Georg Simmel hat mit seinen kulturphilosophischen und kultursoziologischen Schriften einen wichtigen Beitrag zu einem besseren Verständnis der Moderne geleistet. Er sah dabei in einer spezifischen ästhetischen Erfahrung von Modernität die Möglichkeit gegeben, der epochalen Eigenart des modernen Lebens mit allen seinen Spannungen, Konflikten und Paradoxien auf die Spur zu kommen, ohne diese auf eine bereits vorab festgelegte begriffliche Systematik zu reduzieren. Im vorliegenden Band wird Simmels Programm einer Soziologischen Ästhetik unter anderem anhand einiger seiner kunstkritischen Schriften aus den 1890er Jahren, seinen Arbeiten über die Rolle der modernen Kunst- und Gewerbeausstellungen, die soziologische Bedeutung der Mode und des Schmucks sowie seiner Studien über die Geselligkeit und die Koketterie dokumentiert.