Durch die Jahrhunderte und die Jahrtausende zieht sich die Spur der Macht im Verhältnis der Geschlechter. Durch sie sind bedeutsame Möglichkeiten des Daseins unterdrückt und zunichte gemacht worden. Denn wir müssen davon ausgehen, dass zu allen Zeiten und in allen Gesellschaften die Intimität der frühen Kindheit in das Verhältnis der Geschlechter überführt und von dem Verlangen bestimmt wurde, deren Leben einander zu verbinden. Eben dadurch wurde die Chance geschaffen, die eigene Lebensform durch die des andern zu bereichern und an ihr abzustützen. Man wird die dadurch ermöglichte Beziehung in einem nicht erst durch die Romantik bestimmten Sinne als Liebe verstehen. Ein Einschlag der Macht in das Verhältnis der Geschlechter, durch den eines der Geschlechter in dieser Beziehung an der Entfaltung seiner Persönlichkeit gehindert wird, erweist sich als widersinnig. Woher rührt er? Das ist die Frage, um deren Klärung es in diesem Buch geht.