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Das exponentielle Wachstum von Medialität führt zu einer Umkehrung der Verhältnisse zwischen den konkret-realen und den virtuellen Lebensbedingungen des Menschen. Die Medialisation des Menschen läuet eine neue Entwicklungsphase ein, deren Auswirkungen viel diskutiert werden, aber noch lange nicht hinreichend abgeschätzt sind. Nicht die zentralen Plätze der Länder, Städte und Dörfer, sondern die medialen Plattformen und Foren bilden nunmehr die Mitte des Zusammenlebens. Über das Internet kann bald jeder mit jedem verbunden sein. Es macht den Anschein, als solle hier der alte Menschheitstraum realisiert werden, sich loszulösen von den zeitlichen und geographischen Bedingtheiten irdischen Daseins, indem eine weitestgehend immaterielle Existenzgrundlage geschaffen wird. Diese einerseits spannende Entwicklung kann andererseits in eine krankhafte Abhängigkeit vom Internet und seinen Derivaten führen. Das Buch stellt die individuellen und kollektiven Dimensionen der Medienabhängigkeit in einen größeren Zusammenhang. Aus verschiedenen medienwissenschaftlichen Perspektiven werden Antworten auf die Frage gesucht, was den Menschen bewegt, wenn er seine emotional-geistige Existenz so weit wie möglich auf eine virtuelle Ebene verlagert. Zahlreiche Beispiele zeigen, dass die digitale Wende tatsächlich einen tiefgreifenden Umbruch und vielfältige Herausforderungen für den Menschen mit sich bringt. „Avatare und Atavismen: Bert te Wildt beschwört den Untergang des Abendlandes im Zeitalter der Medienabhängigkeit - mit spannenden philosophischen Argumenten“ (FAZ)