Die deutsche Gesellschaft stecke in einer Identitätskrise und niemand könne sich dieser Krise entziehen, sagt die Journalistin und Autorin Alice Hasters. In ihrem neuen Buch „Identitätskrise“ setzt sie sich mit dem Thema auseinander.
Es kann nicht mehr lange so weitergehen
Klimakrise, Flüchtlingskrise, die klaffende Schere zwischen Arm und Reich – laut Hasters alles Krisen, die es vor vielen Jahren schon gab, die sich aber zugespitzt hätten und jetzt an einem dramatischeren Punkt angelangt seien. „Es kann nicht mehr lange so weitergehen“, kommentiert Hasters die Lage.
Die Diskurse über diese Themen seien nicht neu, wurden aber noch immer nicht gelöst. Laut Hasters sei jetzt ein guter Zeitpunkt sich zu fragen: „Was muss ich ändern? Wie müssen wir uns als Gesellschaft ändern?“
Identität als Spiegel der Gesellschaft
Anders als Begriffe wie Persönlichkeit oder Ego, die sich auf die einzelnen Person beziehen, „spiegelt das Konzept der Identität immer die Gesellschaft mit“, so Hasters. „Wir können uns als Individuen nur verorten, wenn wir die Gesellschaft mitdenken.“
Zeitgenossen Alice Hasters: Alltagsrassismus besteht aus Mikro-Aggressionen
„Rassismus wird man nicht los, nur weil man behauptet, nicht rassistisch zu sein“, sagt die Journalistin und Podcasterin Alice Hasters. Als Schwarze Frau in Deutschland hat die gebürtige Kölnerin diverse Erfahrungen mit Alltagsrassismus gemacht - und darüber geschrieben und gesprochen.
Gespräch Rassismuskritisch leben lernen – Tupoka Ogette über ihre Erfahrungen als Trainerin für Antirassismus
Tupoka Ogette wurde als Kind in Deutschland rassistisch diskriminiert, bevor sie Worte dafür hatte. Als ihre Kinder ähnliches erlebten, begann sie in Trainings aufzuklären und ist heute eine der einflussreichsten Beraterinnen für Antirassismus.