Sören Lüdeke befasst sich mit transaktionaler Stressverarbeitung in freundschaftlichen und romantischen Beziehungen von Jugendlichen. Er behandelt – international erstmalig – die Fragestellung, ob verschiedene adoleszente Verhaltensprobleme in einem Modell Varianz transaktionaler Stressverarbeitung in Peerbeziehungen erklären. Ein Fokus liegt bei moderierenden Schutz- und Risikofaktoren. Im Rahmen eines Kontrollgruppendesigns werden 1019 Jugendliche mittels standardisierter Instrumente untersucht. Multivariate Analysen zeigen den hohen Erklärungswert der Verhaltensprobleme für die Stressverarbeitung. Neben vorwiegend sozioökonomischen Risikofaktoren identifiziert die Studie prosoziales Verhalten als Schutzfaktor insbesondere bei hyperaktiven Jugendlichen. Neue Forschungsperspektiven zu sozialen Beziehungen verhaltensauffälliger Jugendlicher werden aufgezeigt.