Ausgangspunkt für das Werk ist das Parlament der Mapuche-Indianer von 1907 in Coz Coz. Es ist Schauplatz eines Kapitels chilenischer Geschichte, das geprägt ist durch große Konflikte zwischen Kulturen, die sich im eigenen Land fremd und unversöhnlich gegenüberstanden: die Kultur der Mapuche-Indianer und diejenige der Chilenen. Nach dem Verlust ihrer Autonomie nach 1883 standen die Mapuche im Zentrum von Konflikten um Eigentumsrechte. Betrug, Vertreibung, Landraub und Missachtung von Menschenrechten, denen sie sich von Seiten der in das Land drängenden chilenischen und ausländischen Kolonisten ausgesetzt sahen. Indianer, Missionare und Journalisten waren die Helden in diesen schweren Auseinandersetzungen im Süden Zentralchiles. Im Zentrum des Interesses steht dabei der bayerische Kapuziner-Missionar P. Siegfried Frauenhäusl (1868-1954). Er kämpfte mit Unterstützung der Presse - allen voran mit den beiden Journalisten Aurelio Diaz Meza und Oluf V. Erlandsen (Pseudonym Overland) - nicht nur für die Rechte der Indianer, sondern er war auch um eine Darstellung ihrer Kultur bemüht, die in raschem Wandel begriffen war.
Die Beiträge führender Lateinamerikanisten und ein umfangreicher Quellenteil (Chroniken, Briefe und Zeitungsberichte) vermitteln einen differenzierten Einblick in eine dramatische Umbruchphase der araukanischen Kultur und in die Geschichte eines Kampfes, der die Dimension eines regionalen Konflikts weit hinter sich gelassen hat und bis in die unmittelbare Gegenwart nichts an Aktualität eingebüßt hat.