Andreas Oskar Kempf behandelt transnationale Migrationsverläufe aus dem ländlichen Raum von Ost- nach Westeuropa mit dem Fokus auf Rumänien und Italien. Er rekonstruiert, in welche biographischen Zusammenhänge die transnationalen Migrationsprozesse eingebettet sind, und arbeitet die handlungsorientierenden Wechselwirkungen zwischen Biographie und Migration in ihrer feldspezifischen Typik auf der Basis von ethnographischen Beobachtungen an den verschiedenen Lebensorten der MigrantInnen sowie extensiven biographischen Fallanalysen heraus. Diese Verknüpfung von Biographieforschung und Ethnographie, im Sinne einer „multi-sited ethnography“, gewährt einen präzisen Einblick in die Differenziertheit transnationaler Migrationsprozesse, wie sie sich auf der Ebene des alltäglichen Handelns sowie in biographischen, familialen und lokalen Zusammenhängen im Rahmen (national)staatlicher, ökonomischer und rechtlicher Bedingungen vollziehen.