Wen würden Sie wählen, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre? ‑ Angesichts der sinkenden Bindungsstruktur zwischen Parteien und Wählern beschäftigt sich Anne Jessen mit der Zukunft dieser so genannten ‚Sonntagsfrage‘. Betrachtet werden die an der ‚Produktion‘ der demoskopischen Ergebnisse beteiligten Bereiche: Theorie, Praxis und Öffentlichkeit. Ist die Theorie, auf der die Sonntagsfrage basiert, noch zeitgemäß? Entsprechen die praktizierten Methoden den wissenschaftlichen Standards? Wie werden die Ergebnisse veröffentlicht? In der Auseinandersetzung mit diesen Fragestellungen modelliert die Autorin einen eigener Ansatz: das heuristische Wählen. Anhand der Frage, welcher Wähler wann welche Heuristik zur Wahlentscheidung nutzt, soll das volatiler gewordene Entscheidungsmoment des Wählers eingefangen werden. Unter Berücksichtigung der überraschenden Ergebnisse lässt sich eine Qualitätsverbesserung der politischen Meinungsforschung ableiten.  

Die Zielgruppe: 
Dozierende und Studierende der Politikwissenschaft, Soziologie oder Sozialwissenschaften Praktiker, die im Bereich Meinungsforschung/Wahlforschung tätig sind

Die Autorin: 
Anne Jessen promovierte an der Universität Heidelberg. Sie ist zurzeit am Alfred-Weber-Institut für Wirtschaftswissenschaften tätig.