Sozial-/Kulturwissenschaften

Max Weber

Max Weber-Gesamtausgabe

Band II/9: Briefe 1915–1917
Hrsg. v. Gerd Krumeich u. M. Rainer Lepsius in Zus.-Arb. m. Birgit Rudhard u. Manfred Schön

Unveränderte E-Book-Ausgabe 2019; 2008. XXXI, 948 Seiten (+ 1 Abb.).
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ISBN 978-3-16-157766-6
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Der Briefband enthält Max Webers politische Äußerungen zum Ersten Weltkrieg. Sie reflektieren Kriegsverlauf und Nachkriegsordnung und geben einen vertieften Einblick in Webers persönliche Lebensumstände, seine politischen Bestrebungen und wissenschaftlichen Arbeiten.
In dem nun vorgelegten Briefband 1915 bis 1917, mit über 400 Briefen, nehmen Max Webers kritische Betrachtungen zur deutschen Kriegsführung eine zentrale Stellung ein. Er wendet sich gegen die Annexionspolitik und den »verschärften U-Boot-Krieg« und befürchtet mit dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Krieg die deutsche Niederlage. Seine Hoffnungen richten sich auf einen Verständigungsfrieden, der die Stellung Deutschlands als einer Weltmacht sichert, und auf eine Parlamentarisierung der Regierung. Die Briefe ergänzen die bereits edierten Schriften und Reden »Zur Politik im Weltkrieg« (MWG I/15) und lassen Ansichten Webers vielfach noch deutlicher erkennen. Nach der Beendigung seines Militärdienstes in der Heidelberg Lazarettverwaltung bemühte sich Weber um politischen Einfluss. Es gelang ihm nicht, eine amtliche Verwendung beim Generalgouvernement in Brüssel und bei Regierungsstellen in Berlin zu erhalten. Er zog sich zurück auf publizistische Interventionen und auf die Ausarbeitung seiner Aufsätze zur Wirtschaftsethik der Weltreligionen über Konfuzianismus, Hinduismus und das antike Judentum. Die Briefe geben erneut einen Einblick in die private Lebensführung Webers und zeigen sein wiedererwachendes Interesse an einer akademischen Stellung.
Personen

Max Weber Geboren 1864 in Erfurt; Studium der Jurisprudenz, Geschichte, Nationalökonomie und Philosophie in Heidelberg, Berlin und Göttingen; 1889 Promotion über die Geschichte der Handelsgesellschaften im Mittelalter; 1891 Habilitationsschrift über Römische Agrargeschichte; Ordinarius für Nationalökonomie in Freiburg (ab 1894) und Heidelberg (ab 1897); Mitherausgeber des Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik und Redakteur des Grundriß der Sozialökonomik; umfassende Beiträge zur Methodologie der Sozialwissenschaften, zur Politik des deutschen Kaiserreichs, zu Wirtschaft, Politik, Religion, Recht und Kunst in universalgeschichtlicher Perspektive; nach langem, krankheitsbedingtem Interim schließlich Professor für Gesellschaftswissenschaft, Wirtschaftsgeschichte und Nationalökonomie in München (ab 1919); gestorben 1920 in München.

Gerd Krumeich ist Professor emeritus für Neuere Geschichte an der Universität Düsseldorf; seit 2004 Leiter der Max Weber-Arbeitsstelle Düsseldorf; Chevalier dans l´Ordre des Palmes Académiques de la République Française.

M. Rainer Lepsius (1928–2014) Dr. Dr. h. c., zuletzt Professor emeritus für Soziologie an der Universität Heidelberg; Mitherausgeber der Max Weber-Gesamtausgabe; Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und außerordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Birgit Rudhard Keine aktuellen Daten verfügbar.

Manfred Schön ist Mitarbeiter der Max Weber Arbeitsstelle Düsseldorf der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Rezensionen

Folgende Rezensionen sind bekannt:

In: Leviathan – Zt f Sozialwissenschaft — 1 (2010), S. 94
In: Rechtsgeschichte (Rg) — 2010, Heft 17, S. 215–219 (Andreas Anter)
In: Süddeutsche Zeitung – F — 22. November 2008, S. 17 (Gregor Schöllgen)
In: Informationsmittel f. Bibliotheken — Www.ifb.bsz-bw.de (22.04.2009) (Joachim Lilla)
In: Annales Histoire Sciences Sociales — 70 (2015), S. 489–492 (Hinnerk Bruhns)
In: Archiv für Kulturgeschichte — 92 (2010), S. 213–216 (Gregor Schöllgen)
In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (ZfG) — 57 (2009), S. 655–657 (Eberhard Demm)
In: Archiv für Sozialgeschichte — 51 (2011), S. 645–660 (Friedrich Lenger)
In: Max Weber Studies — 22 (2022), S. 74–124 (Klaus Lichtblau)
In: Sociologia Internationalis — 46 (2008), S. 270–271 (Justin Stagl)
In: Süddeutsche Zeitung – F — 22. November 2008, S. 17 (Gregor Schöllgen)
In: Historische Zeitschrift — 290 (2010), S. 843–844 (Gregor Schöllgen)
In: Neue Zürcher Zeitung — 13. Oktober 2008, S. SB 14 (Stefan Breuer)