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Einordnung in den Forschungsstand: Fokussierung auf kollektive Erfahrungen unter Einbezug der Akteur:innenperspektive -- Anerkennungstheorie als sozialphilosophischer Rahmen -- Überblick über die nationalstaatlichen normativen Ordnungen -- Qualitativ-rekonstruktive Studie zu Orientierungen und Handlungspraktiken Schwarzer Menschen im Umgang mit Missachtungserfahrungen -- Rekonstruktion sozialer Missachtungserfahrungen Schwarzer Menschen -- Diskursive Praktiken bei der Verhandlung von Missachtungserfahrungen -- Praxeologische Typenbildung (Sinngenese) -- Hinweise auf die Soziogenese -- Ländervergleich -- Einordnung der empirischen Ergebnisse in den sozialphilosophischen Rahmen: Möglichkeiten der Bearbeitung und Überwindung von Missachtungserfahrungen -- Systematisierung der Begrifflichkeiten von Bewältigung und Widerstand als alltägliche Handlungspraktikenv -- Schlussbemerkung.
In diesem Buch wird die Fragestellung untersucht, inwiefern Schwarze Menschen soziale Missachtung erfahren und welche Bewältigungs- und Widerstandspraktiken sie dabei entwickeln. Die Studie wurde in Deutschland, Frankreich und Kanada durchgeführt, drei Rechtsstaaten im Globalen Norden. Die der Untersuchung zugrundeliegende Vorannahme bestand darin, dass sich Missachtungserfahrungen Schwarzer Menschen von Land zu Land unterscheiden sowie in Abhängigkeit von den jeweiligen politischen Normen zu verstehen sind, welche ihren Ausdruck unter anderem in der aktuellen Gesetzgebung zu Antidiskriminierung und Gleichbehandlung finden. Die Studie arbeitet mit der Theorie der Anerkennung nach Axel Honneth. Diskriminierungserfahrungen werden im Anschluss an diese Theorie als Erfahrungen sozialer Missachtung verstanden. Diesem Verständnis nach ist die Missachtung nicht möglich, ohne zuvor gesehen zu werden – jedoch nicht adäquat gemäß den durch gelungene Sozialisation erworbenen normierten Regeln sozialer Interaktion, sondern als „Wahrnehmungsdeformation“. Missachtung wird folglich als negative Form der Anerkennung verstanden. Den Kern der Arbeit bildet eine eigene empirische Studie, die auf einer Reihe ausführlicher Gruppendiskussionen und biographisch-narrativer Interviews mit Schwarzen Menschen basiert. Die Autorin Annette Hilscher ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Sprecherin des Arbeitskreises „Feldforschung“ am Institut für Sozialforschung Frankfurt.
Alltägliche Bewältigungs- und Widerstandspraktiken Schwarzer Menschen in Deutschland, Frankreich und Kanada : Eine anerkennungstheoretische Studie / Annette Hilscher. Wiesbaden : Springer Fachmedien Wiesbaden ; Wiesbaden : Imprint: Springer VS, 2024