Language:
German
Pages:
1 Online-Ressource
Series Statement:
Freiburger ethnologische Arbeitspapiere 8
Dissertation note:
Magisterarbeit Universität Freiburg 2008
DDC:
300
Keywords:
Hochschulschrift
Abstract:
Zusammenfassung: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit ungewollt kinderlosen Frauen, die sich in internetbasierten Disskussionsforen austauschen, wobei ein englisch- und ein deutschsprachiges Forum verglichen werden. Es handelt sich um eine ethnologische Forschung, wenn auch die Methode, nämlich die Beobachtung von Internetforen sowie eine Datenerhebung durch E-Mail-Interviews, nicht zum klassischen Methodenrepertoir des Faches gehört. Das Forschungsinteresse gliedert sich deshalb in zwei Bereiche: 1. Was bringt die untersuchten Akteurinnen dazu virtuelle Gemeinschaften zu bilden und welche Bedeutung kommt diesen Gemeinschaften aus Sicht der Frauen zu? 2. Welche Potentiale und Grenzen hat eine Ethnologie des Cyberspace? Den Teilnehmerinnen beider Foren ist gemein, dass der Kontakt zur virtuellen Gemeinschaft für sie von großer Bedeutung ist und einen transformativen Effekt auf ihr Leben, auf ihr soziales und kulturelles Umfeld haben kann. Im Sinne des Konzeptes von Empowerment führt der Austausch im Forum zu einem reichen Fundus an Wissen und Erfahrung. Die Teilnehmenden werden dadurch in die Lage versetzt, fundierte Entscheidungen zu treffen und sich den Einschätzungen des medizinischen Fachpersonals weniger ausgeliefert zu fühlen. Foren empfinden die interviewten Frauen im Vergleich zu Selbsthilfegruppen als deutlich zeitgemäßer, u. a. weil eine bessere Kontrolle über Zeit und Intensität des eigenen Engagements möglich ist. Das englischsprachige, in den USA basierte Forum erweist sich im Gegensatz zum deutschsprachigen als sehr religiös geprägt, was sich in vielerlei Hinsicht auf den Umgang der Teilnehmerinnen mit ihrer ungewollten Kinderlosigkeit auswirkt. Forschung im Internet erweist sich für die Ethnologie als probate Methode, wird sie doch der zunehmenden Selbstverständlichkeit von Internetnutzung in allen Teilen der Welt gerecht. Auch kann sie gerade bei besonders sensiblen Themen – wie der ungewollten Kinderlosigkeit – neue Zugangsmöglichkeiten eröffnen. Ausschließliche Forschung im Netz sollte in der Ethnologie jedoch nicht die Regel werden, kann so doch nur ein Teilbereich der Alltagswirklichkeit einer Gruppe untersucht werden. Wie bei der face-to-face-Begegnung ist auch für jede qualitative Internetforschung die Herstellung eines Vertrauensverhältnisses unerlässlich
Note:
www.ethno.uni-freiburg.de
URN:
urn:nbn:de:bsz:25-opus-46134
URL:
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(kostenfrei)
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