware, that, here again, intercultural research frequently refers to Confucianism as the explanatory variable of Chinese culture and management. In addition to Confucian dynamism, there is less reference to Lao Tzu’s ‘hyperdynamism’, if one may use this term, the underlying dynamism of the entire world. Lao Tzu, in his Tao Te Ching advocates a mindset, which translates into Western languages as ‘Not Doing’ which is the very opposite of doing nothing, because, according to Taoism, ‘not doing does everything’. It refers to a mindset, which witnesses life in a non-interfering way. Tapping this higher level of the biology of the psychophysical structure of man supposedly creates order of the highest possible kind. What comes here to one’s mind is the assumption of intercultural management research, that the descriptive international managerial mindsets are more effective than the judgmental ones.

Further East, even in the Land of the Rising Sun culture we can trace this hypermental dimension of consciousness, which underlies Budo and Zen. It has been expounded by Takuan in ‘Fudochi Dhinmyo Roku’, which translates as ‘The Secret of Unmoved Wisdom’. Poetry describes this mindset as the image of the moon on the water, the mirror image of the moon does not move. According to this practical philosophy, the nature of our spirit, of our self is like the mirror image of the moon on the water the moving flow of our thoughts. If one doesn’t cling to the thoughts, letting them go, the nature of the spirit becomes ‘fudo’, that is without movement: ‘Hishiryo’. This secure anchor transcends mental programming, unburdened by conditioning.

Whether the ‘Nous’, the ‘Consciousness Witness’, ‘Non-doing’ or ‘Hishiryo’, they all are levels of awareness above our habitual awareness, governing the levels below. Culture, mental conditioning being contained in the subordinate mental level, cultural phenomena are also governed by the superordiante level identified by different cultures and framed and derived differently according to the cultural background. Thus we have found a key to culture, to cultural conditioning, a central hub, on which the philosophies and psychologies of major civilisations converge unanimously. The central hub, that on which all mental programming hinges, this door of a new perception of culture, we are unlocking now.

The millennia old cradles of civilisations from where such notions originate, which correspond to a more inner-oriented science of man, have to be tested by the criteria of more outer-oriented Western sciences: Neurophysiology and microphysics will be considered here, before we reconcile East and West by the philosophy of a sage who bridges East and West:

As soon as in the early twentieth century neurophysiologists like Mme and Louis Lapique, (Ramon y Cajal, Sherrington) have formulated the law of functional subordination, meaning essentially, that higher centres of the hierarchical structure of the human nervous system control lower ones. The French cardiologist Dr. Thérèse Brosse has conducted 50 years of related research in East and West. Psychosomatic research tells us that the state of mind has the power to influence cardiac, respiratory and other rates that are usually measured in diagnostic medicine. However, if the psychological level controls the somatic, what entity subordinates, controls, integrates and normalizes the psychological level. Here, Western psychology ends, as it reasons in a dualistic psychosomatic mode only, although a healthy psychological functioning would imply a superordinate function, capable of subordinating and integrating the psychological level, the highest in the Western dualistic conception of man. Neurophysiology points to the presence of and a need for a third level, an extension of the dualist psychosomatic structure of man to an enhanced trinitary structure, which we could trace in the major civilisations of the world spanning nearly ten millennia. It is this level of our human constitution which is termed in different ways by different cultures. Factually a type of pure consciousness as opposed to a conditioned personal consciousness is the nature of that entity which we have been tracing successfully in Eastern cultures, confirmed and validated by the law of functional subordination, which has the normalizing, integrating function in the constitution of man. The hiatus between physiology and psychology can be bridged as in the Japanese assumption, where physiological and mental immobility are necessarily concomitant.

Turning to microphysics, since Heisenberg and Schrödinger, maybe not surprisingly also in the early 20th century, there appears a kind of interconnectedness between the subject and the object observed; a shift to also encompass the consciousness of the subject in the observation of the object. Consciousness redirects its gaze back at itself in quest of understanding maybe a consciousness-time-space continuum. Is it new? The Sanskrit notion of Chit-kala-dik (Consciousness-time-space continuum) seems to be present in Ancient Vedic texts already.

Over the larger part of the past century the intellectual giant J. Krishnamurti, who pertains to East and West alike, has been discussing issues like conditioning and deconditioning with outstanding physicists like David Bohm, psychologists and scholars from East and West. He equates the observer with the observed, a cryptic notion to the unaware. His psychology transcends all psychologies and philosophies because it seems to be able to liberate us from all conditioning by leveraging a level of choiceless awareness, a mode of ‘seeing’ which is non-fragmentary, beyond psychological time and conditioning, beyond the mind, of which culture is a component. This art of perceiving is an act of liberation that, and here is the revolution, can take place instantaneously, while the other techniques, which have been outlined, require long and arduous training and as such are unlikely to really transcend time and the mind, as they are efforts in time and thus products of the mind. That which transcends the mind and conditioning is something unknown, radically new, originating in the awareness of the impossibility of the mind to transcend itself. Seeing this can effect the alchemy.

[...]

Ende der Leseprobe aus 426 Seiten

Details

Titel
Kultur Strategie
Veranstaltung
interkulturelles Management
Autor
Jahr
2012
Seiten
426
Katalognummer
V189285
ISBN (eBook)
9783656136941
ISBN (Buch)
9783656566465
Dateigröße
3454 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Deutsch und Englisch
Schlagworte
Kulturpolitik, Weltpolitik, interkulturelles, transkulturelles, multikulturelles, globales, Diversitätsmanagement
Arbeit zitieren
D.E.A./UNIV. PARIS I Gebhard Deissler (Autor:in), 2012, Kultur Strategie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/189285

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