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Rezension: Als das Deutsche Reich am 28. Juni 1919 den Vertrag von Versailles unterzeichnete, gingen die überseeischen Kolonien an die Siegermächte des Ersten Weltkriegs über. Lange vergessen, kehrt die Kolonialperiode in Ländern wie Namibia, Kamerun oder Ruanda in den letzten Jahren in die Erinnerung zurück. Was bedeutet dieses Wiederauftauchen für die Bundesrepublik? Müsste in der "postkolonialen" Sichtweise nicht auch das deutsche Eroberungsstreben in Richtung Osten eine Rolle spielen? Die neue Erinnerungskultur hat gravierende Auswirkungen für das Selbstverständnis eines Landes, dessen Bevölkerung immer diverser wird. Der lange Schatten der deutschen "Kulturmission" findet sich heute etwa im Umgang mit der "Schuldenkrise", mit Migration und Flucht und im alltäglichen Rassismus. „Die deutsche Kolonialpolitik ging über Südwestafrika hinaus. Der Journalist und Migrationsforscher Mark Terkessidis erinnert zudem an die frühe Expansion in Richtung Osten. Er will das Gedächtnis an die deutsche Kolonialpolitik auffrischen und fordert global angelegte Erinnerungskonzepte“. (deutschlandfunk.de)