Elisabeth Pfeil trieb als verantwortliche Schriftleiterin des „Archiv für Bevölkerungswissenschaft und Bevölkerungspolitik“ im Kontext der NS-Bevölkerungspolitik und in fachlicher Abgrenzung zur Rassenbiologie die Professionalisierung bevölkerungssoziologischer Ansätze voran. Dass sie in der westdeutschen Nachkriegssoziologie reüssieren konnte, beruht auf ihren im Nationalsozialismus erworbenen Kompetenzen im Rahmen einer sich noch ausdifferenzierenden Disziplin. Sonja Schnitzler untersucht wissenschaftshistoriographisch und wissenschaftssoziologisch die Modernisierung des soziologischen Bevölkerungsbegriffs über seine Empirisierung anhand Elisabeth Pfeils Implementierung der Soziologie im „Blauen Archiv“.