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Märchen handeln nicht nur vom Weg zur Märchenhochzeit, sondern auch davon, wie es danach im Ehealltag weitergehen kann und können so therapeutisch genutzt werden. (Lieselotte Jürgensen)
Die Autorin, praktizierende Psychotherapeutin in Köln, hat Märchen daraufhin untersucht, wie weit sie etwas über das Gelingen oder Nichtgelingen dauerhafter Beziehungen aussagen. Nach der Hochzeit und dem ersten Verliebtsein, das wie das vollkommene Glück erscheint, müssen im Ehealltag auch die negativen Aspekte der Personen integriert werden. Märchen zeigen oft scheiternde, ja sogar den Partner vernichtende Beziehungen wie beim Ritter Blaubart oder dem Fischer und seiner Frau, aber auch sich weiterentwickelnde und dauerhaft befriedigende wie im Märchen von Purzinigele oder dem von der Hexe und ihrem Ehemann, die offen zu ihren dunklen Seiten stehen, sich aber auch abgrenzen können. 7 Beziehungstypen werden an 13 Märchen untersucht, für die sowohl objektbezogene als auch subjektbezogene Deutungsmöglichkeiten angeboten werden. Breiter einsetzbar als "Zwei in einem Sieb" der Gestalttherapeutin J.R. Brown (BA 8/04), neben den tiefenpsychologischen oder psychoanalytischen Interpretationen einzelner Märchen von V. Kast, H. Jellouschek, I. Riedel, E. Drewermann u.a. (2) (Lieselotte Jürgensen)
