Der Stellenwert von Experten, die Ereignisse in den Medien kommentieren und analysieren, wurde in den letzten Jahren immer wieder diskutiert: Greifen Journalisten heute stärker auf Expertenquellen zurück? Wie entstehen mediale Expertenfiguren und welche Interessen verfolgen sie bei Medienauftritten? Brigitte Huber hat zwei Tageszeitungen im Zeitraum 1995 bis 2010 analysiert. Die Ergebnisse weisen auf eine zunehmende Bedeutung von Expertenquellen hin. Auf Basis von Interviews mit Journalisten und Experten zeichnet die Autorin Etablierungsprozesse von medialen Expertenfiguren nach und identifiziert neben kommunikativen Fähigkeiten auch Netzwerke und Vertrauen als zentrale Komponente. Die Motive der Experten, in die Medienöffentlichkeit zu treten, sind heterogen und reichen von der Bereicherung des öffentlichen Diskurses bis hin zur Werbung für eigene Bücher, das eigene Unternehmen oder den Auftraggeber. Journalisten sind gefordert, diese Motive zu hinterfragen und dem Rezipienten transparent zu machen.

Die Zielgruppe: 
Dozierende und Studierende der Medien- und Kommunikationswissenschaft, Soziologie und Politikwissenschaft  JournalistInnen und ExpertInnen im Umgang mit Medien

Die Autorin: 
Dr. Brigitte Huber promovierte an der Universität Wien und ist Kommunikationswissenschaftlerin mit Schwerpunkt Journalismusforschung.