Parteien befinden sich in einer gravierenden Krise – so das Urteil vieler politischer Beobachter. Statt sie als Gefahr für die Demokratie zu beschreiben, betrachtet die Autorin die Krise als deren notwendigen Bestandteil. Die Krise der politischen Organisationen weist nicht auf eine beschädigte Demokratie hin; vielmehr trägt die Krisenkommunikation dazu bei, demokratische Politik überhaupt zu organisieren. Die Analyse unterschiedlicher Felder der Parteiorganisation nimmt das Organisieren als Prozess empirisch in den Blick. So kann zum Beispiel an Interviews mit Parteimitgliedern gezeigt werden, dass die Parteiorganisationen nicht dem vereinfachenden Bild entsprechen, das ihre Kritiker von ihnen zeichnen.   Dr. Jasmin Siri ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München.