Recht, Moral und Ethik sind verschiedene Kategorien von Normativität. Die Bestimmung ihres Verhältnisses zueinander ist eine der Kernfragen der Rechtswissenschaft. Ausgehend von dieser These macht es sich der Autor zur Aufgabe das Verhältnis der idealen Normendimensionen Ethik und Moral zu bestimmen und das kritische Potenzial der Unterscheidung der Begriffe für die Verfassungsrechtsforschung zu erschließen. Anhand der Analyse einschlägiger Zäsuren der Rechtsprechung, welche das schwierige Verhältnis von Ethik und Moral im Recht sichtbar machen, wird der Frage nachgegangen, ob sich aus dem Grundgesetz wesensimmanente Grenzen der Moralisierung des Verfassungsrechts entwickeln lassen. Neben der verfassungstheoretischen und rechtsdogmatischen Einordnung einschlägiger Moralisierungsphänomene des Grundgesetzes stellt die Untersuchung einen erhellenden Zusammenhang zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland her.