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Frontmatter -- -- Inhalt -- -- Einleitung -- -- Teil 1: Postkolonialer Kapitalismus -- -- I. Einige Grundlagen: Internalistische Geschichte und evolutionäre Zeit -- -- II. Internalismus und Universalismus: Wo sind Europas Grenzen? -- -- Teil 2: Postsozialistische Vergangenheitsbewältigung -- -- I. Rom_nja, Sint_ezze und die deutsche Schuldfrage -- -- II. »Wir sind das Volk«: Von rassistischem Terror zu terrorisierten Deutschen -- -- Teil 3: Postfaschistischer Multikulturalismus -- -- I. Deutschland ist (k)ein Einwanderungsland -- -- II. Deutsche Normalisierung, Islamophobie und muslimischer Antisemitismus -- -- Schluss -- -- Literatur -- -- Backmatter
Die Reformulierung der europäischen Geschichte, die nach dem Mauerfall einsetzte, verband postfaschistische und postsozialistische Narrative zu einer westlich-kapitalistischen Erfolgsgeschichte. Ein dritter Faktor, der ebenfalls einer Neubewertung bedurft hätte, blieb hierbei jedoch unbeachtet: die koloniale Vergangenheit. Fatima El-Tayeb nähert sich den aktuellen Diskussionen um die deutsche Identität durch ihre historische Kontextualisierung und die Frage nach deren Lücken. Sie untersucht die Auswirkungen dieser einseitigen Geschichtsaufarbeitung anhand der Produktion dreier rassifizierter Gruppen - Schwarze, Roma und Muslime - als »undeutsch« und zeigt so, dass ein postmigrantisches Deutschland nicht nur offene Zukunftsvisionen, sondern auch neue Vergangenheitsnarrative braucht.
The reformulation of European history post the fall of the Berlin Wall connected post-fascist and post-socialist narratives to a Western capitalist success story. A third factor however remained absent, which could have likewise used a re-evaluation: the colonial past. Fatima El-Tayeb approaches the current conflicts around German identity through their historical contextualization, and the question of their gaps. She investigates the effects of these unbalanced processes of coming to terms with history by way of the production of three racialized groups - black people, the Roma and Muslims - as »Un-German«. Thus showing that a post-migrant Germany not only needs open visions of the future, but also new historical narratives.