Die Migration aus Indien nach Deutschland hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Gleichzeitig hat sich im Zuge der Globalisierung die transnationale Einbindung von Migrant*innen verändert. Aufbauend auf einer detaillierten Darstellung der indisch-deutschen Migrationsgeschichte zeigt Carsten Butsch, wie indische Migrant*innen Ankunfts- und Herkunftsgesellschaft verbinden und verändern. Im Zentrum der Analyse stehen drei Aspekte: Erstens werden ihre sozialen Netzwerke in Indien und Deutschland untersucht, insbesondere familiäre Netzwerke, Freundschaftsnetzwerke und institutionelle Netzwerke, wie Migrantenorganisationen. Zweitens werden ihre transnationalen Praktiken, das heißt die konkreten Handlungen, mit denen sie transnationale Verbindungen schaffen und pflegen, analysiert, z.B. Reise- und Kommunikationsgewohnheiten oder finanzielle Rücküberweisungen an Familien und Wohltätigkeitsorganisationen in Indien. Drittens werden die Identitäten von Migrant*innen der ersten und der zweiten Generation, die durch das Leben in zwei Gesellschaften, mit unterschiedlichen Werten und Normen geprägt sind, in den Blick genommen.