Soziale Kontrolle verändert sich in hohem Tempo. „Online-Durchsuchungen“ von Computern, Vorratsspeicherung von Telekommunikationsdaten, Videoüberwachung sowie steigende Gefangenenzahlen und Verschärfung des Jugendstrafrechts sind nur einige Beispiele hierfür, die in der tagespolitischen Diskussion scheinbar unabhängig nebeneinander stehen. Tatsächlich sind sie jedoch Ausdruck eines grundlegenden Wandels sozialer Kontrolle und des gesellschaftlichen Verständnisses von Sicherheit. Das Buch stellt diesen Wandel dar und interpretiert ihn als Herausbildung einer neuen Formation sozialer Kontrolle, die mit Techniken der Selbstführung, der Kontrolle und des Ausschlusses arbeitet. Diese Entwicklung wird vor dem Hintergrund der ökonomischen, soziokulturellen und diskursiven Umbrüche der vergangenen Jahre analysiert, die die Grundlage dafür bilden, dass Staat und Gesellschaft Kriminalität und Abweichung heute anders verstehen und anders darauf reagieren. Hiervon ausgehend werden im Anschluss Grundzüge einer Kritik skizziert und ein Ausblick auf Alternativen gegeben. „[...] eine dichte Zusammenstellung von Grundzügen und Entwicklungslinien spätmo-derner Sicherheitsarchitekturen [...]“ Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 2006, S. 750 „Empfehlenswert für Leser aus dem Bereich des Strafrechts, der Kriminologie, Sozio-logie und Politik, die ihren Horizont um eine kritische Perspektive erweitern wollen.“ Neue Kriminalpolitik 2006, S. 159.