Kommunen gelten gemeinhin als Hort der Demokratie. Die tradierten Formen der Bürgerbeteiligung und der repräsentativen Demokratie werden jedoch zunehmend als unzureichend empfunden, wenn es gilt, dem Anspruch bürgernaher lokaler Politik gerecht zu werden. Verstärkt wird daher nach Ergänzungen gesucht, ohne die formalisierten Verfahren der Willensbildung ersetzen zu wollen. Benachteiligte Bevölkerungsgruppen sollen eine größere Mitsprache in der Kommunalpolitik erhalten, wichtige Akteure durch den Aufbau neuer Akteursnetze enger in den politischen Prozess eingebunden werden. Der vierte Sammelband der Reihe "Zukunft von Stadt und Region" aus dem Forschungsverbund "Stadt 2030" ist dieser Diskussion um die künftigen Chancen lokaler Demokratie gewidmet.



Der Forschungsverbund "Stadt 2030" mit 21 Projekten in 33 Städten, wissenschaftlich begleitet vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu), wurde im Jahr 2000 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ins Leben gerufen, um Stadtforschung und Stadtpolitik über unmittelbare Tagesprobleme hinaus zur Entwicklung langfristiger Perspektiven und Problemlösungen anzuregen. In der Publikationsreihe "Zukunft von Stadt und Region" werden die Ergebnisse der Projekte und der Begleitforschung der Öffentlichkeit vorgestellt.