Das Haar als Argument
Zur Wissensgeschichte von Bärten, Frisuren und Perücken
Overview
Abstract
Ob Bart, Glatze, Perücke oder Zopf, lange, kurze oder hohe Frisur – die Haartracht sagt immer etwas aus. Dabei kann es um sichtbare Abgrenzungen zwischen Religionen, Konfessionen, Ethnien oder Ständen gehen, um einen individuellen Distinktionswillen, um einen Ausdruck von Emotionen, oder die Demütigung durch andere, etwa bei der Rasur des Bartes oder des Haupthaars. Wissen über historische Haarmoden und ihre Bedeutung ist im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit immer wieder in zeitgenössische Debatten eingespeist worden.
Die Autorinnen und Autoren, die ein breites Spektrum literarischer, religiöser, politischer, gelehrter und pharmazeutischer Quellen sowie künstlerischer Werke erschließen, verstehen die Kulturgeschichte des Haares zugleich als seine Wissensgeschichte. Sie diskutieren, wie Wissen über Haar-Praktiken und -Bedeutungen in 'haarkundigen' Gesellschaften archiviert, zirkuliert und als Argument instrumentalisiert wurde. Dabei verbinden sich traditionell textphilologisch und objektbezogen arbeitende Disziplinen mit aktuellen sozial- und körpergeschichtlichen Fragestellungen.
Details
Das Haar als Argument
Franz Steiner Verlag
285 Pages
ISBN 978-3-515-11660-2 (Print)
ISBN 978-3-515-11663-3 (eBook)
Copyright year: 2022
First published: 30.05.2022
Table of contents
Content (19 Chapter)
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Chapter
Inhaltsverzeichnis
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Martin Mulsow: Einleitung. Wissensgeschichte zwischen sozialen Körperpraktiken und gelehrten Diskursen
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Haarwissen und Medizin
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Carine van Rhijn: ‘Tangled Knowledge’ or: How to Interpret a Recipe for a Lizard Hair Mixture in an Early Medieval Pastoral Manual
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Natalia Bachour: Haare als Geheimmittel in der Islamischen Welt
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Stefan Hanß: Eidechsenöl, Fledermaushirn, Bärenschmalz und Taubenkot Haarpflege als Körper-, Medizin- und Materialwissen im 16. und 17. Jahrhundert
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Rekonstruierte Haare in Kunst und Antiquarianismus
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Chapter
Religiöse Kämpfe, Decorum und Politik
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Chapter
Irene van Renswoude: In Praise of Bald Men. The Cultural Significance of Baldness in the Early Middle Ages
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Dirk van Miert: Early Modern Philologies of Hair. Hadrianus Junius’ Commentary on Hair (1556) and Boxhorn’s Little Mirrors (1644)
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Chapter
Kai Merten: ‚Roundheads‘, ‚Soundheads‘ und „Hair in Characters“. Zum Diskurs der Kurzhaarigkeit im englischen Bürgerkrieg
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Chapter
Lucinda Martin: Die ‚Mitteldinge‘ im Pietismus oder der seltsame Fall von Dittmars Bart und Gichtels Perücke
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Herrschaftsordnungen und Fremdwahrnehmungen
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Alexander Schunka: Perfekter Halt. Haare auf Reisen in der Frühen Neuzeit
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Ines Eben v Racknitz: Der Zopf als Argument. Skizze einer Wissensgeschichte der Haare in China
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Chapter
Kristina Kandler: Frisuren der Tugend und Untugend. Haar und Kopfputz im populären Medium des Gothaischen Hofkalenders
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