Die Einheit der Schöpfung und des Menschen. Ihre kulturelle und interkulturelle Funktion

Cultural Implications Of the Unity Of Man and Creation


Forschungsarbeit, 2012

159 Seiten


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

A. Das religiöse Bewusstsein als einheitsstiftendes Agens der Menschheit
1. Menschliche Defizite hinsichtlich der komplementären Erkenntnis der Einheit und der Diversität:
Auf der individuellen Ebene
Auf der kollektiven Ebene
2. Grundlagen und Weg der Einheit

B. An epistemological basis of an integrative frame of mind and consciousness. A review of the intercultural paradigm
1. The state of the intercultural art and science:
On human relativity in intercultural research
2. Enhancing the intercultural art and science:
Sources, models and the achievement of supreme cultural
intelligence
3. Intercultural Practice: Synopsis of Inter-/Transcultural Management Instruments

C. Vom Gebrauch der Religion als göttliche Heilung und Heiligung des Menschen und der Schöpfung
1. DER PRIMAT GOTTES
2. DIE BIOLOGISCHE, DIE PSYCHOLOGISCHE UND DIE GEISTIGE NATUR GANZHEITLICHER MENSCHLICHER KULTUR
3. SUMMUM UNUM & THE DIVERSITY OF LIFE
4. DIE REVOLUTION DER NÄCHSTENLIEBE ALS MANAGEMENT DER GLOBALEN KRISE
5. GLOBAL CULTURE SYSTEMS ANALYSIS: SUSTAINABILITY AND ACCOUNTABILITY

Bibliographie

A. Das religiöse Bewusstsein als einheitsstiftendes Agens der Menschheit

Menschliche Defizite hinsichtlich der komplementären Erkenntnis der Einheit und der Diversität:

Auf der individuellen Ebene

Die maßgeblichen Weltreligionen, zumindest die monotheistischen, gehen davon aus, dass es einen einzigen Schöpfergott gibt, den sie in ihren diversen Sprachen Abba oder Vater nennen. Zwei Einheiten kann es nicht geben, da die Einheit inklusiv und allumfassend ist. Deshalb kann man von der Einheit eines Vaters und ebenso von der Einheit einer Menschheitsfamilie ausgehen. Da alle Kinder des einen Vaters sind, sind sie somit alle Brüder und Schwestern in der Einheit des einen Gottes und Vaters aller Menschen, ja sogar aller Wesen der Schöpfung und der Schöpfung insgesamt. Und selbst nicht-monotheistische Religionen, wie beispielsweise der Hinduismus und der Taoismus, sowie einige Naturreligionen lassen sich trotz ihrer polytheistischen Götterwelt – sofern sie ganz durchdacht werden, auf das Prinzip der Einheit der Schöpfung und eines Schöpfers zurückführen. Fehlt dem Menschen die Erkenntnis der wahren Natur der Einheit, der allintegrativen, unteilbaren Logik, die den Menschen ebenso logisch veranlasst, dieselbe Quelle von der er stammt im individuellen oder kollektiven Anderen zu erblicken, erkennt er nur das Trennende, das als Antagonismus konstruiert wird.

Ist es eine Frage der Entwicklung des menschlichen Einheitsbewusstseins auf einer logischen, rationalen Basis und eines dieses stützenden integrativen Beweggrundes des Herzens, der die rationale Erkenntnis der Einheit beflügelt und konsolidiert und somit als fortwährender Integrations- und Versöhnungsansporn wirkt. Die Erkenntnis der eschatologischen Einheit mit ihrer menschlichen Bindekraft wäre somit das Panaceum der Menschheit par excellence.

Weder das Internet noch die Politik kann die Einheit des Menschen bewirken, solange der Mensch nicht die a priori Einheit erkennt. Alles wird endlos gespalten - was grundverschieden von einem natürlichen Pluralismus und Vielfaltsprinzip, die gleichermaßen dringend erforderlich sind, um die menschlichen Optionen im Geist einer diese tragenden Einheit zu optimieren – solange der Sinn, Zweck und die Erkenntnis der Einheit nicht existieren. Vielleicht ist es schlicht eine Frage der Sozialisierung deren weltweite Priorisierungen nicht einheitsorientiert, sondern nur ethnozentrisch ist. Und mit diesem selbstorientierten Primat, das sich in allen Bereichen und Belangen der Gesellschaft repliziert, ist nun die Grundlage für eine den Geist der Einheit unterminierenden geschichtlichen Weichenstellung erfolgt.

Mit der heutigen Globalisierung nehmen die zentripetalen Tendenzen auf Kosten der zentripetal-integrativen nur noch zu, während die ideologische Ära es noch vermochte, die zentripetalen Tendenzen der weltweiten Akteure zu bipolarisierten und die kulturelle Diversität unter einem ideologischen Prinzip höherer Ordnung des Kapitalismus oder des Kommunismus zu integrieren. Der Mensch ist also durchaus in der Lage, seine Tendenzen in den Dienst eines höheren Ordnungsprinzips zu stellen und alle Motive diesem unterzuordnen.

Mit die Multipolarisierung der Welt haben erkennen wir nun eine Art Rückkehr in einen kulturellen Ethnozentrismus als Nachfolgekonstrukt des Nationalismus. Das heißt, die zentrifugalen Tendenzen nehmen exponentiell zu. Und dies erfordert nun, ebenso wie die ideologische Welt des 20. Jahrhunderts die Nationalismen bis zu einem gewissen Maß unterordnen konnte, wiederum eine integrative Wertepriorisierung, die nun nicht mehr auf einem Dualismus gründet und somit eine Konfliktdialektik begründet, die mit dem Gleichgewicht des technologisch bedingten Schreckens untragbar für die Kontinuität der Menschheit wurde, sondern vielmehr eine integrative Wertepriorisierung, die auf dem Prinzip der Einheit gründet.

Der Einheit kann sich nichts entgegenstellen, es sei denn etwas oder jemand möchte sich außerhalb des alles bedingenden Lebensprinzip positionieren. Doch dies bedeutet nicht Sein, sondern Nichtsein, sofern das Einheitsprinzip auch das Prinzip der Wahrheit und des Lebens, des einen Weges oder Alternative schlechthin ist. Was Einheit, Wahrheit und der diese inkarnierende Weg ist, ist keine theoretische, sondern eine eminent vitale und praktische Frage. Der Test der Validität der Antwort besteht in der Wirkung der Einheit. Spaltet sie, so ist es nicht das rechte Einheitsbewusstsein mit dem ihre Protagonisten ausgestattet sind. Integriert und harmonisiert sie, so ist es der angenommene Geist der Einheit, der auch nur Einheit stiften kann. Es ist also wichtig, die rechte geistige oder biologische Erkenntnis der Einheit zu haben, die erkennend die Diversität des evolutionsoptimierenden Pluralismus integrieren kann.

Verwenden wir nun diese Hypothese eines eschatologisch fundierten und wissenschaftlich gestützten Einheitsmotivs und wenden es auf die Beurteilung der Welt and, so erkennt man leicht die Wahrhaftigkeit oder Nichtwahrhaftigkeit der Einheitspostulate.

Vielleicht kann man die Nichterkenntnis der Einheit auf Ignoranz und Armut und deren Instrumentalisierung zurückführen, wie behauptet wird. Andererseits ist ein hoher Grad an technischer Intelligenz aber ebensowenig ein Garant für die Erkenntnis der Einheit. Das musste ich sogar unter relativ jungen Teilnehmern an meiner transkulturellen Managementveranstaltung an einer sogenannten Eliteuniversität feststellen, in der z. B. ein südasiatisches und ein südeuropäisches Teammitglied einfach nicht in der Lage sind, miteinander zu arbeiten, Obwohl sie graduierte Ingenieure mit einer vergleichbaren Berufskultur sind, scheint bisweilen die fehlende Erkenntnis der fundamentalen Einheit vor aller weltanschaulichen kulturellen Unterschiedlichkeit jedwede Form der zivilisierten Zusammenarbeit unmöglich zu machen. Doch die Erkenntnis der a priori Einheit hätte das Solve et Coagula der Differenzen sein können, das heißt, in Kategorien des Management des Wandels ausgedrückt, hätte die unter aller Diversität befindlichen Erkenntnis der Einheit eine Flexibilisierung der starren kulturellen Antagonismen durch den Geist der Einheit und somit des darauffolgenden tragfähigen Miteinanders im Geist dieser Einheit erfolgen können.

Die Einführung der komplementären Variablen der die Diversität bedingenden und ergänzenden Einheit kommt dem Solve et Coagula der Alchemie, oder kulturell gesprochen, dem Aufweichen der sozialisierungsbedingten starren Fronten gleich. Wenn diese starren Fronten durch das gleichermaßen existente Agens der Einheit gelockert sind, kann ein fruchtbarer Humus für die Arbeit entstehen. Das Coagula, das die Transformation konsolidiert stellt einen neuen Geist der Zusammenarbeit auf integrativer Basis bereit. Man könnte dieses Management des kulturellen Wandels in Anlehnung an folgendes Prinzip das Managements des Wandels formulieren

Modell des Managements des kulturellen Wandels

Phase 1 Phase 2 Phase 3

Defreezing Change Refreezing

Solve Flexibilisierung Coagula

Diversitätsbewusstheit Relativierung der Position Einheitsbe- bewusstheit

Der Schlüssel ist die Erkenntnis des einheitsstiftenden Agens und dessen Anwendung, die rationale Erkenntnis, sowie die Bereitschaft diesen Wert, der keine relative Einheitskonstruktion ist, gleichermaßen zu würdigen – und das ist ein Gebot der Vernunft und der Evidenz unter dem Blickwinkel der Wirkungen – beziehungsweise dieses Agens aufgrund seiner entscheidenden Bedeutung für relationale Prozesse zu priorisieren.

Die widerspruchsfreie Einheit kann insbesondere biologisch und/eschatologisch deriviert werden und ist somit kein Massen- oder energetisches Phänomen, wie es der Kollektivismus, der Faschismus und New Age lehren. Allein die Einheit im transzendenten Geist Gottes, der sich menschlichem Gutdünken entzieht, kann die immanente Einheit realisieren. Sie ist ein Apriori und braucht nur erkannt und im Sinne ihrer zur Einheit des Schöpfers zurückführenden Finalität erkannt und wieder priorisiert zu werden, nachdem der Mensch diesen Weg im Bann der Diversifizierungslogik vergessen haben mag.

Sie ist ein Apriori und eine Gegebenheit, die Teil seiner geistig biologischen Wahrheit von Anfang bis zu Ende, Alpha und Omega ist. Ihre Erkenntnis ist ein Geschenk. Alle Versuche menschengemachte Einheitskonstruktionen verschiedener weltanschaulicher Art nach menschlichen Maßgaben herbeizuführen, entstammen häufig dem dualistischen Intellekt und erzeugen Antagonismen. Daher muss man die Einheit von ihr selbst her denken, ihre Wirkweise beobachten und einer Prüfung unterziehen, um den rechten Geist der Einheit vom falschen zu unterscheiden.

Ein vermeintliches elitäres intellektuelles Umfeld in dem weder geistige noch physische Armut grassiert, sondern eher ein Überfluss an vermeintlich rationalen und materiellen Ressourcen ist mitnichten ein Garant eines nachhaltigen menschlichen Einheitsbewusstseins, ganz im Gegenteil, wie ich aus meiner Erfahrung im Kontext amerikanischer, britischer und deutscher Elite-Einrichtungen erkennen kann.

Denn, obwohl sie mit den Errungenschaften der Quantenphysik arbeiten, können sie die Komplementaritätstheorie/-prinzip nicht sozialwissenschaftlich für die entsprechende soziokulturelle Einsicht transponieren und eine Konkomitanz der differenzierenden und der integrierenden Aspekte dies Menschlichen erkennen, die die Realität des Menschlichen differenzierter, umfassender und sozialpsychologisch wirksamer beschreibt. Gewiss ein Resultat der nicht die Einheit priorisierenden Bildung.

Auf der kollektiven Ebene

Gleich der Natur, die das Vakuum offenbar scheut, spielt auch im geistigen Bereich die Religion, im Kontext der zunehmenden, vor allem westlichen Säkularisierung, die Rolle eines durch diese hervorgerufenen weltweiten Vakuumphänomens.

Im Zuge ihrer Relativierung und Abwesenheit im menschlichen Bewusstsein wird die Integrationsfunktion der Religion somit einerseits nicht genutzt und andererseits als Waffe zur Eroberung des frei gewordenen geistigen Raumes missbraucht. Vielleicht stehen beide in einem kausalen Bezug zueinander, sowie ein Feind, der die Chance der Unterminierung aufgrund der Unaufmerksamkeit des vermeintlichen Gegners nutzt, um ideologisch und machtpolitisch von der Unbewehrtheit des Gegners zu profitieren.

Es ist eine Analogie zur Zersetzung der Wehrbereitschaft und des Nichtvorhandenseins von Abwehrkräften, der Mangel an Lebenswillen, der den Fortbestand des sozialen und physischen Organismus gefährden kann, oder einfach das Laissez-faire der Unbewusstheit und der Sorglosigkeit, die im Zuge der Säkularisierung keinen Anlass mehr für religiöse Werte sieht, da ihre Bedeutung für den Menschen nicht mehr wahrgenommen und ihr Platz von anderen, vielleicht tangibler erscheinenden Priorisierungen eingenommen wird.

Ein hochentwickelter Intellekt scheint mit einem unterentwickelten religiösen Bewusstsein einherzugehen. Das öffnet Tür und Tor für die Unterminierung einer nicht mehr wehrhaften religiösen Zivilisation, die in sich selbst das religiöse Bewusstsein nicht mehr als einen Wert per se priorisiert. Sie schwächelt geistig, was sich soziologisch als Zivilisations- und Kulturkonflikte vom Individuum über die diversen organisationalen und institutionellen Umfelder bis hin zur Gesellschaftskultur und zur globalen menschlichen Zivilisation manifestiert.

Die Behauptung des Terrains seitens jener geistigen Kräfte, die diese Situation mit einem längerfristigen Zeithorizonts sehen, genügt, um mit der Zeit die Waagschalen zu ihren Gunsten zu kippen. Nur ein offenes und unbewehrtes Haus kann vandalisert werden, nachdem die Wachsamkeit und Achtsamkeit der Bewohner gewichen ist.

In der emergenten Welt dagegen, in der Armut und Bildungsnotstand herrschen, können diese Falktoren in der Tat ebenso kultur- und Religionskonflikte generieren, wie deren Überfluss im westlichen kulturellen Kontext. Während die Medien und die vorherrschende Gesellschaftsmoral mit ihrer säkularisierten und relativierten Ersatzreligion des wertefreien Materialismus die Gemüter der letzteren in ihren Bann gezogen hat, haben in der emergenten Welt die expandierenden Fronten diverser Formen der Religion die Gemüter in Beschlag genommen.

Während der vermeintlich zivilisierte Krieg der Kulturen und Zivilisationen subtil und eher geistiger Natur ist, sind die geistigen Frontstellungen in der emergenten Welt direkter und unmittelbarer, ebenso unmittelbar, wie die Armut geistiger und physischer Art. Die Materialität dieser Bedingtheit lässt sich leicht als Argumentation gegen einen designierten Feind instrumentalisieren. Und wenn die geistige und materielle Not transzendental potenziert werden und die vermeintliche Erlösung von dieser Not somit nachhaltig plausibel gemacht werden kann, dann ist es nur noch ein kleiner Schritt vom kalten zum heißen Kultur- und Religionskonflikt.

Heute, zu Beginn des Jahres 2012 berichten uns die Medien wieder von diversen latenten kulturell-religiös bedingten Bürgerkriegen in Nigeria, ja sogar von einem ethnisch-religiösen Cleansing (Säuberung!). Auch in Indien werden Nachrichten zufolge die christlichen Kirchen moslemisch, hinduistisch infiltriert, um medienwirksame Evidenz für die Beschaffung von Unterlagen als Beweis für illegale Konvertierung und somit die Verfolgung jener Christen zu legitimieren. Das kulturell-religiös (ethnische) Bürgerkriegsmotiv, das sich durch eine Frontstellung des Christentums und des Islam auszeichnet, ist transkulturell ersichtlich und hat im wesentlichen je nach kulturellem Kontext, ein kalte und eine heißere, eine subtile implizite und offensichtlichere explizite Variante. Dies ist ein überdeutliches Phänomen, ein roter Faden der sich als die menschlichen Einheitsbemühungen zerrüttende, historische Kontinuität, die in den Attentaten auf das Oberhaupt der katholischen Kirche Papst Johannes Pauls II und die Maßregelung Benedikt XVI aufgrund der Regensburger Rede gipfelt, in der die historische Evidenz für diesen Sachverhalt der menschlichen Familie bewusst gemacht werden und ein offenbar strukturell bedingter Geist der Unterminierung der Einheit entlarvt werden sollte, denn die Wahrheit ist befreiend per. Beide Protagonisten der Einheit der Menschheit haben nach dem Gebot der christlichen Feindesliebe verzeihend und um Verzeihung bittend gehandelt. Das ist der Inbegriff der christlichen Religion, in der Gestalt des neuen Testamentes im Gegensatz zu den Antagonisten, die eher im Geist des Alten Testamentes handeln, das das Prinzip Aug um Auge, Zahn um Zahn als Handlungsmaxime hat, das obendrein noch von einem exklusiven Einheitsprinzip einer stark antagonisierenden Ingroup – Outgroup Prinzip Bewusstseins beherrscht wird.

Der Weg zum weltweiten Frieden bleibt steinig, wenn gerade auch die monotheistischen Religionen, die sich ja alle zum selben gemeinsamen Vater aller Menschen und somit zur impliziten Einheit der Menschheitsfamilie bekennen, dieses Primat der Einheit mit seiner alles und alle einbindenden schöpferischen Vaterschaft nicht erkennen oder es relativ zu ihrem jeweiligen Nutzen interpretieren. Das Primat der alles einbindenden Vaterschaft sollte alle konterkarierenden offenen, wie verborgenen Agenden der einen Menschheitsfamilie zu integrieren imstande sein, sofern das eine Absolute statt die vielfältigen Reaktivitäten priorisiert werde, wobei ersteres das eigentliche Erkennungsmerkmal des Einheitsmotivs der Akteure ist.

Entweder ihre Einheitserkenntnis im selben Vater ist nur eine Worthülse, mit der sie die Vorherrschaft zu legitimieren gedenken oder die Umsetzung mangelt an Konsequenz. Möglicherweise gibt es, wie in allem Menschlichen, auch hier Defizite, sowohl in der Erkenntnis, als auch der Kluft zwischen der Erkenntnis und deren Umsetzung in die Praxis, in der die Erkenntnis der machtpolitischen Instrumentalisierung geopfert wird, wie offenbar in der Gestalt des Versuchs der Einführung der Scharia im Norden Nigerias. Die Einheit der Menschheit nach den Maßgaben der Scharia, die das Rechtssystem inkarniert und das Staatsgefüge somit insgesamt determiniert widerspricht einer demokratischen Ordnung westliche Inspiration. Ein altes und eine neueres Kultur- Religions- und Zivilisationsverständnis treffen aufeinander und widersprechen sich wie zwei Ären der Geschichte oder zwei Jahreszeiten ohne die tiefere Erkenntnis zu haben, dass sie beide historische ´Zeitabschnitte repräsentieren. Und die Ineinanderverzahnung der historischen Epochen der beiden ideologischen Kultursysteme ist ja gerade der Gegenstand des arabischen Frühlings. Ebenso wie altes und neues Testament komplementär betrachtet Sinn ergeben und einander ergänzen kann vielleicht das westliche Kulturverständnis, das den arabischen Frühling inspiriert, vielleicht auf einem laizistischen Umweg die neutestamentlichen Ergänzung des vom alten Testament inspirierten Islam bereitstellen und somit beide auf eine gemeinsame Versöhnungsplattform im neutestamentlichen Geist der Aussöhnung der Menschheitsfamilie in dem einen Vater aller bringen. Hierbei handelt es sich um eine indirekte Kulturstrategie, die wirksam werden kann, wo anderweitig unüberwindbare religiösen Ingroup-Outgroup Antagonismen herrschen.

2. Grundlagen der Einheit

Interdependente Integrations- und Diversifikationsdynamiken sind ein dem menschlichen inneren wie äußeren, geistig wie körperlichem Auge zugängliche Wahrnehmung und Erkenntnis der Schöpfung – insbesondere der Einheit der Schöpfung - insgesamt, ihr menschlich erfahrbares Kennzeichen. Und wir erkennen diesen Bauplan der Einheit der Schöpfung sowohl in ihrer Gesamtheit, als auch in ihren Komponenten vom Weltall über die Galaxien, Planetensysteme des Makrokosmus bis hin zu der komplementären Hierarchie der Bausteine des Mikrokosmos. Beide Richtungen wurden bislang durch die mikro-makroskopisch interdependent arbeitenden Wissenschaften der Astrophysik und der Mikrophysik weitgehend entschlüsselt. Bereits der Blaise Pascal, der französische Philosoph und Mathematiker, erkannte, dass der Mensch ein Wesen der Mitte zwischen diesen beiden extremen des Universums, dem unendlich Großen und dem unendlich Kleinen ist.

Das Denken in ineinander verschachtelten Hierarchien von Einheiten mit ihren strukturell-funktionellen Integrations- und Diversifikations-dynamiken in der Einheit wird heutzutage, im Zeitalter der globalen Integrations- und der digitalen Revolution, dem Menschen immer ersichtlicher. Die Systemanalyse versucht diesem zentralen komplementären Aspekt der Schöpfung gerecht zu werden, um sie immer mehr in den Dienst des Menschen zu stellen. Die Ganzheitlichkeit – ein moderner Begriff für ihre durch ihre Einheit integrierte Vielfalt - von Systemen sind in der Gestalt des Holismus allgemeines Wissen geworden, da dies im Management ganzheitlicher innerlich und äußerlich wechselwirkender Aggregate innerhalb von Systemen eine tragende Rolle spielt. Wenn die Diversifikation-Integrationsdynamik aus dem Lot kommt, werden Systeme reversibel. Ihr Gleichgewicht lässt uns von Stabilität, Metastabilität und Instabilität sprechen, um ihre Permanenz dadurch zu charakterisieren. Es ist ein sichtbares Kennzeichen der materiellen Welt.

In der Genetik kommt die Logik der Einheit durch die Interdependenz von Genotypen und Phänotypen zum Ausdrusch, in der biologischen Architektur, insbesondere der Neurophysiologie des Manchen, kommt die Logik hierarchisierter Integrationssysteme im Gesetz der funktionellen Subordination und der strukturellen Integration zum Ausdruck. Wo immer sich das Auge des erkennend Wahrnehmenden hinwendet, kommt das zum Ausdruck, was wir quantenphysikalisch gesprochen, komplementäre, die Einheit und Ganzheit konstituierende Aspekte der Wirklichkeit nennen könnten, soweit die materielle und die energetische Natur der Wirklichkeit betroffen sind.

Die Natur mit ihren beiden komplementären Aspekten der Materie und der Energie hat aber auch eine Korrespondenz in der geistigen Welt. Die Betrachtung der sichtbaren und der unsichtbaren Welt veranlasst uns zu einer einheitlichen Erkenntnis der Einheit mit ihren komplementären allintegrativen Dynamiken. Genesis beschreibt, wie diese eine Welt durch den absoluten, einen Schöpfer, als Ganze, mit ihren diversen Komponenten, im Wege der Teilung und Abgrenzung des Chaos durch die Schöpferkraft Gottes, des Wortes, das allem vorausgeht, erschaffen wurde und wie diese allumfassende überzeitliche Transzendenz vermittels des Wortes die manifestierte Diversität des Zeitlichen integriert und für immer bedingt.

Der Logos und die Manifestation, inklusive des Menachem, sind der Archetyp der interdependenten, komplementären Einheitsdynamik. Der Mensch mit der männlich-weiblich komplementären Einheits-Diversitätsdynamik bildet das menschliche Pendant zum Grundprinzip der Einheit der Schöpfung. Alles Menschliche ist gleichermaßen in komplementären Interdependenzen gefärbt, sowohl anatomisch, physiologisch, als auch geistig. In der Genese der Schöpfung selbst tritt dieses Schöpfungsprinzip zutage und die gesamte Schöpfung inklusive des Menschen ist nach ihm entworfen und gebaut. Heute können wir es mehr und mehr in den Fachsprachen der die Einheit in Myriaden von diversen Disziplinen zum Ausdruck bringenden Sprachen formulieren. Und ob wir die Schöpfung kreationistisch oder anders formulieren, die Evolution veranschaulicht das Prinzip.

Betrachten wir die christliche Trinität, so erkennen wir die Konvergenz der Einheit und der Diversität in dieser höchsten geistigen Metapher und Realität der Spiritualität, ja selbst der Begriff der Religion impliziert eine Interdependenz und Integration der menschlich manifestierten Diversität mit dem Prinzip der Einheit des Schöpfers schlechthin. Und der Mensch repliziert das Prinzip, dessen Ebenbild er ist.

Das Kreuz symbolisiert die menschliche Morphologie dieses Prinzip und die horizontalen-vertikalen Dimensionen weisen auf die Integration im Mittler auf die eine transzendente und die andere diverse Welt hin. Wo wir hinschauen haben wir, modern formuliert, fraktale, variable Repräsentationen des einen Prinzips der Einheit mit seinen komplementären integrativen und diversifizierenden Dynamiken, die in vielen Religionen zum Ausdruck kommen, dem Taoismus, der es energetisch als Yin-Yang Prinzip formuliert oder anderen, die die aus der Alleinheit und Transzendenz hervorgehenden Schöpfungsphänomene personalisieren, wie beispielsweise der Hinduismus.

Von der Warte unserer christlichen Zivilisation könnten wir also im Kreuz das Symbol und die Benchmark aller menschlichen-metaphysischen Phänomene von Alpha bis Omega sehen, das Symbol der menschlich höchsten denkbaren Erkenntnis, die auch noch das dem menschlichen Auge verborgene Nichtkennbare beinhaltet. Seine Macht wird offensichtlich, weil es alle Welten und deren Prinzipen, inklusive das allem zugrundeliegende Einheitsprinzip repräsentiert. All-Einheit ist All-Macht könnte man sagen.

Die tangible menschliche Relevanz besteht darin, dass menschliche und soziale Organismen ebenso, wie die der weiteren Natur, systemanalytisch gesprochen, das Prinzip der komplementären Einheitsdynamik inkarnieren müssen, um nicht der Reversibilität anheimzufallen. Individuelle und interkulturelle Systeme erfordern eine systemspezifische kulturelle und biologische Homöostasis, um ohne sie zerrüttenden Stress zu leben und sie leistungsfähig zu erhalten.

Macht man die Erkenntnis des einen alles durchwebenden und erhaltenden Prinzips der einen Quelle der alles bedingenden Kraft des Wortes - des Primates Gottes - zum Leitmotiv seines menschlichen Wirkens, so erübrigt sich Überflüssiges, das nur ein Ersatz des nicht gewürdigten Ureinheitsprinzips ist. Der Großteil der Sozialwissenschaften hat eine Ersatzfunktion für die Nichterkenntnis des einen Schöpfungsprinzips und seiner Befolgung. Es ist so, als wolle der Mensch seine eigene Erlösung auf analytischem-mentalen Weg in die Wege leiten. Und wir sehen, dass er weder seine individuelle noch soziale Einheit auf diesem Weg realisieren kann. Es ist nicht der Weg Gottes, der direkte, eine und wahre Weg, solange er den Weg der Schöpfung und des Lebens an sich aus dem Auge verliert.

Die Erlösung aus dem Labyrinth des Menschlichen kann also insbesondere durch die Wiederkenntnis des Schöpfungsprinzips erfolgen. Ecclesiastisch modern formuliert könnte man dies als Neuevangelisierung vom Geist Gottes und der Schöpfung her bezeichnen. Das Prinzip ist inkarniert in Christus, im Symbol des Kreuzes. Alles was nicht von dieser Quelle kommt, zerrüttet die Einheit der Schöpfung, alles was von ihr kommt, vom Schöpfer und der im Schöpfungsprinzip vorgegebenen integrativen Kräftedynamik fördert die von der Schöpfung her intendierte Natur der Dinge. Es folgen Einheit und Frieden in individuellen und sozialen Organismen. Ihre Korrumpierung ist die Aktivität der Perversion des Schöpfungsprinzips und der Mensch erfährt es als seine Einheit und den damit einhergehenden Frieden und die Freiheit der göttlichen im Menschen manifestierten Ordnung unterminierend.

Das dynamische Einheitsprinzip oder seine Abwesenheit bedeuten, dass das Göttliche oder das dem Göttlichen entgegengesetzte Prinzip aktiv ist beide haben die ihrem Geist der Wahrheit oder der Lüge entsprechenden konstruktiven oder destruktiven Konsequenzen in allen Systembereichen des Alls der Schöpfung. Der Mensch wandert auf des Messers Schneide zwischen den Optionen des freien und entscheidungsfähigen Wesens und fühlt auf jedem Schritt hautnah bis in seine tiefsten Bereiche des Menschlichen hinein beide Logikern: die der Einheit und die der Zerrüttung der Einheit mit ihren Folgeerscheinungen im geistigen, sozialen, biologischen und seinem gesamten Umweltsystembereich.

Menschliches Trachten nach Einheit in den diversen weltlichen Bereichen, das sich außerhalb des Schöpfungsprinzips vollzieht, ist hinfällig, denn nichts außerhalb der Ordnung der Schöpfung an sich ist von Bestand, auch nicht die größten Reiche, Systeme und Aggregate. Sie sind auf Sand gebaut, zeitbedingt und reversibel. Nur wer auf den Felsen der All-Einheit, auf den einen Schöpfer baut, ist unzerstörbar. Die Bibel lehrt die Einheit. Sie ist ihr roter Faden. Religion ist die Wiederherstellung der All-Einheit zwischen dem einen wahren Gott und dem Geschöpf, nach christlichem Verständnis über den Mittler Christus in der Gestalt Jesu von Nazareth. Dieser Weg erübrigt menschliche Ersatzkonstrukte.

Kosmologisch, vom Urknall bis heute, spirituell, vom Wort, das vor allem war und dieses diverse Universum hervorgebracht hat und bis heute erhält, biologisch, physiologisch, philosophisch und soziologisch, wie auch heutzutage geopolitisch und weltwirtschaftlich, Weltkrieg und Weltfrieden gleichermaßen, alles dreht sich letztendlich und das Geheimnis der Geheimnisse der Einheit und die gesamte Bibel ist eine Elegie der Einheit mit der Liebe als absolutem Gipfel und Gesetz der Einheit par excellence.

Das alle Formen der Einheit bedingende Prinzip der Liebe ist daher das erste und größte Gebot. Sie wird häufig mit Gott selbst gleichgesetzt. Er ist die Quelle der Liebe und Einheit schlechthin. Um diese beiden Attribute im individuellen und kollektiven Menschlichen zu realisieren führt kein Weg um ihn herum und in dem Maße, wie die Relativierung der Säkularisierung sich an dieser Logik vorbeizumogeln versucht, wird sie die Grundströmung des Lebens verseuchen, sowie sie die Umwelt kontaminiert.

Die Holocausts sind im Bewusstsein der Menschen, wo sie sich durch die Missachtung und Übergehung der Gesetze der Schöpfung lange im Vorfeld anbahnen. Genozide, Kultur- und Religionskriege, Wirtschafts-. militärische und globale psychologische Kriege diverser Art sind unter den moderneren Varianten der Entfernung von der Einheit, dessen Inbegriff Gott und die Agape sind. Atomisierung, Isolierung, Götzentum und sexuelles Konkurrenzgebaren sind an die Stelle der drei Attribute der Einheit, Gottes und der Agape getreten.

Der Mensch scheint seine auf der Einheit mit dem Schöpfer und der Schöpfung gründenden Identität allmählich zu verlieren und seine Wege individuell und gesellschaftlich, sowie seine Kondition überhaupt, prekär und unberechenbar zu werden. Man versucht, Ersatz-Einheitskonstrukte strategischer, wirtschaftlicher, finanzwirtschaftlicher und technologischer Art zu schaffen, die alle reversibel sind, soweit sie nicht durch eine Anbindung und Einbindung in der Gesetzmäßigkeit der Einheit verortet und somit tragfähiger und nachhaltiger sind, denn außerhalb der Schöpfungsaxiomatik kann nichts, rein gar nichts, von Bestand sein.

Kein dogmatisch-fundamentalistischer Gottesstatt, sondern die Re-ligio im etymologischen Sinne der Rück-Verbindung mit den drei komplementären die Einheit konstituierenden Attribute erlösen den Menschen aus seinen relativen, nichtnachhaltigen Einheitskonstrukten und deren reversiblen Artefakten, die wir heute weltweit in den diversen institutionellen und organisationalen Bereichen, vom seine verlorene Einheit suchenden Individuum bis hin zur Familie der Menschheit, die ihrerseits die Einheit sucht, beobachten.

Wenn Organismen, biologische oder soziale, ihre Einheit verlieren, vergehen sie, doch zuvor versuchen sie den Verlust ihrer Integrität durch andere Organismen zu kompensieren, was interindividuellen und interkulturellen Konflikt verursacht. Deshalb ist es soziokulturell erforderlich, sich mit der fundamentalen Frage des das Leben bedingenden Schöpfungsprinzips der Einheit auseinanderzusetzen und einen Kompass zu entwickeln, der immer wieder die Leben bedingende Hierarchie der Einheit auf den verschiedenen Stufen vom Göttlichen, über das Gesellschaftliche bis zum Individuellen zu sichern und gegebenenfalls den Kurs der Organsimen zu deren Erhaltung zu korrigieren. Dies vollzieht sich in gewissen Bereichen der Schöpfung automatisch gesteuert, während der Mensch, jenseits der physiologischen Autoregulation seine Wege und Werte darüberhinaus bewusst steuern muss.

B. Erkenntnistheoretische Grundlagen eines integrativen Bewusstseins. An epistemological basis of an integrative frame of mind and consciousness
A REVIEW OF THE INTERCULTURAL PARADIGM

A REVIEW OF THE INTERCULTURAL PARADIGM

Scio, ut nescio!

ergo

Nosce te ipsum - Γνῶθι σεαυτόν - Conócete a ti mismo! - Know thyself!

(Socrates)

1 The State of the Intercultural Art and Science
On human relativity in intercultural research

NATO has contributed its share to the liberation of Libya. It is not yet sure, whether, from the western standpoint, that is liberation into the past or into the future, as the introduction of a form of Islamic law has also been announced. Culture and religion are important components of culture indeed and seem to be stronger than presumed attractiveness of western ideology. Exactly a fortnight ago media have been reporting about an escalating demonstration by Coptic Christians in Cairo which has caused a considerable number of victims, which has, however, been trivialized by some media by presenting it as business as usual in this part of the world. And as if I was not enough, the seismic changes of the Arab spring, which also involves Syria and other nations of the Maghreb and the Mashreg, culminates so far in a strong physical earthquake today in Turkey. The Euro crisis and the sword of Damocles of a global financial crisis are again threatening to strike and “Boycott Wall Street” movements in culturally diverse forms question the legitimacy of the global financial system. The gaps between the haves and the have-nots as well as the cultural gaps between players are seemingly widening to such an extent that the geological earth drifts apart as much as the social world. And this fragmentation and antagonizing atomization seems to have its cause in a divisive force in the human psyche which should be looked at in search of a remedy for the ongoing externalization of division with its logic of conflict. It raises the questions of integrative forces in man to counterbalance divisive forces. The spirit of division in many shapes and forms seems to prevail over the spirit of unity, from the local to the global, from the personal to a worldwide scale. Is that the shadow of today’s technologically feasible global integration? However, conditioned separation and division as well as a priori given essential unity of man are both aspects of man. When this complementary reality is lost out of sight dysfunctionalities occur in the organism of humanity. So the question seems to arise how this lopsided prioritization of human anthropological reality can be rebalanced, how the game of the perennial centrifugal and centripetal forces in many garbs can be harmonized and reintegrated. More culturally and abstractly speaking the question arises, how the integration and reconciliation of myriads of singular forms and shapes and types of human diversity on the one hand and their essential unity as members of humanity on the other hand can be realized. The realization of the complementary synergetic function of both aspects of man’s constitution has a naturally conflict preventative impact, because the natural divisive forces are contained by the natural integrative forces. The perception of the whole has a controlling function, an integrative and pacifying impact within and as a consequence also without. Deficits with regard to the perception of this reality as an interdependent whole, which results from socialization as much as cultural conditioning - in fact it is part of fundamental overall human conditioning of man across cultures and civilizations - lead to a structural and functional imbalance of man that is counterproductive to the development of humanity from a diverse human species to a solidary human family with all its diversity. In the following we want to focus our attention on the contribution of intercultural research to the correction of this state of affairs in order to complement presumable deficits in intercultural theory and practice in view of enhanced global management. Not presumptuousness moves and motivates such a lofty perspective but rather the need to address a presumed core issue of human affairs. And unity is not a form of vague idealism but rather a functional aspect of the human.

A parabolic story in which an individual is looking for an object in the light of a lantern can be considered symbolic of mainstream intercultural research. When a passer-by asks the searching individual where exactly he has lost the object, the latter answers that it must have been a little further away, whereupon the puzzled passer- by further asks why he was not looking where he assumes he has lost the object in question. The searcher answered that he was looking here in the light of the lantern because the visibility was better in the light of the lantern.

Some intercultural research does not seem unlike the search of the lost item in our didactic, parabolic anecdote, as there seems to be a tendency to enquire within the known, rather than exploring new horizons that might cast a new, creative light on the object the research. While, for example, quantified sophistication is certainly legitimate and may provide precious insights and meet a human need for formula- like certainty based on specific numbers without ambiguity it does not necessarily mean that the researcher leaves the already charted territory of the known and comes closer to the destination aimed at by the pioneers of true intercultural research, which consists, so to speak, in the realization of a form of cultural Eldorado in the sense that man may reach masterhood in the control of the ambivalence of the culture variable with its divisive as well as its integrative and synergistic potentiality alike in this era of globalization with its increasing cultural challenges across the world as we have seen and said in the few introductory examples that epitomize the state of the world.

A quantum-cultural reading of cultural and intercultural reality suggests that specific data of cultures need to be complemented by the complementary momentum of cultures. It fulfills the metaphorical imperative of the complementarity principle Niels Bohr’s as well as of the insight gained from Heisenberg’s uncertainty principle. Both together allow us to view culture from two complementary angles and to state about the integration of the two optics: On the one hand there is the specific world of cultures with specific cultural data and coordinates based on empirical intercultural research, while the complementary optic is that of their wave dynamic and momentum. In order to integrate the two and to describe culture and its dynamics holistically, one has to leverage a neurophysiological analogy of twofold structural and functional integration. Not doing so means lagging behind scientific paradigms in the sense that the particle approach to cultures, where each culture is attributed a particular numerical position needs to be complemented by its dynamic momentum. The former tends to be more static, is classificatory and divisive per se, while the latter is dynamic and integrative. Both together constitute the more complete cultural reality that performs better globally in business management and politics alike and therefore needs to be leveraged in our time of increasing globalization challenges.

Quantum physics has not only allowed outer space conquest but it can also enable inner space conquest with the totality of its cultural conditioning. In other words the intercultural aquis (research output), as I shall try to show, needs to be complemented by the transcultural approach, which is a metaphorical application of the microphysics paradigm that has been inaugurated as long as a century ago already. Therefore it is high time to translate this epistemological breakthrough discovery as far as possible to the sociocultural domain as well.

The hope that global business, global communications and transportation infrastructure against the backdrop of an even wider scaled space research, in short, that advanced technology would also bring about the cultural integration of the planet and would complete the technically feasible global village socioculturally as well remained unfulfilled so far. On the contrary, rather than peacefully and solidarily, as in olden days but in new forms, draw the vital resources from the common wellsprings of the one village, in a spirit of worldwide interdependence and therefore solidary unity, we are in a process of technological convergence paralleled by cultural divergence. Some indicators for the drifting apart of the world, albeit coupled with the quest for the realization of synergy potentials in transnational management are, for example, that the perceived multicultural threat to the integrity of cultural identity in transnational organizational environments can lead to defensive, ethnocentric attitudes and behaviours that are humanly divisive rather than integrative. In some urban environments there is, in addition to the understandable need of cultural solidarity within foreign cultural environments, a trend to cultural ghettoization, which again is divisive rather than integrative. And in geopolitics and the economy, as one can deduce from the Euro crisis and that of the global financial system for example, there is a trend to undermine the integrative acquis of decades of integration policy by multilayered national cultural interests based divisive behaviours. National and supranational identities need further reconciliation and integration while obviously safeguarding cultural uniqueness as the basis for intercultural synergies, in the interest of a sustainable future at large. The game of the two fundamental forces – as in physics –, those that weld mankind together and those that rip it apart seem to have mankind in their grip as much as the gravitational and the antigravitational pull in nature. And when imbalances become too strong seismic change occurs as much in society as in nature. That leads to cyclical catharsis for the recovery of the balance of centrifugal-centripetal forces in diverse domains and shapes.

Half of the wars waged during the past decades were apparently motivated by the struggle for water and land and the two can be subsumed as the competition for food, as both resources together enable the resulting resource of food or in their absence lead to a lack of it and thereby undermine survival. Then the ensuing question of survival may be connected to deeply rooted and at times irrational motives like that of cultural overidentification for the sake of presumed insurance of survival – which may of course backfire and cause destruction of self an others alike – which may be difficult to control. Culture and its management-dependent ambivalence are at risk of becoming a focus of power and identity processes in the competition for food and the survival of cultural groups increasing in number and size that might be tempted to use and play the card of cultural identity in the power game about the access to resources. Culture and survival issues might therefore be at risk of forming a not so holy alliance in view of the future of humanity with its likely challenges. But in spite of this projected negative scenario that involves culture, that latter, if properly and more thoroughly understood can nevertheless also be a potential factor of integration of the planet as a whole. This dichotomy and its effective management in the interest of man is a tenor of this study. Whether culture plays the role of a factor of integration or of disintegration of mankind at its diverse scales and in its multilayered human contexts depends on the depth of its understanding and its management in the light of such enhanced insight with practical relevance.

From this vantage point one may ask whether the cultural question has been posed comprehensively enough, so as to lead to complete answers that involve the root causes of cultural processes whose understanding allows the sustainable management of culture. For, as long as one does not manage to penetrate to the root of culture and understands its rationale in depth one will keep turning in circles and gilding the cage the culture gurus have designed, assuming that one has achieved masterhood over cultural issues, without, however, ever finding the actual key that would allow one to open that golden cage and to access the path towards freedom in the sense of a more comprehensive management and control of the key cultural variable within man’s psychological constitution.

The well-known North American architect Frank Lloyd Wright was framing his architectural design challenge as the need of “cracking the box”, so as to integrate the structure with the environment in a new way. Well the intercultural box and the architectural box may indeed be likened, as both seem to require a wider and better performing contextualization in a wider whole that provides more sense and purpose.

The physical and the psychological definition of space do not lack a certain similarity. They however differ in a subtle way in the sense that the physical edifice had to be integrated into the Arizona desert at the time of Lloyds architectural research, while the psychological structure with its socio-culturally conditioned content has to be taken out of the limited desert of the mind to be reintegrated in the vaster space of human consciousness, so as to uncover the true meaning and logic of culture and to enhance the performance of its management by the wider horizon, that provides access to its governing axiomatic and thereby shows how culture can be recontextualized in a way that reengineers it from a sword into a plough that can help solving the human nutrition issue physically as well as psychologically: the need for healthy cultural identity and food alike.

In other words, the human mind with its conditioned sociocultural content, needs to be relocated in its wider context of the human spirit. This opening and resetting of the limited cage or box will show what the actual meaning of culture is within the context of human evolution. By perceiving the complete picture culture becomes manageable from the widest angle of vision and therefore the greatest sustainability and effectiveness. It becomes a true resource for the future of mankind rather than a potential treat. Practically the cultural and the intercultural will have to be embedded or recontextualized in an inner space that transcends them and which can therefore be called culture transcending human consciousness or transcultural consciousness. The inter-transcultural complementarity with the command, control and integration function of the transcultural with regard to the intercultural, based on a psychophysiological axiomatic can be leveraged for the benefit of man at every level and in every walk of life by global professional manager and common man alike. Finally one may rhetorically ask whether it is not necessary to create a more solid foundation for a structure in terms of scope in order to increase the performance, the bearing power and the capacity of the building, whether the building be physical or psychological in nature. In that sense we will design a bigger and more performing edifice that can house culture and its peaceful management comfortably.

2 Enhancing the Intercultural Art and Science: Sources, models and the achievement of supreme cultural intelligence

Intercultural theoreticians as well as practitioners sometimes tend to forget, in addition to the contributions of the diverse civilizations of the world to the topic, which we shall review later on, what the sciences of life, matter and energy as well as religion as an all-encompassing time transcending understanding of life can contribute to a complementary epistemological, transcultural perception of cultural diversity and its effective and sustainable management that suffices the global management imperative of our global multicultural age.

The transcultural and transdisciplinary perception and insight, which we shall look at in greater detail in the course of this exposé, are among other readings, last but not least also transpositions of hard scientific evidence, albeit at a metaphorical rather than a concrete level of course. I am referring more specifically to Niels Bohr’s complementarity principle, formulated in 1927 already. It is among quantum physics breakthrough discoveries which have enabled modern high-tech civilization right to space conquest. Not only the management of physical space but also that of psychological space can benefit from such principles, provided they are carefully - with due respect to the specificity to the disciplines - translated to other levels of life and research. Objections against the crossing of disciplines are legitimate and need to be carefully scrutinized in order to prevent confusion. But not attempting the judicious metaphorical translation of fundamental laws of existence, which due to their fundamentality affect everything that is supported by that foundation in nature as a whole, has not been and does not seem to be pardoned by history. On the contrary, the omission has called a form of scientific nemesis on to the world’s stage in the shape of the greatest cultural conflicts of human history. The translation and application of lead-paradigm shifts for an enhanced view of life is not only more appropriate epistemologically but also more ethical, because it is more truthful. And truth is one in which true science and true ethics seem to converge and guide human understanding and action in a new light, the light of truth which is sustainable per se. But it is never too late. Therefore let’s get started hic et nunc, here and now. At least the question needs to be raised in order to be not held accountable by history for an epochal omission.

It is also necessary to correctly read the principles of evolution with their logic of differentiation and integration in view of their translation to the management of cultural diversity. This duality is not to be interpreted antagonistically, guided by the individual and collective ego, but rather as a means of evolution for the purpose of furthering its finality of continuous enhancement. Microphysics as well as neurophysiology seem to illustrate that the principle of complementary dualities can contribute to a more effective conceptualization and description not only of material but also of immaterial expressions and manifestations of life, in particular from an application-oriented standpoint.

In the domain of biology a most determining complementary duality along with its integration comes into being at the very beginning of life itself, to such an extent that is seems to be the actual hallmark and leitmotiv of life per se, with myriads of variations and transpositions of its guiding theme. I am referring to the life enabling, unifying integration of the diverse complementary male and female genetic information in the fertilized ovum. Not heeding this activity of the intelligence of life itself from its very beginning does not permit either the correct understanding of the entire biographical course of this constitutional biological complementary duality. It is always advisable to reconnect to that root cause and compass of life as it adapts to and interacts with the environment in order to understand it anew at the diverse levels of its individual and social outforming. It is the assumed tenor of life and also of culture and therefore of this study. How much the very science of genetics is aware of the critical balances involved in this assumption will finally also decide on its destructiveness or creativity. What authority should the genetic feasibility enthusiasts be accountable to for irreversible manipulations of essential and implacable balances of life that condition its existence or inexistence? Are they apprentis sorciers? Can they be allowed to be such potentially corrupting agents of life? This question would, however, go beyond the scope of this essay, as it involves the question of culture and ethics in general and that of scientific culture and ethics in particular. It involves their duality and therefore seems to require an agent for the sustainable integration of that duality in order to prevent the ambivalence with regard the use of the acquis of genetics and its engineering. It is part of the overall integration of human duality in order to prevent a replication of what has happened with regard of the ambivalent use of quantum physics in the nuclear domain, which has been regretted by the leading scientists.

The translation of a principle of life and evolution to the sociocultural level, which cannot but also be supported by the very basis of life itself, besides which there is no other to our knowledge - in the interest of humanity and without its corruption by the dynamic of ego and greed - is not more and not less than a logical conclusion and a cultural act, worthy of civilized man.

But the contrary seems to occur, as one may infer from trends of corruption of that condition of existence itself in the shape of attitudes and behaviors of sexual competition, for example, or in the form of interferences with prenatal life. Here, the interdependence and complementary integration of life, its unity, does not always seem to be perceived. Such oblivion and estrangement from the fact of life itself, from its biological truth without alternative is a deviation from the one and only way of life – for there is no body and no life of replacement -. Such is the way, the truth and life which, in the religious optic, is epitomized by Christ, from who all men are images, albeit in myriads of diverse appearances, yet essentially united by the ultimate metaphysical template which is God in the appearance of Christ. In that sense religion is the ultimate panacea and sustainable solution for diversity issues of any kind.

It is necessary to know the corset of cultural conditioning and to also be able to liberate oneself from it when solutions within the known are out of sight. Or, in the golden cage metaphor, it may be necessary to transcend that cage, to free oneself thereof and to cut asunder the Gordian knot of the cultural logic of conflict when all attempts at solving and ending it seem to be exhausted, or, paraphrasing Shakespeare, when all ”cultural remedies are past” and no conventional cultural remedies seem to be left. In that way the culturally conditioned sorrow of man can be mitigated, which leads to the second part of Shakespeare’s stanza, i.e. „the cultural sorrow is over.“ In other words, the phylogenetic human endowment for the transcendence of the socio-cultural, mental space within by the noetic, metamental or transcultural dimension of a wider biologically-based space of consciousness can effect a wisely-integrative solution to all human diversity-related challenges. It appears as if the wisdom of life itself had foreseen from its very dawn that integrative option teleologically as an ever accessible rescue and resource of life for the regulation of its entire course of evolution in order to always be able to recover its integrity within a context of evolutionarily necessary diversification. It appears to be the very game of life that, although it may seem puzzling at the surface, makes sense at a deeper level of understanding. And the understanding compliance with it, based on the perception of the logic as a whole along with its evolutionary rationale, sets man free from diversity-conditioned struggle, as the ways of nature, of life, the very truth of life itself, are unraveled thereby. The complementary perception of the two strands of the game of evolution highlights the essential oneness of life with its dynamic that unveils its enigma to the perceiver. More specifically, culturally speaking, if the complementary transcultural integrative aspect of the intercultural surface view can be operationalized, then cultural sorrow that is due to human cultural astigmatism in the wider sense is truly gone by. Is that not the beginning of the fulfillment of the objective formulated in the heading of the chapter that intends to enhance the art and science of culture?

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Ende der Leseprobe aus 159 Seiten

Details

Titel
Die Einheit der Schöpfung und des Menschen. Ihre kulturelle und interkulturelle Funktion
Untertitel
Cultural Implications Of the Unity Of Man and Creation
Autor
Jahr
2012
Seiten
159
Katalognummer
V186897
ISBN (eBook)
9783656102359
ISBN (Buch)
9783656566281
Dateigröße
2082 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
In deutscher und englischer Sprache
Schlagworte
intercultural management, globalization management, Weltpolitik
Arbeit zitieren
D.E.A./UNIV. PARIS I Gebhard Deissler (Autor:in), 2012, Die Einheit der Schöpfung und des Menschen. Ihre kulturelle und interkulturelle Funktion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186897

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