Multiprofessionelle Kooperationen im schulischen Alltag – Bildungspolitische Rahmenbedingungen in Niedersachsen und Berlin

Zusammenfassung

Die Forschung zu Kooperationen in Schulen in benachteiligten Quartieren zeigt mangelnde Befunde zur Wirkung der Vielfalt von Anstellungs- und Beschäftigungsverhältnissen auf die Kooperationsverhältnisse und die Qualitätsentwicklung von Schulen. Im vorliegenden Beitrag werden die strukturellen und bildungspolitischen Bedingungen in Niedersachsen und Berlin für die Ausgestaltung multiprofessioneller Kooperationen im Rahmen einer qualitativen Studie analysiert. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie sich die Kooperationsbeziehungen zwischen den unterschiedlichen Fachkräften an segregierten Schulen im bildungspolitischen Zusammenhang gestalten und welche Impulse das Forschungsprojekt für die Qualitätsentwicklung von Schulen bieten kann. Die Befunde zeigen für Niedersachsen, dass eine an der Fallschule schulgesetzlich verankerte Zusammenarbeit zwar gelebt wird, es dennoch Hierarchien in der Zusammenarbeit gibt, die in einem Verhältnis zum Anstellungsprofil und zur Dauer der Arbeitsverhältnisse stehen. Ähnliche Dynamiken zeigen sich in Berlin, verschärft durch unterschiedliche Finanzierungsmodelle für den Einsatz pädagogischer Fachkräfte in der Jugendsozialarbeit an Schulen und im Ganztag. Schlussfolgernd bedürfen beide Bundesländer einer stärkeren bildungspolitischen Verankerung der Kooperationsbeziehungen.