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Rezension: "Tod in der Stadt. Religion, Alltag und Festkultur in Krakau 1869–1914" / Kathrin Krogner-Kornalik. Göttingen: Vandenhoeck&Ruprecht, 2015. ISBN: 978-3-525-31026-7

  • In ihrer Dissertation, die 2015 als Teil der Reihe Religiöse Kulturen im Europa der Neuzeit im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht publiziert wurde, beschäftigt sich die Autorin mit der Thematik städtischer Funeralkultur und dem Modernitätsdiskurs im Bereich Hygienik respektive Friedhofreformen am Beispiel Krakaus. Ausgangspunkt der Studie ist das 19. Jahrhundert mit seiner „Professionalisierung, Rationalisierung, Funktionalisierung, Medikalisierung, Politisierung und Emotionalisierung – der sich verändernde Umgang mit dem Tod erscheint als ein ambivalenter und modernitätsspezifischer Prozess, der den Tod als ein eigentliches Kernthema der Religionsgemeinschaften anderen Orientierungen unterordnet. Mehr noch: Religionsgemeinschaften mussten einen Teil ihrer bisherigen exklusiven Kompetenz über das Bestattungswesen an Behörden und staatliche Stellen abtreten" (S. 14). Ausgehend von der Fragestellung, wie Religionsgemeinschaften auf diese Kompetenzverluste reagierten und sich die Dynamik zwischen religiösen undIn ihrer Dissertation, die 2015 als Teil der Reihe Religiöse Kulturen im Europa der Neuzeit im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht publiziert wurde, beschäftigt sich die Autorin mit der Thematik städtischer Funeralkultur und dem Modernitätsdiskurs im Bereich Hygienik respektive Friedhofreformen am Beispiel Krakaus. Ausgangspunkt der Studie ist das 19. Jahrhundert mit seiner „Professionalisierung, Rationalisierung, Funktionalisierung, Medikalisierung, Politisierung und Emotionalisierung – der sich verändernde Umgang mit dem Tod erscheint als ein ambivalenter und modernitätsspezifischer Prozess, der den Tod als ein eigentliches Kernthema der Religionsgemeinschaften anderen Orientierungen unterordnet. Mehr noch: Religionsgemeinschaften mussten einen Teil ihrer bisherigen exklusiven Kompetenz über das Bestattungswesen an Behörden und staatliche Stellen abtreten" (S. 14). Ausgehend von der Fragestellung, wie Religionsgemeinschaften auf diese Kompetenzverluste reagierten und sich die Dynamik zwischen religiösen und säkularen Akteuren entwickelte (S. 15), untersucht die vorliegende Arbeit die Veränderungen im Krakauer Friedhofs- und Bestattungswesen des 19. Jahrhundert in zehn Kapiteln. Krogner-Kornalik begründet diesen Schritt mit einer Zäsur im Bestattungswesen und einer steigenden Anzahl von Konflikten innerhalb unterschiedlicher Religionsgruppen (S. 27). Sie nutzt für ihre Studie einen mikrohistorischen Ansatz, der im Wesentlichen auf der Auswertung öffentlicher Quellen beruht. Dazu wurden Verordnungen zur Regulierung des Bestattungswesens, öffentliche Korrespondenzen sowie Verordnungsbücher in den Staats- und Nationalarchiven in Krakau und Wien herangezogen. Weiterhin fanden auch lokale, katholische und nicht polnischsprachige Periodika sowie Dokumente regionaler Kirchengemeinden Eingang in die vorliegende Studie.show moreshow less

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Metadaten
Author:Elisabeth Thoß
URN:urn:nbn:de:kobv:521-opus4-9271
DOI:https://doi.org/10.11584/opus4-927
Editor:Martin Müller-Butz
Document Type:Review
Language:German
Date of Publication (online):2021/01/25
Date of first Publication:2017/06/07
Publishing Institution:Europa-Universität Viadrina Frankfurt
Creating Corporation:Digitale Wissenschaftsplattform Pol-Int (www.pol-int.org)
Release Date:2021/01/27
Institutes:Zentrum für Interdisziplinäre Polenstudien
Licence (German):License LogoKeine Lizenz - es gilt das deutsche Urheberrecht
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