Der Völkermord am Stamm der Herero und Nama (1904-1908)

Anerkennung und Aufarbeitung eines deutschen Kolonialverbrechens


Essay, 2016

11 Seiten, Note: 1,3


Inhaltsangabe oder Einleitung

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts befand sich die Hälfte der Weltbevölkerung unter kolonialer Fremdherrschaft. Das Zeitalter des Imperialismus hatte seinen Höhepunkt erreicht und europäische Staaten bestanden zunehmend darauf sich überseeische Gebiete anzueignen. Doch im Vordergrund des Kolonialismus stand zumeist die Ausbeutung der indigenen Bevölkerung und die Bereicherung der Kolonialmacht auf Kosten der eroberten Gebiete. Ab Mitte des neunzehnten Jahrhunderts wuchs das Interesse der europäischen Mächte an der Eroberung von afrikanischen Gebieten. Dies hatte zur Folge, dass Afrika bis Ende des 19. Jahrhunderts fast vollständig unter europäischer Besetzung stand und 1885 auf der Berliner West-Afrika Konferenz ("Kongokonferenz") schließlich zwischen den einzelnen Großmächten aufgeteilt wurde. Dem Deutschen Reich wurde dabei das Festland des heutigen Tansania mit Ruanda, Burundi, Kamerun und Togo sowie Südwestafrika, heutiges Namibia, zugesprochen.

Fast alle afrikanischen Völker verloren bis dahin ihre Freiheit und standen unter der Gewalt ausländischer Regierungen. So auch die in Südwestafrika ansässigen Stämme der Herero und Nama. Rassismus, Unterdrückung und fehlende Selbstbestimmung bekam die einheimische Bevölkerung täglich zu spüren. Dies führte in den deutschen Kolonie zu katastrophalen Zuständen. Daraufhin riefen die Stammesoberhäupter 1904 zum Widerstand gegen die deutsche Besetzungsmacht auf, welcher letztlich in einer kriegerischen Auseinandersetzung mit dem Deutschen Reich endete. In diesem Krieg begann das ehemalige Deutsche Reich eines seiner größten und verheerendsten Kolonialverbrechen, indem es die fast vollständige Vernichtung eines afrikanischen Stammes herbeiführte.

Dieser Krieg gilt aufgrund seiner menschenverachtenden Kriegsführung als erster Genozid des 20. Jahrhunderts. Ungeachtet der mehrheitlichen Einstimmigkeit von Historikern zu dieser Thematik, meiden deutsche Politiker dennoch das Wort "Genozid" in diesem Zusammenhang zu verwenden und geben über Jahrzehnte hinweg weder eine offizielle Erklärung noch eine Entschuldigung diesbezüglich ab.

Details

Titel
Der Völkermord am Stamm der Herero und Nama (1904-1908)
Untertitel
Anerkennung und Aufarbeitung eines deutschen Kolonialverbrechens
Hochschule
Technische Universität Chemnitz
Note
1,3
Autor
Jahr
2016
Seiten
11
Katalognummer
V511522
ISBN (eBook)
9783346087492
ISBN (Buch)
9783346087508
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Postkolonialismus, Afrika, Herero, Nama, Nambia, Kultur, Aufarbeitung, Völkermord, Deutschland
Arbeit zitieren
Vanessa Beyer (Autor:in), 2016, Der Völkermord am Stamm der Herero und Nama (1904-1908), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/511522

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Der Völkermord am Stamm der Herero und Nama (1904-1908)



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden