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Die beiden Autoren klagen an: Bereicherung, Desinteresse und Arroganz der Eliten sind in Indien an der Tagesordnung, das politische System ist verrottet und entwürdigende Lebensbedingungen prägten den Alltag, insbesondere den von Frauen und Kindern. (Reinhold Heckmann)
Indien ist eine bewundernswerte Demokratie und verdient hohe Anerkennung. Dieser in der allgemeinen Öffentlichkeit, aber auch in der Politik und in Wirtschaftskreisen vorherrschenden Meinung widersprechen die beiden Journalisten, die sich bereits mehrfach als profunde Asien-Kenner ausgewiesen haben (zu G. Blume zuletzt BA 8/08, zu C. Hein zuletzt ID-A 16/13), vehement. Vielmehr sind Bereicherung, Desinteresse und Arroganz der Eliten im Land an der Tagesordnung, stellen sie fest; das politische System Indiens ist verrottet und entwürdigende Lebensbedingungen prägen den Alltag, insbesondere den von Frauen und Kindern. Sie beschreiben diese "Wirklichkeit der Opfer" mit vielen anschaulichen Beispielen aus dem indischen Alltag, berichten über ihre Gespräche mit Opfern von Gewalt, aber auch mit Politikern und Wirtschaftsführern, untermauern ihre scharfe Kritik mit viel Zahlenmaterial und gehen auch auf aktuellste Entwicklungen bis Anfang 2014 ein. Eine äußerst kritische Stimme zum heutigen Indien (vgl. auch die Analyse von P. Anderson: ID-A 16/14); für jeden Interessierten mit gutem Gewinn zu lesen. (2) (Reinhold Heckmann)