• Claudia Jahnel

Interkulturelle Theologie und Kulturwissenschaft

Untersucht am Beispiel afrikanischer Theologie
  • 1. Auflage
  • Erscheinungsjahr: 2015
  • Seiten: 360
  • Sprache: Deutsch




Aktuelle globale Veränderungen und ein fundiertes Problembewusstsein hinsichtlich des Themenfelds der Interkulturellen Theologie erfordern neue Zugangsweisen. Dieser Band verbindet grundlegende Einsichten des neuen Forschungsparadigmas im Horizont afrikanischer Theologie. In konsequent kulturwissenschaftlicher Orientierung Interkultureller Theologie werden zentrale Begriffe der gegenwärtigen kulturwissenschaftlichen Debatte "Zeit", "Raum", "Körper" und "agency", aufgegriffen und ihre Spiegelungen im Diskursfeld afrikanischer Theologie untersucht. Afrikanische Theologie tritt als Produkt einer Verflechtungs- und Beziehungsgeschichte mit anhaltender, wechselvoller Dynamik und umkämpfter kultureller Deutungsmacht hervor. Das Buch leistet einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Diskussion um die Neugestaltung der theologischen Disziplin Interkulturelle Theologie.

  • Deckblatt
    1
    -
    3
  • Titelseite
    4
    -
    4
  • Impressum
    5
    -
    5
  • Inhalt
    6
    -
    11
  • Vorwort
    12
    -
    13
  • +
    Kapitel 1: Afrikanische Theologie – Kulturwissenschaftliche Analysen und Perspektiven
    14
    -
    44

    • 1.1 Vom „Fetisch“ zur Aushandlung: Wenden im Kulturverständnis
      19
      -
      25
    • 1.2 Jenseits von „Christ and/against culture“: Theologie – „Inter“ – Kultur
      26
      -
      30
    • 1.3 Wie Kulturen verbleichen: der Zusammenhang von Kultur, Wissen und (Kolonial-)Macht
      31
      -
      34
    • 1.4 „Kultur, das sind die anderen“: die Differenz konstruierende politische Funktion von Kultur
      35
      -
      39
    • 1.5 Aufbau der Studie
      39
      -
      44
  • +
    Kapitel 2: Afrikanische Philosophie als Ort der Dekolonisation1
    45
    -
    69

    • 2.1 Kultur Macht Differenz – Die Erfindung Afrikas
      45
      -
      46
    • 2.2 Afrikanische Philosophie und die Abhängigkeit von westlichen Ordnungen des Wissens
      47
      -
      49
    • 2.3 Afrikanische Philosophie als „Philosophy of Culture“
      50
      -
      54
    • 2.4 Afrikanische Philosophie und „sakrosankte“ Ideologien: Die Wiedergeburt Afrikas aus „alten“ Traditionen
      55
      -
      59
    • 2.5 Tradition und Moderne
      60
      -
      63
    • 2.6 Kulturunabhängiger Universalismus oder kultureller Relativismus
      63
      -
      69
  • +
    Kapitel 3: Kulturdiskurse der afrikanischen Theologie: zwischen Anpassung, Widerstand und der Suche nach alternativen Epistemologien
    70
    -
    119

    • +
      3.1 African Renaissance und die Wiederbelebung der Kulturdiskussion in der Theologie
      72
      -
      84

      • Afrikanische Kultur der Gerechtigkeit und des Widerstands: Kritikan der neokolonialen Erfindung „afrikanischer“ Werte und ihrerpolitischen Instrumentalisierung
        74
        -
        77
      • Die europäische Reformation zum Vorbild nehmen:Theologie und Kirche als Katalysatoren der kulturellen,sozialen und wirtschaftlichen Renaissance
        78
        -
        78
      • „It can be done; play your part“31: Afrikas eigene Traditionen undReligionen fördern Entwicklung – besser als der Westen
        79
        -
        80
      • Public Theology:Kultur der Demokratie anstelle einer Afrikanischen Renaissance
        80
        -
        84
    • 3.2 Das Gedächtnis afrikanischer Theologie
      85
      -
      90
    • +
      3.3 Unabhängigkeit: die Neuordnung von Beziehung, Wissen und Identität
      91
      -
      103

      • Kirche und Politik: Neuordnungen eines Verhältnisses
        94
        -
        95
      • Die „Wiederentdeckung“ afrikanischer Kultur und Religion, oder:die Aneignung westlicher Erfindungen?
        96
        -
        100
      • Afrikanische Unabhängige Kirchen und die Afrikanisierung von Liturgie und Riten
        100
        -
        103
    • 3.4 Des prêtres noirs s’interrogent: „Anpassung“ oder subversiver Widerstand
      104
      -
      111
    • 3.5 Universalität und Partikularität, oder: die Suche nach einer alternativen Epistemologie
      111
      -
      119
  • +
    Kapitel 4: Kultur Macht Zeit: Zeit und Geschichte
    120
    -
    183

    • +
      4.1 Erfindung der afrikanischen Zeit als das „Andere“ Europas
      122
      -
      139

      • 4.1.1 Alte und neue Mythen über afrikanische Zeit: Kritische Perspektiven
        122
        -
        125
      • 4.1.2 Johannes Fabian: Die Ungleichzeitigkeiten der Kulturen als Entmächtigung der Anderen
        126
        -
        129
      • 4.1.3 James Clifford: Rettung vergehender Kulturen und ein Requiem für das verlorene Paradies
        130
        -
        132
      • 4.1.4 Jonathan Z. Smith: zyklische vs. lineare Zeit
        132
        -
        139
    • +
      4.2 Die Zukunft der Vergangenheit: Afrikanische Theologie als Historiographie und Chronosophie
      140
      -
      155

      • 4.2.1 John S. Mbiti: Die Gegenwart der Vergangenheit
        141
        -
        142
      • 4.2.2 Afrika als Ort der Zuflucht in „illo tempore“: positive Rezeption Mbitis in Europa
        143
        -
        145
      • 4.2.3 Mbiti als Kollaborateur westlicher Stereotypen und Wissenschaft?
        146
        -
        147
      • 4.2.4 Afrikanische Zeit und Geschichte als Gegengeschichte?
        148
        -
        152
      • 4.2.5 Afrikanische Theologie als Chronosophie und bleibende Ambivalenz
        152
        -
        155
    • +
      4.3 Erzählen schafft Zeit: Mythen und kultureller Wandel
      156
      -
      183

      • 4.3.1 Mythos und Transformation bei Paul Ricoeur und Roland Barthes
        156
        -
        161
      • 4.3.2 Mythen der Macht: Kritik an John S. Mbitis Instrumentalisierung afrikanischer Mythen, Legenden und Traditionen
        162
        -
        163
      • 4.3.3 Anowa: Writing Back afrikanischer Schriftstellerinnen und Theologinnen als Kritik und Transformation afrikanischer Oraler Literatur
        164
        -
        169
      • 4.3.4 Erzählungen und Weisheitslehren vs. „Ethnophilosophie“: Orale Kommunikationsordnung vs. Kolonisierung durch Literalität
        170
        -
        178
      • 4.3.5 Bleibende Ambivalenz afrikanischer Mythen und Vielfalt der Zugänge
        178
        -
        183
  • +
    Kapitel 5: Raum
    184
    -
    235

    • +
      5.1 Die Einheit von Raum, Ort und Kultur
      185
      -
      199

      • 5.1.1 Der koloniale Abstand und leere Container-Raum
        185
        -
        190
      • 5.1.2 Mission, Ethnizität, Homeland – ein Forschungsdesiderat
        191
        -
        192
      • 5.1.3 Herrscher über die Welt, aber nicht von der Welt
        192
        -
        199
    • +
      5.2 Der sozial hergestellte Raum
      200
      -
      212

      • 5.2.1 Renaissance des Raums52
        200
        -
        203
      • 5.2.2 Von christlichen Berbern und afrikanischen Donatisten: subversive Ver-Ortung afrikanischer Christentums- und Theologiegeschichte
        203
        -
        212
    • +
      5.3 Globalisierung und Glokalisierung
      213
      -
      227

      • 5.3.1 Global-Lokal: Neustratifizierung ungerechter Strukturen oder befreiende Dezentrierung des „Westens“?
        213
        -
        216
      • 5.3.2 Migrationskirchen, Globalisierung und Lokalisierung: „scramble by African churches for European public space“
        217
        -
        220
      • 5.3.3 Spiritual Gates: Afrikanische Pfingstkirchen und die Lokalisierung einer globalen Religion
        220
        -
        227
    • +
      5.4 Spatial Turn
      228
      -
      235

      • 5.4.1 Marginalität als Ort des Widerstands
        228
        -
        229
      • 5.4.2 Subalterne Orte und subalterne Sprachfähigkeit
        229
        -
        235
  • +
    Kapitel 6: Körper
    236
    -
    285

    • 6.1 Ouvertüre
      236
      -
      239
    • 6.2 Der verletzbare Körper als Grundlage für Solidarität und agency
      240
      -
      245
    • 6.3 Der diskursiv erzeugte Körper
      246
      -
      251
    • 6.4 Bénézet Bujo: die tridimensionale Gemeinschaft und seine Folgen für Körper, Ehe und Homosexualität
      252
      -
      256
    • 6.5 Der Körper der Anderen: Feministische Theologie als „Bühne“ für alternative Körper-Wissen-Diskurse und die Aktivierung neuer Körpertaktiken und Rituale
      257
      -
      262
    • 6.6 Die Wiederentdeckung des Rituals
      263
      -
      267
    • +
      6.7 Homosexualität und Heterosexualität – Folgen „westlicher“ kolonialer Dichotomisierung?
      268
      -
      276

      • 6.7.1 Die Dichotomie von Heterosexualität und Homosexualität als westliches Konstrukt und koloniale Bevormundung
        270
        -
        271
      • 6.7.2 Sexualität, Rasse und die koloniale Ordnung der Dinge
        272
        -
        274
      • 6.7.3 Koloniale Phantasien
        274
        -
        276
    • +
      6.8 Afrikanische Gemeinschaft und Person als sakrosankte Wissenskonzepte – neuere Anfragen zu Freiheit, Selbstbestimmung und agency
      277
      -
      285

      • 6.8.1 Afrikanische Gemeinschaft und Person als Mythos: Anfragen aus der Perspektive des Kindes
        278
        -
        280
      • 6.8.2 Die Unzulänglichkeit sakrosankter Gemeinschafts-und Personvorstellungen
        281
        -
        281
      • 6.8.3 Das verborgene Selbst und der relationale Individualismus oder: die Entstehung von Handlungsmacht aus Handlungsohnmacht
        281
        -
        285
  • +
    Kapitel 7: Agency und Kulturhoheit in afrikanischer Theologie
    286
    -
    312

    • +
      7.1 Agency: zwischen „rotem Hering“ und Antwort auf tiefgründige gesellschaftliche und globale Veränderungsprozesse?
      289
      -
      295

      • 7.1.1 Wiederentdeckung von agency in der afrikanischen Theologie
        289
        -
        290
      • 7.1.2 Wiederentdeckung von agency in den Sozialwissenschaften
        291
        -
        291
      • 7.1.3 Wiederentdeckung von agency in den cultural studies
        292
        -
        293
      • 7.1.4 Wiederentdeckung von agency in den postcolonial studies
        293
        -
        295
    • +
      7.2 Übersetzung und Handlungsmacht
      296
      -
      304

      • 7.2.1 Die Ambivalenz der Bibel
        296
        -
        297
      • 7.2.2 Translating the Message: agency im Übersetzungsprozess
        297
        -
        304
    • 7.3 „Cultures" do not hold still for their portraits“: agency, Interkulturelle Hermeneutik und Interkulturelle Theologie
      305
      -
      307
    • 7.4 Ausblick: Interkulturelle Theologie und Kulturwissenschaften
      307
      -
      312
  • Literaturverzeichnis
    313
    -
    354
  • +
    Register
    355
    -
    360

    • Personenregister
      355
      -
      357
    • Sachregister
      358
      -
      360

Dr. habil. Claudia Jahnel ist Leiterin des theologischen Bildungs- und Grundsatzreferats Mission Interkulturell bei Mission EineWelt und Privatdozentin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg für das Fach Religions- und Missionswissenschaft.