Prozessionen sind mehrdimensionale soziale Praktiken. Sie dienen der Dar- wie Herstellung soziokultureller Ordnungen und Werte. Sie kommunizieren sowohl Religiöses wie Soziales als auch Politisches. Aufgrund dieses Ineinander von Macht, Religion und Kultur sind Prozessionen angelegt auf ritualdynamische Experimente und religionskulturelle Weiterentwicklungen. Diese Entwicklungen rekonstruiert der Band, indem er städtische Prozessionen auf das dynamische Verhältnis von "Religiös-Sakral" und "Säkular-Profan" bezieht. Im Zentrum stehen solche Prozessionen und Umzüge, deren Anlass und Funktion sich nicht unmittelbar dem religiösen Kult und der kirchlichen Liturgie verdanken, also z.B. Triumphzüge, politische Demonstrationen, Universitätsumzüge, Trauerzüge etc. Die Nachzeichnung des rituellen Verhältnisses des "Religiösen" und "Säkularen" erfolgt sowohl epochenübergreifend wie interdisziplinär.