Wir leben in einer Beratungsgesellschaft, so eine häufige Beobachtung. Dass es sich bei der hier konstatierten Allgegenwart von Beratung jedoch keineswegs um ein ausschließlich modernes oder gar postmodernes Phänomen handelt, zeigt diese tiefergehende Medien- und Kulturgeschichte des Konsiliarischen.Die Geschichte der Beratung funktioniert nicht als geradlinige Fortschritts- und Rationalisierungsgeschichte. Entlang einer Reihe von Einzelbetrachtungen aus unterschiedlichen historischen Epochen führt die Autorin vor, dass sich hinter der vielfach beobachteten „Ratlosigkeit der Moderne“ ein konsiliarisches Dispositiv verbirgt, innerhalb dessen die Beratung den als erhöht wahrgenommenen Beratungsbedarf überhaupt erst erzeugt.