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Einleitung -- Ein Deutungsmachtansatz der Sozialstaatstheorie -- Deutungen sozialer Fragen in Mittelalter und Neuzeit -- Ansätze einer hegelianischen Sozialstaatlichkeit -- Das Kernkonzept der Freiheit und seine Sphären -- Das sozialstaatliche Ordnungsprinzip der Gerechtigkeit -- Die Bedeutung der Anerkennung und das sozialstaatliche Ordnungsprinzip der Solidarität -- Schluss -- Literatur.
In diesem Buch wird erstens Hegels ideengeschichtlicher Beitrag zur Genese von Sozialstaatstheorien herausgearbeitet und zweitens seine politische Theorie für die politiktheoretische Modellierung von Sozialstaatlichkeit fruchtbar gemacht. Mit Hegel lässt sich ein Mittelweg zwischen vor allem ökonomisch orientierter Sozialpolitik und vor allem anerkennungsfokussierter Identitätspolitik einschlagen, der weder mangelnde Anerkennung nur als Epiphänomen ökonomischer Verhältnisse versteht noch freiheitsbeschränkende Armut durch die Einforderung von Respekt für prekäre Lebenslagen normalisiert. Im genuin modernen Konflikt des Auseinandertretens von Gesellschaft und Staat, von sich selbst verwirklichendem Individuum auf dem Markt und der Gemeinschaft, zeichnet sich eine neue zentrale Funktion des Staats ab: Die Garantie der Freiheit für seine Bürger. Der Sozialstaat als Mittel dieser staatlichen Freiheitsgarantie erfüllt somit nicht nur eine bedeutende Rolle in der Versöhnung von Individuum und Gemeinschaft, sondern bildet hierdurch zugleich ein zentrales Legitimationselement des modernen Staats. Der Autor Dr. Joshua Folkerts war Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Graduiertenkolleg „Deutungsmacht“ der Universität Rostock sowie Fulbright-Gastwissenschaftler an der Boston University. Seine Schwerpunkte erstrecken sich auf die Klassiker der Politischen Theorie, politische Mythen, Sozialstaatstheorie, Deutungsmachtanalyse sowie die politische Theorie Hegels.