Das Buch befasst sich mit den komplexen Prozessen der Zusammenschau physischer Objekte zu Wald auf Grundlage eines sozialkonstruktivistischen Ansatzes. Darüber hinaus werden in einem neopragmatischen Zugriff nicht nur landschaftstheoretische Perspektiven aufgegriffen, sondern auch landschaftspraktische Konsequenzen diskutiert. ‚Wald‘ gilt insbesondere in Deutschland als mit hohen symbolischen Aufladungen versehen, die vielfach das Ergebnis sozialer Aushandlungsprozesse darstellen und nicht als den physischen Grundlagen von Wald immanente ‚Eigenschaften‘. Dabei sind symbolische Einschreibungen und Funktionszuweisungen nicht stabil, sondern stark kontextgebunden und unterliegen einem stetigen Prozess der Aktualisierung, (Re)Produktion, Modifikation oder auch Verwerfung und Erneuerung: Wurden etwa Fichtenwälder lange Zeit als forstliches ‚Waldideal‘ gefördert, werden die gleichen physischen Grundlagen von ‚Wald‘ gegenwärtig zunehmend als ‚hässlicher Wirtschaftsacker‘ zurückgewiesen und abgelehnt.

Die Zielgruppe: 
- Geografinnen und Geografen - Landschaftsforscherinnen und -forscher - Soziologinnen und Soziologen - Kulturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler - Forstwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler

Die Autorin: 
Dr. Corinna Jenal ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich Stadt- und Regionalentwicklung an der Universität Tübingen und befasst sich in Forschung und Lehre mit sozialkonstruktivistischer Landschaftsforschung.