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Einleitung -- Über mehr oder weniger belanglose Dinge. Zum Status der Handlungsmacht nicht-menschlicher Akteure bei der Verfertigung von Drehbüchern am Beispiel der Fernsehserie Das Traumschiff -- Nutzungsdaten und das Bauchgefühl der Drehbuchautor*innen: Eine Fallstudie zur datengestützten Drehbuchentwicklung für einen Streamingdienst -- Drehbuchschreiben als Feministische Filmarbeit im Sinne des female gaze -- Der Mann mit dem Koffer und die Frau mit der Schreibmaschine. Produktionsstätten und Schreibszenen bei Chantal Akerman -- Filmaktion und Filmnotation: Schauplätze der Produktion bei VALIE EXPORT -- „Union now“ und andere Manuskripte. Politisches Erzählen im deutschen Filmexil am Beispiel der Familie Mann -- Werner Herzogs Drehbücher I und II. Zur Drehbuchpublikation im Neuen Deutschen Film -- Über den Publikumsbegriff in Drehbuchanleitungen. Beobachtungen an angloamerikanischer Ratgeberliteratur und den didaktischen Schriften Jean-Claude Carrières -- Digitales Edieren von Drehbüchern mit den Richtlinien der Text Encoding Initiative -- Diegesen im Filmskript aus der Perspektive neuerer Dramentextnarratologie betrachtet.
Die Drehbuchforschung ist ein junges, sich rasch entwickelndes internationales Forschungsfeld. Der Sammelband führt Forschungen aus dem deutschsprachigen Raum zusammen, die sich mit dem Drehbuch als schriftliches Artefakt und als Teil des Produktionsprozesses auseinandersetzen. Neben grundlegenden theoretischen Konzepten der Drehbuchforschung stehen historische und archivbasierte Analysen sowie gegenwartsbezogene Problemstellungen im Vordergrund. Praxisnah finden außerdem Akteure und Abläufe der Drehbuchentwicklung sowie Fragen der Dramaturgie Beachtung. Der Sammelband verschafft somit einen Überblick über die Bandbreite interdisziplinärer Ansätze des Forschungsfeldes und veranschaulicht das Erkenntnispotential der aktuellen Drehbuchforschung. Die Herausgebenden Jan Henschen hat sich als Literatur- und Medienwissenschaftler mehrfach mit Drehbüchern (v. a. der Stummfilmzeit) und Storyboards auseinandergesetzt und habilitierte an der Universität Erfurt mit Die Vorschriften des Films. Das Drehbuch von den Anfängen bis zum Tonfilm. Florian Krauß, Postdoc am Medienwissenschaftlichen Seminar der Universität Siegen, analysiert die Drehbucharbeit in Zusammenhang mit Medienindustrie- und Produktionsforschungen (u. a. in dem DFG-Projekt ‚Qualitätsserie‘ als Diskurs und Praxis) und ist freier Drehbuchlektor. Alexandra Ksenofontova, Postdoc im Exzellenzcluster Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective an der Freien Universität Berlin, beschäftigt sich als Literaturwissenschaftlerin seit mehr als zehn Jahren mit historischer Drehbuchforschung und ist Autorin von The Modernist Screenplay: Experimental Writing for Silent Film (2020). Claus Tieber, Filmwissenschaftler, Universität Wien, ehemaliger Vorsitzender des Screenwriting Research Networks (SRN), hat zahlreich zum Thema publiziert, u. a. Schreiben für Hollywood. Das Drehbuch im Studiosystem (2008).