Carsten Brocker

KRAFTWERK. Die Mensch-Maschine

Wechselwirkungen zwischen Technologie und Komposition
Cover: KRAFTWERK. Die Mensch-Maschine
Edition Text und Kritik, Frankfurt am Main 2023
ISBN 9783967077179
Gebunden, 448 Seiten, 59,00 EUR

Klappentext

"Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Kraftwerk gar nicht wussten, wie wichtig sie für die schwarzen Massen '77 waren, als ihr 'Trans Europa Express' rauskam. Ich dachte sofort: Das ist eine der irrsinnigsten und besten Platten, die ich je gehört habe. […] Was Computer und das Zeugs alles können!" Diese Worte des US-amerikanischen DJ-Urgesteins Afrika Bambaataa reihen sich beispielhaft ein in den gegenwärtigen musikjournalistischen und -wissenschaftlichen Diskurs, welcher der Düsseldorfer Gruppe KRAFTWERK große historische Leistungen auf dem Feld der populären elektronischen Musik zuschreibt. Unbestritten dienen KRAFTWERK durch ihren musikalisch-technologischen Innovationsgeist bis heute unzähligen Musikschaffenden als Inspirationsquelle. Die bis dato allenfalls am Rande behandelte Frage, was das Besondere der Musik der Gruppe in kompositorischer und/oder klangästhetischer Hinsicht eigentlich ausmacht, ist Thema des Buches - wobei analog zum Mensch-Maschine-Konzept KRAFTWERKs die Wechselwirkung zwischen Komposition und Instrumentarium permanenter Gegenstand der chronologisch angelegten musikalischen Analyse ist. Die bis heute andauernde Karriere der Gruppe umfasst einen Zeitraum von nunmehr über 50 Jahren. Das Buch ist dadurch nicht nur eine Abhandlung über KRAFTWERK, sondern ebenso ein umfassendes Dokument sowohl der Entwicklung der Studiotechnik als auch der Entwicklung der populären elektronischen Musik überhaupt.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 12.02.2024

Gleich zwei neue Publikationen zur immer wieder mythologisierten Düsseldorfer Elektroband Kraftwerk darf Rezensent Uwe Schütte entdecken: Mit einigen dieser Mythen räumt Musikwissenschaftler Carsten Brocker in seiner Dissertation nun auf. Bisweilen mit speziellen Fachbegriffen erläutert er, wie sich der besondere Synthesizer-Elektrosound der Band entwickeln konnte, zeigt aber auch, dass Kraftwerk mit der Produktionsweise nicht so singulär dasteht, wie es die beiden Musiker uns in Interviews oftmals weismachen wollen. Das ist nicht nur für Fans der Band spannend, resümiert der Kritiker, sondern auch für alle, die sich für Musikgeschichte und -produktion interessieren.