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Vom Bescherkind zum Zitronenkönig : Feste der Kinder in Deutschland / Gesche-M. Cordes

Cordes, Gesche-M., 1947-

Heidelberg : Ed. Braus im Wachter-Verlag, 2006

[216] S. : überw. Ill.

Deutsch

Erscheint: 4. Oktober 2006

Archivierung/Langzeitarchivierung gewährleistet (Rechtsgrundlage Pflichtexemplar Baden-Württemberg). BLB Karlsruhe

978-3-89904-247-4 (Gb. : EUR 19.90, sfr 33.60); 3-89904-247-6 (Gb. : EUR 19.90, sfr 33.60)

981670857

06,N46,0796, 07,A09,0995

9783899042474

OCoLC: 180964852     

OCoLC: 144614949 (aus SWB)     

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*Deutschland ; Kinderfest ; Brauch ; Bildband      Zum Register

 

Feste verändern sich ständig und können durch Kommerzialisierung überlagert werden. Ei-gentliche Kinderfeste gibt es erst seit Ende des Mittelalters, als die Kindheit als Begriff ent-deckt wurde. Jedes Fest hat sowohl charakteristische wie allgemeine Merkmale. Die ältesten Kinderfeste wurden im Rahmen der Schule gefeiert. Dazu zählt das Rutenfest in Ravensburg. Zu den religiösen Festtagen gehört der Brauch in Stadtallendorf (Hessen), wo am Karfreitag Kinder mit Rasseln, Ratschen oder Klappern die Kirchenglocken ersetzen. Feste gliedern auch den Jahresablauf wie das Winteraustreiben in Oralmünde (Thüringen) und der Sommertags-umzug in Frankenstein am Lätare. Viele Feste der Kindheit und Jugend gehen auf Sagen zu-rück, wie das Steckenpferdreiten in Osnabrück. Der Ursprung der Feste ist alles andere als harmlos, sie verweisen u.a. auf Kriege und Hungersnöte. Kinderfeste haben nichts Niedliches, sondern oft eine direkte soziale Absicht als Bettelbräuche, wie der Miesmeumzug in Karsau (Württemberg) und der Hünnebrössel in Dannefeld (Sachsen-Anhalt). Auf den Fotografien von Gesche-M. Cordes wird man feststellen, dass die Kinder mit Leib und Seele dabei sind. Es fällt auf, dass das Vergnügen mit einer eindrucksvollen Ernsthaftigkeit verbunden ist.