Der Islamist Hassan Abdullah al-Turabi (1932–2016) war der theoretische Kopf hinter dem islamistischen Regime Omar al-Baschir im Sudan. Ist es möglich, einem Islamisten in einen Dialog zu treten? Die Dissertation von Alexius Chehadeh über den sudanesischen Islamisten, Juristen und Politiker Hassan Abdullah al-Turabi legt die Grundlagen dafür: Mit dieser Arbeit liegt erstmals eine deutschsprachige Untersuchung über al-Turabis islamistische Theorie des Staates, der Gesellschaft und zur Gewalt vor. Abdullah al-Turabi hat durchaus eigenständige Positionen in den Fragen der Minderheiten- und Frauenrechte vertreten, die deutlich von der traditionellen Lehre der islamischen Gelehrten abwichen. Dabei war er grundsätzlich zum Dialog mit Gläubigen anderer Religionen bereit.