Digitale Räume versprechen ein Mehr an Teilhabemöglichkeiten: Optimistisch könnte man konstatieren, dass sie zu einer Demokratisierung des Diskurses beitragen. Hierfür bedarf es jedoch eines ethisch-verantwortlichen Umgangs mit digitalen Medien: Medienethische Bildung und medienethische Kompetenzen gewinnen an Bedeutung. Doch wie genau könnten und sollten entsprechende Konzepte definiert sein? Wie sollten sie ausgestaltet sein und wie können sie in die Gesellschaft hineinwirken? Im Rückgriff auf bestehende Modelle und Definitionen aus der Medienpädagogik und der Ethikdidaktik werden die Begriffe „medienethische Bildung“ und „medienethische Kompetenz“ erörtert und mit Blick auf die Anforderungen der Digitalisierung konkretisiert. Welche didaktischen Möglichkeiten sich aus den theoretisch erarbeiteten Überlegungen ableiten lassen, zeigt die Arbeit exemplarisch anhand eines offenen Online-Kurses auf, dessen Entwicklung im Rahmen einer Design-based Research-Studie forschend begleitet wurde. Hierzu wurden Leitfadeninterviews mit Kursexperten, -interessierten und -teilnehmenden geführt und im Rahmen qualitativer Inhaltsanalysen ausgewertet. Die Ergebnisse der Studie geben Hinweise darauf, welche Faktoren spezifisch für die Ausgestaltung medienethischer Bildungsangebote, aber auch für E-Learning-Angebote ganz allgemein, förderlich sein können.

Die Autorin: 
Susanna Endres ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Ethik der Medien und der digitalen Gesellschaft, einer Kooperationseinrichtung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt sowie der Hochschule für Philosophie München.