• Markwart Herzog (Hrsg.)
  • Fabian Brändle (Hrsg.)

Europäischer Fußball im Zweiten Weltkrieg

Mehr aus der Reihe: Irseer Dialoge
  • 1. Auflage
  • Erscheinungsjahr: 2015
  • Seiten: 423
  • Sprache: Deutsch




Als am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg begann, änderten sich auch für den Sport die Rahmenbedingungen, teilweise dramatisch. Die offizielle Propaganda verstand Fußball nicht länger als zweckfreies Spiel, sondern als Instrument politischer und militärischer Absichten. Wegen der Unberechenbarkeit eines Spielverlaufs war Fußball dafür aber nur bedingt geeignet. Zugleich schuf dieser Sport politisch neutrale Freiräume für spannende Unterhaltung und eskapistische Zerstreuung. Schwerpunkte des Buches bilden die Situation in den von deutschen Truppen besetzten europäischen Staaten, im Großdeutschen Reich, in den verbündeten und neutralen Staaten und im britischen Einflussbereich, sowie die Rezeption des Themas in den Künsten.

  • Deckblatt
    1
    -
    3
  • Titelseite
    4
    -
    4
  • Impressum
    5
    -
    5
  • Inhalt
    6
    -
    13
  • +
    Einleitung
    14
    -
    45

    • +
      Fußball als Mythenmaschine: Zweiter Weltkrieg – Nationalsozialismus – Antifaschismus
      16
      -
      45

      • 1. Fußballsport im Zweiten Weltkrieg: Forschungen und Desiderate
        16
        -
        18
      • 2. „Mythen“ des Fußballs
        19
        -
        21
      • 3. Mythische Stoffe: Tod, Blut und Martyrium
        22
        -
        23
      • 4. Populäre Mythen und Sehnsuchtsbilder der Fußballfanszenen
        24
        -
        26
      • 5. Politische Mythen von Amateuren, Schurken und Dunkelmännern
        27
        -
        29
      • 6. Opfermythen
        30
        -
        31
      • 7. Sporteskapismus versus Radikalisierungsmythos
        31
        -
        45
  • +
    Großdeutsches Reich
    46
    -
    109

    • +
      Die deutsche Nationalmannschaft: Vom letzten Kriegsländerspiel 1942 zum ersten Nachkriegsländerspiel 1950
      48
      -
      65

      • 1. „Kriegsmeisterschaften“ und „Kriegsländerspiele“
        48
        -
        50
      • 2. Das Ende der deutschen Fußballnationalmannschaft
        51
        -
        54
      • 3. Die letzten Trainingslager der Nationalelf im Krieg
        55
        -
        56
      • 4. Nach dem Krieg
        57
        -
        60
      • 5. Länderspiel-Statistik 1939 bis 1950
        60
        -
        65
    • +
      Wiener Fußballer und die Deutsche Wehrmacht: Zwischen „Pflichterfüllung“ und Entziehung
      66
      -
      87

      • 1. Kriegsbeginn und Einberufungen
        67
        -
        67
      • 2. Ab an die Front? – „Bestrafungsthese“ und Kriegsverlauf
        68
        -
        72
      • 3. Wiener Fußballer in Militärmannschaften
        73
        -
        74
      • 4. Entziehungen
        75
        -
        79
      • 5. Fußball und Fahndung
        80
        -
        82
      • 6. Schluss: Opferrolle und „Wiener Seuche“
        82
        -
        87
    • +
      Grazer Fußball im Zweiten Weltkrieg: Die Traditionsvereine SK Sturm und GAK 1939 bis 1945
      88
      -
      109

      • 1. Sportliche, wirtschaftliche und soziale Rahmenbedingungen
        89
        -
        89
      • 2. Ausgangsthese: Verquickung von Fußball und NS-Regime
        90
        -
        91
      • 3. Der Krieg und seine Auswirkungen
        92
        -
        96
      • 4. „Überlebensstrategien“
        97
        -
        101
      • 5. Nahverhältnis zum Regime? Prägende Figuren 1938–1945
        102
        -
        105
      • 6. Fazit
        105
        -
        109
  • +
    Verbündete und neutrale Staaten
    110
    -
    197

    • +
      Zwischen politischer Instrumentalisierung und Eskapismus: Der spanische Fußball während des Zweiten Weltkriegs
      112
      -
      129

      • 1. Francos Team holt die ersten Titel
        112
        -
        112
      • 2. Die kurzen Nachwehen des Bürgerkriegs
        113
        -
        114
      • 3. Die ideologische Vereinnahmung des Fußballs
        115
        -
        117
      • 4. Die spanische Nationalmannschaft während des Zweiten Weltkriegs
        118
        -
        119
      • 5. Der Fußball als wichtiger Pfeiler der Cultura de la Evasión
        120
        -
        120
      • 6. Die Sportpresse als Verstärker der Fußballbegeisterung
        121
        -
        121
      • 7. Francos vergebliches Bemühen um nationale Identität
        122
        -
        125
      • 8. Vom faschistischen zum katholischen Sport – die gescheiterte Instrumentalisierung
        125
        -
        129
    • +
      Der Fußball in Rom während der deutschen und angl-oamerikanischenBesatzung (1943–1945)
      130
      -
      153

      • 1. Saison 1943/44: Fußball-Sozialismus in der Repubblica Sociale Italiana
        130
        -
        133
      • 2. Das Römische Turnier: eine Initiative der Sportpresse
        134
        -
        140
      • 3. Saison 1944/45: auf dem Weg zu nationaler Einheit
        141
        -
        148
      • 4. Organisation des Fußballs als Entertainment, Ablenkung und Showbusiness
        148
        -
        153
    • +
      Neutralität als Standardsituation? Fußball und Politik in der Schweiz im Ersten und Zweiten Weltkrieg
      154
      -
      177

      • 1. Die Haltung von Staat und Armee gegenüber dem Fußball
        154
        -
        159
      • 2. Länderspiele und ihre politische Aufladung
        160
        -
        164
      • 3. Fußball und innenpolitische Verhältnisse
        165
        -
        169
      • 4. Fazit
        169
        -
        177
    • +
      Internationale Spiele der Schweiz im Zweiten Weltkrieg: Sport und Politik, Kontinuitäten und Traditionen
      178
      -
      197

      • 1. Professionalismus und internationale Wettbewerbe (1926–1934)
        179
        -
        180
      • 2. 1934–1938: Eine „goldene Zeit“ für Fußball auf dem europäischen Kontinent?
        181
        -
        183
      • 3. 1940–1943: Weiter spielen während des Krieges
        184
        -
        189
      • 4. Fußball-Traditionen
        189
        -
        197
  • +
    Großbritannien – Mandatsgebiete
    198
    -
    245

    • +
      Kriegshelden oder „D-Day Dodgers“? Englischer„Wartime Football“
      200
      -
      213

      • 1. Kriegsausbruch und neue Strukturen
        201
        -
        202
      • 2. Organisation des „Wartime Football“
        203
        -
        205
      • 3. Fußball und Moral: zwischen Kriegshelden und „D-Day-Dodgers“
        206
        -
        209
      • 4. Schluss: Entertainment und Heldentum der Fußball-Soldaten
        209
        -
        213
    • +
      Bombs on Seats: Football and the Consequences of War in an English City
      214
      -
      231

      • 1. Steel and Football: A City’s Legacy
        215
        -
        215
      • 2. Meeting the Choir Invisible
        216
        -
        217
      • 3. Occupying The Reserves
        218
        -
        218
      • 4. The ‘Sheffield Blitz’
        219
        -
        220
      • 5. Aerial Possession
        221
        -
        221
      • 6. Reconstruction and Post-War Football
        222
        -
        223
      • 7. Post-War Change
        224
        -
        224
      • 8. Beyond a Boundary
        224
        -
        231
    • +
      Fußball im Britischen Mandatsgebiet Palästina während des Zweiten Weltkriegs
      232
      -
      245

      • 1. Strukturen des Sports im Mandatsgebiet Palästina
        233
        -
        234
      • 2. Die Anfänge des Fußballspiels als britische Freizeitaktivität
        235
        -
        241
      • 3. Nach dem Zweiten Weltkrieg: Internationaler Sportverkehr
        242
        -
        242
      • 4. Der arabische Fußball
        242
        -
        245
  • +
    Osteuropäische Staaten
    246
    -
    321

    • +
      Fußball in den besetzten sowjetischen Gebieten: Freizeit und Unterhaltung, Körperertüchtigung und Gesundheit, Politik und Ideologie
      248
      -
      259

      • 1. Nationalsozialistische Okkupationspresse
        249
        -
        248
      • 2. Gesunde Lebensweise – Sport in Deutschland
        249
        -
        250
      • 3. „Das große Spiel“: Fußball – Kino – Unterhaltung
        251
        -
        251
      • 4. Fußball in der weißrussischen Stadt Barysaŭ unter deutscher Okkupation
        252
        -
        254
      • 5. Fußball und Schach in der Besatzungspresse
        255
        -
        255
      • 6. Zusammenfassung
        255
        -
        259
    • +
      Fußball während der nationalsozialistischen Okkupation von Kiew: Ein Beitrag zur Geschichte und dem historischen Kontext des sogenannten Todesspiels von Kiew
      260
      -
      281

      • 1. Ursprünge und Anfänge des ukrainischen Fußballs
        260
        -
        260
      • 2. Die Entstehung des Teams „Start“
        261
        -
        262
      • 3. Die ersten Spiele
        263
        -
        266
      • 4. Das Spiel vom 9. August 1942
        267
        -
        267
      • 5. Das „Todesspiel“
        268
        -
        270
      • 6. Im Konzentrationslager
        271
        -
        274
      • 7. Die Geburt einer Legende aus dem Schoß der Medien
        275
        -
        275
      • 8. Erinnerung
        275
        -
        281
    • +
      Fußball im besetzten Zhytomyr (1941–1943): Eine Oase der Normalität inmitten von Krieg, Okkupation und Rassenmord?
      282
      -
      289

      • 1. Die Etablierung einer „Neuen Ordnung“
        282
        -
        283
      • 2. Kooperation mit den Eroberern
        284
        -
        284
      • 3. Fußballspiele in Zhytomyr
        284
        -
        289
    • +
      Fußball im besetzten Serbien (1941–1944)
      290
      -
      303

      • 1. Erzwungener Abschied
        291
        -
        291
      • 2. „Säuberungen“, Vereinsauflösungen und staatliche Kontrolle
        292
        -
        292
      • 3. Zerstörte Infrastruktur – nicht nur im Sport
        293
        -
        295
      • 4. Weiterspielen – Fußball nach dem Aprilkrieg: Unterhaltung und Ablenkung
        296
        -
        296
      • 5. Kontrolle und Ideologie
        297
        -
        300
      • 6. Schluss
        300
        -
        303
    • +
      Fußball „nur für Deutsche“, im Untergrund und in Auschwitz: Meisterschaften im besetzten Polen
      304
      -
      321

      • 1. Die Liga der Besatzer
        305
        -
        312
      • 2. Polnische Vereine im Untergrund
        313
        -
        314
      • 3. Fußballturniere im KZ
        315
        -
        316
      • 4. Das Ende des Besatzungsregimes
        316
        -
        321
  • +
    Fußball im Krieg als Thema der Künste
    322
    -
    408

    • +
      Fußball an der Front: „The Silver Tassie“ – eine Oper von Mark-Anthony Turnage
      324
      -
      337

      • 1. Mark-Anthony Turnage: „The Silver Tassie“
        324
        -
        324
      • 2. Inhalt der Oper „The Silver Tassie“
        325
        -
        327
      • 3. Musikalische Analyse
        328
        -
        328
      • 4. Historische Implikationen
        328
        -
        337
    • +
      Fußball als politisch neutrale Unterhaltung im Kino der Kriegsjahre des Nationalsozialismus: Inhalt und Funktion von Robert Adolf Stemmles Fußball-Liebesfilm „Das große Spiel“
      338
      -
      371

      • 1. „Propagandastück der Nazis“ oder „reiner Unterhaltungsfilm“?
        338
        -
        338
      • 2. Fußball und Kino – Kinder der medialisierten Moderne
        339
        -
        340
      • 3. Die Fußballstory in der Liebesgeschichte
        341
        -
        342
      • 4. Drehorte – Drehzeiten – Dreharbeiten
        343
        -
        345
      • 5. Kino und Fußball: kleine Fluchten aus Alltag und Krieg
        346
        -
        347
      • 6. Politische Inhalte und Funktionen im Krieg
        348
        -
        350
      • 7. Vereinsgemeinschaft – „Volksgemeinschaft“ – Wehrgemeinschaft
        351
        -
        359
      • 8. Gloria 03 und Schalke 04: die Fiktion vom „Malocherverein“
        360
        -
        362
      • 9. Herbergers „Soldatenklau“ für Stemmles „Kino-Kick“
        363
        -
        364
      • 10. Sport und Kunst als kulturelle „Eigenwelten“ mitten im Krieg
        364
        -
        371
    • +
      Das Kiewer Todesspiel: Ein Mythos und seine verschiedenen Ausprägungen in filmischen und literarischen Werken
      372
      -
      408

      • 1. Fakten, Mythen und Erinnerung
        373
        -
        375
      • 2. Literarische Rezeption
        376
        -
        381
      • 3. Filmische Verarbeitungen
        382
        -
        389
      • 4. Ukrainische Aufarbeitungen
        390
        -
        393
      • 5. Die Rezeption der Sowjetpropaganda in der westlichen Hemisphäre
        394
        -
        398
      • 6. „Mатч“ von Andrey Maljukov (2012): Aktuelle Propagandaabsichten
        399
        -
        401
      • 7. Fazit und Ausblick
        401
        -
        408
  • Autoren und Herausgeber
    409
    -
    410
  • Abbildungsnachweise
    411
    -
    412
  • Personenregister
    413
    -
    421
  • Abkürzungen
    422
    -
    424

Dr. Markwart Herzog, Religionsphilosoph und Sporthistoriker, ist Direktor der Schwabenakademie Irsee. Dr. Fabian Brändle, Historiker, forscht und publiziert zur Geschichte der Demokratie, der Volkskultur, der populären Autobiographik und der Sozialgeschichte des Sports.