Ingmar Miethke untersucht Phänomene des inter(kon-)textuellen Nachlebens von Ideengut aus philosophischen, staats- und gesellschaftstheoretischen Grundlagentexten im Völkerrechtsschrifttum. Beispielgebend ist das Hauptwerk des italienischen Juristen und Philosophen Giorgio Agamben: das Homo-Sacer-Projekt. Dazu bestimmt er zuerst Merkmale von Rezeption und Fortschreibung in textgebundenen Diskursen der Völkerrechtswissenschaftler, bevor er anhand juristischer und kultureller Modelle einen rezeptionstheoretischen Rahmen festlegt. Sodann werden einzelne Konzepte des Homo-Sacer-Projekts erklärt sowie als Begriffe und Begriffssysteme kritisch eingeordnet. Dies ergibt den Maßstab, an dem die Konzepte zu messen sind, die mit ihrer jeweiligen Kontextverflechtung im deutsch- oder englischsprachigen Schrifttum dargestellt werden. Dabei erweisen sich in der überwiegenden Zahl der Fälle nur bestimmte Konzepte für Kontextualisierungen des Homo-Sacer-Projekts im Völkerrechtsschrifttum als geeignet.