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Das Buch schreibt die Entstehungsgeschichte des Kulturgüterschutzes im Völkerrecht aus einer postkolonialen Perspektive neu. Im Gegensatz zur bisherigen Historiographie von „Kultur“ im Völkerrecht argumentiert die vorliegende Studie, dass der eurozentrische „Kulturstandard“ des 19. und 20. Jahrhundert maßgeblich in Wechselwirkung mit der Entwicklung des Kulturgüterschutzes stand. Verschiedene Akteure nutzten das Recht auf unterschiedliche Weise, um an dem „Zivilisationsdiskurs“ teilzuhaben. Das Ziel des Buchs ist es, ein neues Narrativ in die Geschichte des Kulturgüterschutzes einzuführen. Das dominante Fortschrittsnarrativ soll durch eine kritische Genealogie des Völkerrechts ersetzt werden, welche die hegemonialen Strukturen der Vergangenheit und Gegenwart aufdeckt. Sebastian M. Spitra ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Rechts- und Verfassungsgeschichte der Universität Wien und Grotius Fellow der University of Michigan Law School.
This book analyses the development of the norms of protecting cultural heritage from a postcolonial perspective. In contrast to the traditional historiography of ‘culture’ in international law, it reveals how the highly problematic and Eurocentric ‘standard of civilisation’ in the 19th and 20th centuries served as a driving force for the formation of cultural heritage protection norms. Various actors used the law in different ways to take part in this discourse on ‘civilisation’. The aim of this book is to lay down a new narrative on the history of the protection of world cultural heritage. It endeavours to replace the inherent politics of the dominant narrative on progress with a critical genealogy which reveals the long-lasting hegemonic structures of today’s international law. Sebastian M. Spitra is a research fellow at the Department of Legal and Constitutional History at the University of Vienna and a Grotius fellow at the University of Michigan Law School.